Der Senat der Universität Stuttgart hat dem Vorstandsvorsitzenden der
Deutschen Lufthansa AG, Dipl.-Ing. Jürgen Weber, die Ehrendoktorwürde
zuerkannt. Damit werden Webers wegweisende Beiträge zur Verbesserung von Sicherheit und
Technik in der Luftfahrt, vor allem durch die Einführung verbesserter
Trenderfassungsmethoden bei der Triebwerksüberwachung sowie seine Verdienste bei der
Führung der Lufthansa gewürdigt. Rektor Prof. Dr.-Ing. Günter Pritschow überreichte
ihm am 24. April bei einer Festveranstaltung die Urkunde. Weber war nach dem Studium der
Luftfahrttechnik an der damaligen TH Stuttgart ab 1965 als wissenschaftlicher Mitarbeiter
am Institut für Statik und Dynamik der Luft- und Raumfahrtkonstruktionen tätig. Nach
zweijähriger Grundlagenforschung wechselte Weber zur Deutschen Lufthansa AG. Das unter
seiner Leitung entwickelte Optimierungsverfahren der Triebwerkskomponentenwartung erlaubte
eine entscheidende Reduzierung der kostenintensiven und umweltbelastenden
Triebwerksprüfläufe. Die Lufthansa setzte damit einen international anerkannten
Standard.
Ebenfalls auf Webers Initiative ging ein Verbesserungsprogramm zurück, mit dem durch
gezielte Gewichtsreduzierung und durch Nachrüstung der B 727 mit modernen Computern der
Treibstoffverbrauch der Lufthansa-Flugzeuge deutlich gesenkt werden konnte. Durch seine
Beteiligung an der Auswahl, Konzeption und Spezifikation wichtiger Flugzeugmuster trug er
dazu bei, den Ruf der Lufthansa als kompententen luftfahrttechnischen Betrieb zu festigen.
Im Januar 1987 ernannte der Vorstand ihn zum Generalbevollmächtigten Technik. Im April
1989 wurde er zunächst stellvertretendes Mitglied im Lufthansa-Vorstand, übernahm im
Januar 1990 das Vorstandsressort Technik, wurde im Oktober stellvertretender
Vorstandsvorsitzender und im September 1991 Vorstandsvorsitzender.
Die Honda-Foundation in Tokio hat dem ehemaligen Direktor des
Stuttgarter Max-Planck-Instituts für Metallforschung und Honorarprofessor der
Universität Stuttgart, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Günter Petzow, den
Honda-Preis 1997 verliehen. Der mit zehn Millionen Yen (etwa 143.000 DM) dotierte Preis
wurde ihm in Anerkennung seiner innovativen Arbeiten auf dem Gebiet der
Hochleistungskeramiken zuerkannt. Der international hoch angesehene Honda-Preis wird seit
1980 jährlich für wissenschaftliche Leistungen zur Förderung ökologischer Aspekte in
der Technik vergeben. Prof. Petzow ist bereits der dritte Stuttgarter Wissenschaftler, dem
dieser Preis verliehen wurde: 1990 ging der Honda-Preis an Prof. Dr.-Ing. Frei Otto
(Institut für Leichte Flächentragwerke) und 1992 an Prof. Dr. Hermann Haken (Institut
für Theoretische Physik und Synergetik). Die drei Stuttgarter sind bisher die einzigen
Deutschen unter den Preisträgern aus den USA, Japan, Indien und Europa.
Prof. Dr.-Ing. Jens Weitkamp, Direktor des Instituts für Technische
Chemie I, wurde mit Wirkung vom 1. Januar 1998 zum Mitglied des Vorstands der
Deutschen Gesellschaft für Chemisches Apparatewesen, Chemische Technik und Biotechnologie
e.V. (DECHEMA) mit Sitz in Frankfurt/Main gewählt.
Die Technische Universität Budapest hat am 30. März 1998 Prof. Dr.-Ing.
Dr.-Ing. E.h. Erik W. Grafarend, Direktor des Geodätischen Instituts, die Ehrendoktorwürde
(Dr.-Ing. E.h.) verliehen.
Die Mainzer Akademie der Wissenschaften und der Literatur hat
Professor Dr.-Ing. Ekkehard Ramm, Direktor des Instituts für Baustatik, zum
ordentlichen Mitglied gewählt.
Privatdozent Dr.-Ing. habil. Rainer Friedrich vom Institut für
Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) wurde als Mitglied in das "Scientific
Steering Committee" (SSC) des europäischen Großprojekts EUROTRAC-2
berufen. EUROTRAC-2 ist ein EUREKA-Projekt, das sich mit dem Transport und der chemischen
Umwandlung von Luftschadstoffen befaßt. Zahlreiche Institutionen aus 24 Ländern arbeiten
in diesem interdisziplinären Projekt zusammen. Das Scientific Steering Committee ist für
die Definition, Steuerung und Kontrolle der wissenschaftlichen Arbeiten in EUROTRAC
verantwortlich.
Der Akamatu-Inokuchi-Preis wurde an Dr. Volker Weiss
vom 3. Physikalischen Institut der Universität Stuttgart verliehen für seine Publikation
Excitonic and Molecular Properties of the Triplet T1-State in Diphenylpolyene Single
Crystals". Diese wurde von der Zeitschrift Mo-lecular Crystals and Liquid Crystals
für den Jahrgang 1997 als beste auf einer Doktorarbeit basierende Veröffentlichung in
diesem Publikationsorgan ausgewählt. Der Preis ist benannt nach den japanischen
Wissenschaftlern Hideo Akamatu (1910-1988) und Hiroo Inokuchi (geboren 1927).
Die Deutsche Vereinigung für Chemie- und Verfahrenstechnik (DVCV) hat Prof.
Dr.-Ing. Dr. h.c. mult. Karl Stephan, Emeritus am Institut für Technische
Thermodynamik und Thermische Verfahrenstechnik, für seine Verdienste um die
Weiterentwicklung der Thermischen Verfahrenstechnik anläßlich der Jahrestagung der
Verfahrensingenieure am 24. September 1997 in Dresden die Emil-Kirschbaum-Medaille
1997 überreicht.
Prof. Dr. rer. nat. Dr. h. c. Hans-Joachim Queisser vom
Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart und Honorarprofessor der
Universität Stuttgart erhielt das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Der
1931 in Berlin geborene Queisser wurde nach dem Studium der Physik in Berlin und Kansas
wissenschaftlicher Assistent an der Universität Göttingen. Nach mehreren Aufenthalten in
den Vereinigten Staaten und Tätigkeiten in der Industrie folgte Prof. Queisser zunächst
einem Ruf auf den Lehrstuhl für Experimentalphysik an der
Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt. 1970 wechselte er zur
Max-Planck-Gesellschaft und wurde Gründungsdirektor des Stuttgarter Instituts für
Festkörperforschung. Seine Forschungsergebnisse, insbesondere auf dem Gebiet der
Solarzellen und der Halbleiterphysik, machten ihn in Fach-kreisen weltweit bekannt. Prof.
Queisser sei ein exzellenter Wissenschaftler, der neben seiner Forschungs- und
Lehrtätigkeit auch immer wieder wichtige Aufgaben in der Wissenschaftspolitik und der
Pflege internationaler Beziehungen übernommen habe, sagte Wissenschaftsminister Klaus von
Trotha anläßlich der Übergabe des Verdienstkreuzes.
Der Senat der Universität Mannheim hat Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Paul J. Kühn,
Direktor des Instituts für Nachrichtenvermittlung und Datenverarbeitung, aufgrund
besonderer Verdienste um die Universität Mannheim" die Ehrensenatorwürde
zuerkannt. Der Stuttgarter Wissenschaftler hat den Aufbau des Fachgebiets und des
Studiengangs Technische Informatik an der Universität Mannheim begleitet und mit seinem
internationalen Renommee unterstützt. Zudem hat er als Mitglied des Beirats Technische
Informatik sowohl an der Entstehung des Studienplans als auch bei der Konzeption von neuen
Stiftungslehrstühlen der Uni Mannheim maßgeblich mitgewirkt. Die Verleihung fand am 27.
April in Mannheim im Rahmen eines Treffens der Ehrensenatoren statt. - Prof. Kühn ist
zudem in die Kommission zur Evaluierung der Fraunhofer-Gesellschaft berufen worden.
Der Leiter des Instituts für Biomedizinische Technik, Prof. Dr. rer. nat.
Joachim Nagel, wurde in den Vorstand (Administrative Council)
der International Federation for Medical & Biological Engineering
(IFMBE) gewählt. Die IFMBE vertritt als Dachverband der nationalen und internationalen
Fachgesellschaften weltweit die Interessen der Biomedizinischen Technik.
Der
Senat der Universität Stuttgart hat Dr. sc. techn. Dieter Hundt,
Geschäftsführender Gesellschafter der Allgaier-Werke GmbH & Co. KG in Uhingen, die Ehrensenatorwürde
verliehen. Damit würdigt die Universität seine hervorragenden Ingenieurleistungen, die
Umsetzung konstruktions-, fertigungs- und verfahrenstechnischer Forschungsergebnisse in
die Praxis, die großen unternehmerischen Erfolge bei der Führung seiner
Unternehmensgruppe und die nachhaltige Förderung von Forschung und Lehre der Universität
Stuttgart. Rektor Prof. Dr.-Ing. Günter Pritschow überreichte dem langjährigen
Vorsitzenden des Verbandes der Metallindustrie Baden-Württembergs (VMI) und jetzigen
Präsidenten der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) am 15. Mai die
Urkunde bei einer Festveranstaltung.
Hundt, 1938 in Esslingen geboren, war nach dem Studium des Maschineningenieurwesens und
der Promotion an der ETH Zürich ab 1964 bei der AEG Telefunken AG tätig, wechselte 1973
zur Kraftwerk-Union und 1975 zu den Allgaier-Werken. Zu seinen Innovationen zählen - in
Zusammenarbeit mit der Universität - die Entwicklung von Taumelsieben, der frühzeitige
Ausbau des Maschinen- und Apparatebaus im Bereich Verfahrenstechnik für die industrielle
Nutzung und eine klare Expansionsstrategie. Als VMI-Vorsitzender (1988 bis 1996) förderte
Dr. Hundt mit dem VMI-Wissenschaftspreis den wissenschaftlichen Nachwuchs, war unter
anderem von 1988 bis 1997 Vizepräsident des Gesamtverbandes der metallindustriellen
Arbeitgeberverbände Deutschlands und wurde 1996 zum BDA-Präsidenten gewählt. Den
Kontakt zur Universität pflegt er seit geraumer Zeit; besonders intensive Beziehungen
bestehen zu den Fakultäten für Konstruktions- und Fertigungstechnik sowie für
Verfahrenstechnik und Technische Kybernetik.
Den von der Bayerischen Handelsbank gestifteten Gerhard-Drees-Preis
erhielt Dipl.-Ing. Jochen Paule für seine Arbeit
Qualitätsmanagement gezeigt am Beispiel eines Dienstleistungsbetriebs im baunahen
Gewerbe" am Institut für Baubetriebslehre.
Die Technische Universität München verlieh dem emeritierten Prof. Dr. rer.
nat. Dr. h. c. mult. Hermann Haken vom Institut für Theoretische Physik und
Synergetik die Würde eines Doktors der Philosophie ehrenhalber. Die
Universität München ehrte damit Hakens Leistungen bei der Entwicklung der Synergetik als
einer neuen übergreifenden Wissenschaftsdisziplin. Er habe die Synergetik für
Physiologie und Neurophysiologie, für die transdisziplinäre Motorikforschung sowie die
Wirtschafts- und Sozialwissenschaft fruchtbar gemacht. - Professor Haken wurde außerdem
von der Yunnan-Universität in China zum Honorary President of
the Haken Synergetics Institute gewählt. - Vom International
Biographical Centre in Cambridge erhielt Professor Haken die Medaille
2000 Outstanding People of the 20th Century".
Zum "Officier des Ordre National du Mérite" ist Prof.
Dr. Peter Treuner, Direktor des Instituts für Raumordnung und
Entwicklungsplanung, ernannt worden. - Prof. Treuner pflegt seit zwei Jahrzehnten die
Zusammenarbeit mit französischen Hochschulen und Planungsinstitutionen. Unter anderem war
er 1982 bis 1983 Präsident des Verbindungsbüros der französischen Grandes Ecoles und
der deutschen Technischen Hochschulen. Seit 1989 gründete er gemeinsam mit der
französischen Raumordnungsbehörde DATAR verschiedene binationale Arbeitsgruppen zu
Fragen der europäischen Raumentwicklung. Im Mai 1998 veranstaltete er gemeinsam mit
französischen Kollegen in Paris ein Kolloquium zu Forschungsfragen, die sich aus den
räumlichen Veränderungen in Europa ergeben.
Den Wilhelm-Zimmermann-Preis des Vereins der Freunde des Historischen
Instituts für die beste Dissertation des Jahres 1997 erhielt Carsten Rabe
für seine Arbeit Alma Mater Leopoldina. Kolleg und Universität der Jesuiten in
Breslau 1638-1811." Der Preis für die beste Magisterarbeit ging an Jörg
Schweigard, der Aufklärung und Revolutionsbegeisterung an der Universität
Mainz 1782-1792" untersuchte. Die Preisverleihung erfolgte am 6. Februar 1998 im
Rahmen der jährlichen Festveranstaltung des Historischen Instituts. Der Stuttgarter
Balthasar Friedrich Wilhelm Zimmermann (1807-1878) war 1847 Professor für deutsche
Sprache und Literatur sowie für Geschichte an der damaligen polytechnischen und
Oberrealschule in Stuttgart.
Die höchste Auszeichnung der Ingenieurwissenschaften in Großbritannien, die Prince
Philip Gold Medal, wurde Prof. em. Dr. Dr. h. c. mult. John Argyris,
F.Eng., FRS vom Institut für Computeranwendungen durch die Royal Academy of
Engineering, London, verliehen und von Prinz Philip persönlich am 25. November 1997
übergeben. Prof. Argyris erhielt die Auszeichnung für überragende technische und
wissenschaftliche Neuerungen, insbesondere die Erfindung der Finite-Elemente-Methode im
Jahr 1944. - Weiterhin wurde Prof. Argyris die Goldmedaille der Stadt Volos
(Griechenland) für seine Verdienste in Wissenschaft, Technik und Organisation
überreicht.
Im Gründerwettbewerb Multimedia des Bundesministeriums für Bildung,
Wissenschaft, Forschung und Technologie ging eine Auszeichnung an Mitarbeiter des
Instituts für Parallele und Verteilte Höchstleistungsrechner (IPVR). Prof. Kurt
Rothermel und die Diplom-Informatiker Hartmut Benz, Steffen Fischer und Rolf Mecklenburg
waren mit ihrer aus dem EU-Projekt DIANE weiterentwickelten ArbeitMultimediale
Annotationen im Intra- und Internet" angetreten. Am 17. März 1998 konnten sie ihren
mit 10.000 DM dotierten Preis aus der Hand von Bundesminister Rüttgers entgegennehmen.
Das Gründungsvorhaben wird unter dem Dach der TTI GmbH der Universität Stuttgart
fortgeführt.
Der Georg-Dehio-Preis 1998 ist Prof. Dr. Norbert Conrads
vom Historischen Institut zuerkannt worden. Der Stuttgarter Historiker erhält den Preis
in Anerkennung seiner Forschungen und Publikationen zur schlesischen Geschichte sowie für
seine Verdienste um den deutsch-polnischen Wissenschaftsdialog. Der mit 20.000 Mark
dotierte Preis geht zu gleichen Teilen an Prof. Conrads und an den in Rumänien lebenden
Historiker Gernot Nussbächer vom Staatsarchiv Brasov/Kronstadt. - Der vom
Bundesinnenminister gestiftete Kultur- und Wissenschaftspreis wird am 2. Dezember an der
Universität Leipzig übergeben.
Dipl.-Chem. Gabi Müller und Dipl.-Chem. Joachim Luithle
vom Institut für Anorganische Chemie wurden mit dem Procter &
Gamble-Förderpreis 1997 für herausragende Diplomarbeiten im Bereich der Chemie
ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand im Rahmen einer Vortragsveranstaltung Marine
Naturstoffe - Synthesen und biologische Daten" der Gesellschaft Deutscher Chemiker am
8. Januar 1998 statt.
Dr.-Ing.
Ulrich Jakobus, wissenschaflicher Mitarbeiter am Institut für
Hochfrequenztechnik, ist für seine Arbeiten über die numerische Berechnung
elektromagnetischer Felder für Anwendungen der elektromagnetischen Verträglichkeit und
den Entwurf und die Optimierung von Antennen mit dem Heinz-Maier-Leibnitz-Preis
1998 ausgezeichnet worden. Die mit je 30.000 Mark dotierten Preise wurden
bundesweit sechs der besten Forscherinnen und Forscher unter 33 Jahren aus allen
Fachgebieten zuerkannt und am 28. Mai 1998 in Bonn überreicht.
Dr.-Ing. Ulrich Jakobus, 1967 in Kirchheim unter Teck geboren, promovierte 1994 nach
dem Studium der Elektrotechnik an der Universität Stuttgart als Stipendiat der
Studienstiftung des Deutschen Volkes über das Thema Erweiterte Momentenmethode zur
Behandlung kompliziert aufgebauter und elektrisch großer elektromagnetischer
Streuprobleme". Seit November 1991 ist er am Institut für Hochfrequenztechnik
tätig. Seine Forschungen wurden bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter
mit dem VDE-Preis 1992 des Bezirksvereins Württemberg, dem Studienpreis 1992 der
SEW-Eurodrive-Stiftung, 1995 mit dem Forschungspreis der Anton- und Klara-Röser Stiftung,
dem DEMVT-Preis der Deutschen Gesellschaft für EMV-Technologie und 1996 mit dem
Outstandig Paper Award der Applied Computational Electromagnetics Society.
Der Schwerpunkt seiner Arbeiten liegt in der Entwicklung von Verfahren zur numerischen
Berechnung elektromagnetischer Felder. Anwendungen finden die neuen Verfahren des
Stuttgarter Wissenschaftlers zum Beispiel beim Entwurf und der Optimierung von Antennen
für Kraftfahrzeuge. Neben den klassischen Empfangsantennen für UKW im Kfz gewinnen
andere Funkanwendungen wie Mobilfunk, Fernsehempfang, GPS (Global Positioning System) oder
Fernsteuerungen an Bedeutung. Ein Ziel seiner numerischen Untersuchungen ist das Auffinden
von Antennenkonzepten, bei denen beispielsweise die Einkopplung elektromagnetischer
Energie in den menschlichen Körper minimiert wird.
Jakobus ist es gelungen, numerische Rechenverfahren vor allem durch die Kombination
verschiedener Methoden zu einem sogenannten hybriden Berechnungsverfahren
weiterzuentwickeln, das im Vergleich zu herkömmlichen Methoden nur noch einen Bruchteil
an Rechenzeit und Speicherplatz erfordert.
Der mit 20.000 DM dotierte Inge und Werner Grüter-Preis für
gelungene Wissenschaftspublizistik ging 1998 zu gleichen Teilen an den Human-ethologen
Professor Eibl-Eibesfeldt und an die Deutsche Koordinationsgruppe zum Internationalen Jahr
des Riffs (IYOR). Federführend in der Koordinationsgruppe sind neben Moshira Hassan,
GEOMAR Kiel, und Gert Wörheide, Universität Göttingen, Professor Dr. Reinhold
Leinfelder vom Institut für Geologie und Paläontologie und PD Dr. Franz
Brümmer vom Institut für Biologie der Universität Stuttgart .
Die Gefährdung der Riffe durch Massentourismus, Überfischung, unkontrollierte
Bautätigkeit in Küstennähe sowie die allgemeine Erwärmung der Weltmeere war
ausschlaggebend für die weltweite Initiative, das Jahr 1997 zum International Year
of the Reef" auszurufen. Dem deutschen IYOR-Komitee ist es gelungen, eine breite
Öffentlichkeit für die Gefährdung dieses faszinierenden Ökosystems zu interessieren.
Mit einem breitgefächerten Angebot haben sich die Wissenschaftler an Tauchvereine,
Umweltorganisationen, Schulen sowie die allgemeine Öffentlichkeit gewendet. In
Vorträgen, Seminaren und in Presseberichten wurde auf die Bedeutung der Riffe als
Küstenschutz, als Kinderstube für eine Vielzahl von Hochseefischen sowie als Schatztruhe
biologisch wertvoller Substanzen hingewiesen. Zudem hat die Wander-ausstellung
Städte unter Wasser" die Vielfalt bestehender und fossiler Riffe dem Publikum
nähergebracht.
Der Neurologe und Psychiater Professor Dr. med. Werner Grüter und die Pharmazeutin
Inge Grüter wollen mit ihrer Stiftung angesichts der Bedeutung der Wissenschaften vom
Leben mehr Verständnis für biologische Prozesse wecken, damit für die Zukunft der
Gesellschaft größere Verantwortung für das eigene Handeln wachsen könne. Die
Preisverleihung fand am 17. Juni 1998 im Senckenbergmuseum Frankfurt/M. statt.
Für seine Dissertationsschrift mit dem Titel Ökologiegerichtete Wertschöpfung
in Industrieunternehmungen - Industrielle Produktion im Spannungsfeld zwischen Markterfolg
und Naturbewahrung" wurde Dr. rer. pol. Uwe Schmid, Akademischer Rat
am Betriebswirtschaftlichen Institut, Abt. IV, mit dem Wolfgang-Ritter-Preis
1998 ausgezeichnet. Die Preisverleihung an ins-gesamt drei Preisträger fand im Rathaus zu
Bremen statt. Der von der Wolfgang-Ritter-Stiftung in Bremen alljährlich ausgelobte Preis
würdigt hervorragende wissenschaftliche Leistungen, insbesondere auf dem Gebiet der
Wirtschaftswissenschaften.
Die Formal- und Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Wien hat Prof.
Dr. Walter Knödel, Emeritus am Institut für Informatik, das vor 50 Jahren
erworbene Doktordiplom als Goldenes Doktordiplom erneuert. Die
Überreichung des Diploms fand im Rahmen einer Feier am 8. Juni 1998 in der Universität
Wien statt.