Sich gegen Lärm aus den unterschiedlichsten Quellen zu schützen wird immer
wichtiger. In Deutschland fühlen sich fast 70 Prozent der Bevölkerung durch Lärm
gestört, belästigt und zum Teil auch gesundheitlich beeinträchtigt. Neben dem Verkehr
verursachen vor allem Baustellen eine erhebliche Lärmbelästigung. Die Lösung dieses
Problems bereitet Schwierigkeiten, da sich die Lärmquellen wie Baustellenfahrzeuge und
Baumaschinen an ständig wechselnden Orten befinden und damit temporäre
Schallschutzeinrichtungen erfordern. Der Auf- und Abbau solcher mobilen Einrichtungen muß
aus praktischen und wirtschaftlichen Gründen rasch und leicht erfolgen. Dennoch müssen
die Trennfugen zwischen den Einzelementen absolut dicht schließen, um den notwendigen
Schallschutz zu erreichen.
Wissenschaftler des Lehrstuhls Konstruktive Bauphysik haben in Zusammenarbeit mit dem
Fraunhofer-Institut für Baupyhsik unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Karl Gertis
selbsttragende, aufblasbare und sehr leichte Schallschutzelemente (SALS) entwikkelt, die
diese Anforderungen erfüllen. Die einzelnen Elemente lassen sich - als Schutz vor Lärm
jeglicher Herkunft - variabel kombinieren, so daß fast jede beliebige Form, zum Beispiel
eine Lärmschutzwand, eine Lärmschutzhaube oder ein -dach konstruiert werden kann. Auch
der Einsatz an Straßen oder Schienenwegen als Ersatz für teure Massivwände scheint
möglich.
Die elastische Hülle der Elemente besteht aus einer Folie oder - falls erforderlich - aus
einem luftundurchlässigen Gewebe als Membran. Sie kann ebenso aus transparentem Material
gefertigt werden, wenn die Tageslichtversorgung hinter der Schutzeinrichtung und der
Sichtkontakt mit dem Umfeld erhalten bleiben sollen. Sogar bepflanzt werden könnte die
SALS-Konstruktion, in dem einzelne Pflanzkissen aufgenäht werden.
KONTAKT
Dr.-Ing. Schew-Ram Mehra, Lehrstuhl Konstruktive Bauphysik, Pfaffenwaldring 7, 70569
Stuttgart, Tel.: 0711/685-6232, Fax: 0711/685-6583
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