Das Projekt Laserberatungsverbund Südwest wurde im Rahmen der bundesweiten
Einrichtung von Erprobungs- und Beratungszentren Ende 1995 initiiert, um kleine und
mittelständische Unternehmen (KMUs) während einer dreijährigen Laufzeit bei der Planung
und Durchführung von Laseranwendungen in Lasermaterialbearbeitung, -medizin und
-meßtechnik zu unterstützen und Hemmschwellen beim Einsatz dieser innovativen
Technologien abzubauen. Zu den Aufgaben des Verbundes gehören Einstiegsberatungen,
Machbarkeitsuntersuchungen, Erarbeiten von Musterlösungen unter Berücksichtigung
wirtschaftlicher Aspekte, Alternativverfahren sowie Aus- und Weiterbildung. Bis zu zwei
Beratungstage mit zwei Stunden Laserbetriebszeiten sind für die Anwender kostenlos.
Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und
Technologie (BMBF) innerhalb des Förderkonzeptes Laser 2000 und vom Ministerium für
Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg gefördert. Angesichts des
nahen Projektendes diskutieren die Beteiligten zur Zeit Möglichkeiten der Weiterführung,
die von der Schaffung eines Arbeitskreises bis hin zum Fortbestehen in ähnlicher wie der
bisherigen Form reichen.
Die Federführung und Koordination des LBV liegt beim IFSW, das sein Know-how im
Bereich der Lasermaterialbearbeitung in den Verbund einbringt. Das Engagement des IFSW im
LBV steht vor dem Hintergrund, die schon lange bestehende vielfältige Zusammenarbeit mit
großen Industrieunternehmen auch auf die KMUs auszudehnen. Das Spektrum der vom IFSW
angebotenen Verfahren reicht von der Mikrobearbeitung mit Festkörper- und Excimerlasern
bis hin zum Schweißen und Oberflächenveredeln mit CO2 und Nd:YAG-Lasern der Multi-kW
Leistungsklasse. Bisher konnten allein am IFSW über 115 Beratungen und Erprobungen von
Grundlagenuntersuchungen zur Bearbeitung von Sondermaterialien bis zur
Verfahrensentwicklung für konkrete Bauteile durchgeführt werden.
Weitere Partner im LBV sind das Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Ulm, das
Fraunhofer-Institut für Physikalische Meßtechnik Freiburg, das IHK-Bildungshaus
Grunbach, das Institut für Angewandte Physik der Technischen Hochschule Darmstadt, das
Institut für Lasertechnologien in der Medizin und Meßtechnik an der Universität Ulm und
die Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalten Fellbach und Mannheim. Zusammen mit
den Stuttgarter Wissenschaftlern sichern sie die fachliche und regionale Breitenwirkung
des Laserberatungsverbundes Südwest.
Neben den Partnern des LBV, die einen Überblick über die Einsatzmöglichkeiten des
Lasers und über die Umsetzung von Forschungsergebnissen in Unternehmen gaben, berichteten
bei der Veranstaltung am 31. März Referenten aus den Firmen Trumpf, HAAS, Bosch und
Oelschläger über Laseranwendungen in ihren Unternehmen. Thematische Schwerpunkte waren
die Vorstellung des LBV und der geförderten Leistungen, Einsatzmöglichkeiten des Lasers
in der Meßtechnik sowie Möglichkeiten und Notwendigkeit der Aus- und Weiterbildung im
Bereich Lasertechnik. Neben einer Einführung in das Laserschneiden, -schweißen und das
Laserbeschriften wurden auch lasergestützte Rapid Prototyping-Verfahren vorgestellt.
Anwender berichteten über die Umsetzung von Erfahrungswissen im Laserschneiden in
Systemtechnik und in Anwenderrichtlinien. Außerdem wurden Laseranwendungen in der
Feinwerktechnik vorgestellt.
Das Laserschweißen - so wurde deutlich - ist auch für die Großserienfertigung
prozeßsicher, seine Einführung in die Serie bedarf jedoch sorgfältiger Vorbereitung.
Ein weiterer Vortrag zeigte an einem Beispielbauteil die Vorteile des Lasereinsatzes im
Vergleich zum konventionellen Fertigungsverfahren sowie einen Kostenvergleich und machte
deutlich, wie ein mittelständischer Betrieb von den Leistungen des LBV profitieren kann.
Abschließend wurden industriell umgesetzte Anwendungen der laserintegrierten Fertigung,
das heißt der Kombination von Laserverfahren mit konventionellen Bearbeitungsverfahren,
vorgestellt.
KONTAKT
Institut für Strahlwerkzeuge, Dipl.-Ing. Michael Müller, Pfaffenwaldring 43, 70569
Stuttgart, Tel. 0711/685-6852, Fax 0711/685-6842
e-mail: michael.mueller@ifsw.uni-stuttgart.de
WWW: http://www.ifsw.uni-stuttgart.de