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Stuttgarter unikurier Nr.79/Juni 1998
12. Deutsches Talsperrensymposium in Stuttgart:
Talsperre als Exportschlager 
 

Vom 19. bis 21. März fand in diesem Jahr das 12. Deutsche Talsperrensymposium in Stuttgart statt. Als lokaler Veranstalter und Mitorganisator trat der Lehrstuhl für Wasserbau- und Wasserwirtschaft des Instituts für Wasserbau der Universität Stuttgart auf. Dieses Symposium wird in der Regel alle drei Jahre vom Deutschen Talsperrenkomitee (DTK) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verband für Wasserwirtschaft und Kulturbau (DVWK) und in diesem Jahr zusätzlich dem Wasserwirtschaftsverband Baden-Württemberg (WBW) veranstaltet.

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In seiner Begrüßung der über 300 Teilnehmer hob der Präsident des DTK, Dr. Herbert Lütkestratkötter, die Bedeutung des Exportschlagers Talsperren nebst der dazugehörenden Talsperrentechnologie für die heimische Wirtschaft, Verwaltung und Forschung hervor. In Deutschland selbst verlagere sich der Tätigkeitsschwerpunkt der Talsperrenexperten in den letzten Jahren zunehmend mehr auf das Management der unterschiedlichen Anforderungen und Bedürfnisse aus Hochwasserschutz, Energieerzeugung, Trinkwasserbereitstellung, Umweltschutz sowie Erholungsraumerhalt.

Der Präsident der Internationalen Talsperrenorganisation ICOLD, Prof. Kare Hoeg von der Universität Oslo, führte in seinem Beitrag aus, daß künftig weltweit erhöhte Anstrengungen zur Wasserbevorratung - insbesondere mit Hilfe von Talsperren - und zur Energiebereitstellung unternommen werden müssen, um den Bedarf der wachsenden und sich entwickelnden Weltbevölkerung stillen zu können.

Die weiteren Tagungsblöcke befaßten sich mit den Technischen Regelwerken im Talsperrenbau, der marktwirtschaftlichen Situation beim Bau und Betrieb von Talsperrensystemen, der Talsperrenüberwachung, der Nachrüstung und Modernisierung von Wasserkraftanlagen an Talsperren, den aktuellen Techniken für die Sanierung dieser Bauwerke und abschließend dem aktuellen deutschen Talsperrenbau.

Eine Podiumsdiskussion zum Thema „Spannungsfeld Talsperre" bildete den Abschluß der Tagung, bei der die gesellschaftliche Akzeptanz, der hohe technische Standard in Deutschland sowie die notwendige Fortentwicklung der Talsperrenüberwachung intensiv diskutiert wurden.

Zum Tagungsprogramm gehörte auch die Besichtigung der Trinkwassertalsperre „Kleine Kinzig" im Schwarzwald. Mit Hilfe des 1978 bis 1984 errichteten Steinschüttdammes mit einer Asphaltbeton-Kerndichtung wurde ein Trinkwasserspeichervolumen von 13.000.000 Kubikmeter geschaffen, durch das in den umliegenden Gemeinden derzeit ca. 150.000 Einwohner versorgt werden. Der Lehrstuhl für Wasserbau- und Wasserwirtschaft hatte während Planung, Bau und Betrieb dieses Speichers eine große Anzahl von hydrologischen und energiewirtschaftlichen Untersuchungen sowie einige Modellversuche in der dem Institut zugehörigen Versuchsanstalt für Wasserbau durchgeführt.

 

KONTAKT
Institut für Wasserbau, Lehrstuhl für Wasserbau- und Wasserwirtschaft, Prof. Dr.-Ing. habil. J. Giesecke, Dipl.-Ing. S. Heimerl, Pfaffenwaldring 61, 70550 Stuttgart, Tel.: 0711/685-4777, Fax: 0711/685-4746
e-mail: Heimerl@iws.uni-stuttgart.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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