Als mich ein Student darauf hinwies, daß die Veranstaltungen über
Amerika immer nur theoretisch seien, hatte ich spontan die Idee, deutsche und
amerikanische Studierende zusammenzubringen", berichtete Holtkamp bei der
Preisverleihung am 2. Februar. Wegen seiner Lehrveranstaltungen mit innovativem
Charakter" haben Studierende ihn für den Landeslehrpreis vorgeschlagen. Das
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst vergibt diese Auszeichnung einmal
jährlich an jede baden-württembergische Universität. Für Holtkamp ist sie mit einem
Preisgeld in Höhe von 25.000 Mark verbunden.
In den Jahren 1995 und 1997 hat Holtkamp seinen Studierenden landeskundliche Seminare
mit anschließendem USA-Aufenthalt angeboten, um ihnen einen unmittelbaren,
unkomplizierten und unverwechselbaren" Einblick in die US-amerikanische Lebensweise
zu vermitteln. Die Teilnehmer habe er nach Leistungskriterien ausgewählt, und die
Exkursion sei über Sponsoren finanziert worden. Veranstaltungen solcher Art seien nicht
in der Prüfungsordnung oder dem Studienplan für das Fach Amerikanistik vorgesehen,
sondern zusätzliche didaktische Maßnahmen.
Gute Lehre hängt von guten Lehrern ab, man kann sie nicht einfach auf Knopfdruck
verordnen", sagte Staatssekretär Dr. Christoph Palmer vom Ministerium für
Wissenschaft, Forschung und Kunst. Er überreichte im Hohenheimer Schloß die Urkunden an
Holtkamp sowie an die Preisträger der Universität Hohenheim: Prof. Ernst Troßmann vom
Fachgebiet Controlling sowie seine Mitarbeiter Alexander Baumeister, Stefan Trost, Dr.
Clemens Werkmeister und Stephan Wuttke. In der Forschung funktioniere der Wettbewerb gut,
sagte Palmer, das könne in der Lehre auch so sein.
Pädagogische Originalität" lobte der Prorektor Lehre der Universität
Stuttgart, Prof. Eckhart Olshausen. Er hoffe, daß die Preisträger in diesem Sinne als
Vorbilder wirkten. Prof. Klaus Macharzina, Präsident der Universität Hohenheim, betonte,
daß die von den Studierenden vorgeschlagenen Lehrer zumeist auch engagierte Forscher
seien. Er begrüßte, daß es durch den Landeslehrpreis möglich sei, nach innovativen
Formen der Lehre zu suchen.
Angelika Schuler beschrieb die Überlegungen, die zur Nominierung der Hohenheimer
Preistäger geführt hatten. Die Vorgaben vom Ministerium sind nur
Minimalanforderungen in unseren Augen", so die Studierende. Es gebe kaum Dozenten und
Dozentinnen, die ihre Studierenden so ansprächen, motivierten und zu eigenen Leistungen
anregten, wie es sich diese wünschten. /op
*) Siehe dazu auch Uni-Kurier Nr. 70/März 1996