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Stuttgarter unikurier Nr.80/November 1998
Forschungswettbewerb Lärm:
Stuttgarter Bauphysiker in Spitzengruppe
 

Beim Forschungswettbewerb Lärm des Ministeriums für Umwelt und Verkehr Baden-Württemberg ist der Lehrstuhl Konstruktive Bauphysik der Universität Stuttgart mit in der Spitzengruppe. Das Ministerium hat einen Vorschlag des Lehrstuhls zur Entwicklung selbsttragender aufblasbarer Schallschutzelemente neben vier weiteren ausgewählt und mit einer Anschubfinanzierung von 30.000 Mark unterstützt. Von diesen fünf Forschungsanträgen wird nach der Endausscheidung einer als Hauptprojekt für drei Jahre gefördert.

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Sich gegen Lärm aus den unterschiedlichsten Quellen zu schützen wird immer wichtiger. In Deutschland fühlen sich fast 70 Prozent der Bevölkerung durch Lärm gestört, belästigt und zum Teil auch gesundheitlich beeinträchtigt. Neben dem Verkehr verursachen vor allem Baustellen eine erhebliche Lärmbelästigung. Die Lösung dieses Problems bereitet Schwierigkeiten, da sich die Lärmquellen wie Baustellenfahrzeuge und Baumaschinen an ständig wechselnden Orten befinden und damit temporäre Schallschutzeinrichtungen erfordern. Der Auf- und Abbau solcher mobilen Einrichtungen muß aus praktischen und wirtschaftlichen Gründen rasch und leicht erfolgen. Dennoch müssen die Trennfugen zwischen den Einzelementen absolut dicht schließen, um den notwendigen Schallschutz zu erreichen.
Wissenschaftler des Lehrstuhls Konstruktive Bauphysik haben in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Baupyhsik unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Karl Gertis selbsttragende, aufblasbare und sehr leichte Schallschutzelemente (SALS) entwikkelt, die diese Anforderungen erfüllen. Die einzelnen Elemente lassen sich - als Schutz vor Lärm jeglicher Herkunft - variabel kombinieren, so daß fast jede beliebige Form, zum Beispiel eine Lärmschutzwand, eine Lärmschutzhaube oder ein -dach konstruiert werden kann. Auch der Einsatz an Straßen oder Schienenwegen als Ersatz für teure Massivwände scheint möglich.
Die elastische Hülle der Elemente besteht aus einer Folie oder - falls erforderlich - aus einem luftundurchlässigen Gewebe als Membran. Sie kann ebenso aus transparentem Material gefertigt werden, wenn die Tageslichtversorgung hinter der Schutzeinrichtung und der Sichtkontakt mit dem Umfeld erhalten bleiben sollen. Sogar bepflanzt werden könnte die SALS-Konstruktion, in dem einzelne Pflanzkissen „aufgenäht“ werden.

KONTAKT
Dr.-Ing. Schew-Ram Mehra, Lehrstuhl Konstruktive Bauphysik, Pfaffenwaldring 7, 70569 Stuttgart, Tel.: 0711/685-6232, Fax: 0711/685-6583

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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