Die Kernspinresonanz und die Elektronenspinresonanz zählen zu den wichtigsten
Methoden zur Untersuchung von Strukturen, Wechselwirkungen und dynamischen Phänomenen in
der Materialforschung. Heute ist eine Vielzahl technisch aufwendiger und theoretisch
anspruchsvoller Varianten im Einsatz, die alle unter dem Überbegriff Magnetische Resonanz
zusammengefaßt werden.
Ziel des Graduiertenkollegs ist es, den beteiligten Doktoranden durch einen
maßgeschneiderten Satz von Spezialvorlesungen, Praktika und Seminaren die Grundlagen der
Methoden fundiert und in einer großen Breite zu vermitteln und durch die Anwendung in der
Materialforschung zu vertiefen. Durch den Kontakt mit internationalen Experten und durch
Forschungsaufenthalte im Ausland werden Barrieren abgebaut und die Kenntnisse der
englischen Sprache konsolidiert, was die Berufsaussichten der Absolventen fördert.
Getragen wird das Kolleg durch zwölf Hochschullehrer aus den Fakultäten Physik und
Chemie und von den beiden Stuttgarter Max-Planck-Instituten. Die entsprechenden
Arbeitskreise sind mit insgesamt 20 Großgeräten ausgerüstet, die sowohl für die
Forschung als auch für die Ausbildung eingesetzt werden. Die moderne Ausrüstung
unterstreicht die lokale Stärke auf dem Gebiet. Diese wird durch das Kolleg weiter
gebündelt, und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Chemie und Physik wird
gestärkt. Die zu bearbeitenden Forschungsthemen sind äußerst vielschichtig und
betreffen beispielsweise die elektronische Struktur, magnetische Wechselwirkung und
katalytische Aktivität kleiner Metallcluster und mehrkerniger Metallkomplexe sowie die
Wirt-Gast-Wechselwirkung und Dynamik in Cyclodextrin-Clathraten und in Zeolithen. Weiter
interessieren die elektronischen Eigenschaften organischer Leiter, Supraleiter und
ladungsgetrennter Anregungszustände, die Struktur und Eigenschaften von Fullerenen und
Fulleriden sowie kristalliner Selten-Erd-Verbindungen, die Wasserstoffdiffusion, atomare
Fehlstellen in Verbindungshalbleitern und die quantenchemische Vorhersage und
Interpretation von Parametern der magnetischen Resonanz.
Das Logo zeigt schematisch die typischen Oszillationen, genannt Freier
Induktionszerfall, die im Anschluß an den Anregungsimpuls eines Experiments als Signal
beobachtet und interpretiert werden. Symbolträchtig ist der Impuls durch das Logo der
Universität Stuttgart markiert, um auf den Ausgangspunkt der Anregung aufmerksam zu
machen.
KONTAKT
Prof. Dr. E. Roduner, Sprecher des Graduiertenkollegs, Institut für Physikalische Chemie,
Pfaffenwaldring 55, 70569 Stuttgart, Tel. 0711/685-4490, Fax 0711/685-4495