In seiner Begrüßung der über 300 Teilnehmer hob der
Präsident des DTK, Dr. Herbert Lütkestratkötter, die Bedeutung des Exportschlagers
Talsperren nebst der dazugehörenden Talsperrentechnologie für die heimische Wirtschaft,
Verwaltung und Forschung hervor. In Deutschland selbst verlagere sich der
Tätigkeitsschwerpunkt der Talsperrenexperten in den letzten Jahren zunehmend mehr auf das
Management der unterschiedlichen Anforderungen und Bedürfnisse aus Hochwasserschutz,
Energieerzeugung, Trinkwasserbereitstellung, Umweltschutz sowie Erholungsraumerhalt.
Der Präsident der Internationalen Talsperrenorganisation ICOLD, Prof. Kare Hoeg von
der Universität Oslo, führte in seinem Beitrag aus, daß künftig weltweit erhöhte
Anstrengungen zur Wasserbevorratung - insbesondere mit Hilfe von Talsperren - und zur
Energiebereitstellung unternommen werden müssen, um den Bedarf der wachsenden und sich
entwickelnden Weltbevölkerung stillen zu können.
Die weiteren Tagungsblöcke befaßten sich mit den Technischen Regelwerken im
Talsperrenbau, der marktwirtschaftlichen Situation beim Bau und Betrieb von
Talsperrensystemen, der Talsperrenüberwachung, der Nachrüstung und Modernisierung von
Wasserkraftanlagen an Talsperren, den aktuellen Techniken für die Sanierung dieser
Bauwerke und abschließend dem aktuellen deutschen Talsperrenbau.
Eine Podiumsdiskussion zum Thema Spannungsfeld Talsperre" bildete den
Abschluß der Tagung, bei der die gesellschaftliche Akzeptanz, der hohe technische
Standard in Deutschland sowie die notwendige Fortentwicklung der Talsperrenüberwachung
intensiv diskutiert wurden.
Zum Tagungsprogramm gehörte auch die Besichtigung der Trinkwassertalsperre
Kleine Kinzig" im Schwarzwald. Mit Hilfe des 1978 bis 1984 errichteten
Steinschüttdammes mit einer Asphaltbeton-Kerndichtung wurde ein
Trinkwasserspeichervolumen von 13.000.000 Kubikmeter geschaffen, durch das in den
umliegenden Gemeinden derzeit ca. 150.000 Einwohner versorgt werden. Der Lehrstuhl für
Wasserbau- und Wasserwirtschaft hatte während Planung, Bau und Betrieb dieses Speichers
eine große Anzahl von hydrologischen und energiewirtschaftlichen Untersuchungen sowie
einige Modellversuche in der dem Institut zugehörigen Versuchsanstalt für Wasserbau
durchgeführt.
KONTAKT
Institut für Wasserbau, Lehrstuhl für Wasserbau- und Wasserwirtschaft, Prof. Dr.-Ing.
habil. J. Giesecke, Dipl.-Ing. S. Heimerl, Pfaffenwaldring 61, 70550 Stuttgart, Tel.:
0711/685-4777, Fax: 0711/685-4746
e-mail: Heimerl@iws.uni-stuttgart.de