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Stuttgarter unikurier Nr.80/November 1998
Delegation aus den USA zu Gast:
30 Jahre Oregon-Programm
 

Dreißig Jahre besteht der Studierendenaustausch zwischen zunächst der Oregon State University und der Universität Stuttgart. Inzwischen sind alle baden-württembergischen Universitäten und alle Universitäten und Colleges in Oregon eingeschlossen. Mit einem Festakt und einem informativen Besuchsprogramm für die amerikanischen Partner wurde das Jubiläum begangen.

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Ziemlich genau vor dreißig Jahren suchte der Dekan der geisteswissenschaftlichen Fakultät der technisch ausgerichteten Oregon State University (OSU) in Corvallis, Dean Gordon Gilkey, in Süddeutschland einen Ort, an dem ein „Junior Year Abroad Program“ für Studierende der OSU eingerichtet werden könnte.
Dean Gilkey traf bei seiner Suche auf den damaligen Rektor der Universität Stuttgart, Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. mult. Fritz Leonhardt, und den damaligen Kanzler, Hans Kammerer. Beide schlugen der amerikanischen Seite vor, statt einen isolierten amerikanischen Campus ohne Kontakte zur deutschen Studierendenschaft und Bevölkerung einzurichten, die amerikanischen Studierenden als Gäste an der Universität Stuttgart aufzunehmen und sie so in eine deutsche Universität einzubinden.
Aus der Einseitigkeit wurde bald ein Austauschprogramm. Die in Deutschland weilenden amerikanischen Studierenden zahlten weiter ihre Studiengebühren an der OSU, die deutschen Studierenden studierten sozusagen auf Kosten ihrer amerikanischen Partner gebührenfrei in den USA.

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30 Jahre Partnerschaft mit Oregon: Unser Foto zeigt beim Festakt im
Stuttgarter Haus der Wirtschaft von links Tom Imeson (Vizepräsident des
Oregon State Board of Higher Education), Rudolf Böhmler (Ministerialdirektor
im baden-wüttembergischen Wissenschaftsministerium), Russel Ray, der
1.000. Austauschstudent, Dr. Joseph Cox (Kanzler des Oregon University
System), em. Prof. Dr.-Ing. Fritz Leonhardt, der das Programm mit aus der
Taufe gehoben hat, und Uni-Rektor Prof. Dr.-Ing. Günter Pritschow.
(Foto: Schwarz)

Inzwischen wurde das Programm zunächst auf die Universität Tübingen, seit einigen Jahren auf alle Universitäten in Baden-Württemberg ausgeweitet.
Anläßlich des Jubiläums besuchte eine hochrangige Delegation von Vertreter(inne)n der Universitäten des Staates Oregon baden-württembergische Universitäten.
Im Rahmen eines Festaktes im Haus der Wirtschaft wurde am 23. Juni 1998 das 30-jährige Jubiläum der Partnerschaft gefeiert. Ministerialdirektor Dr. Rudolf Böhmler vom Wissenschaftsministerium würdigte das Programm ebenso wie der Rektor der Universität Stuttgart, Prof. Dr.-Ing. Günter Pritschow. Von amerikanischer Seite wurde die Bedeutung des Programms von Tom Imeson, Vice President, Oregon State Board of Higher Education, und von Dr. Joseph Cox, Chancellor, Oregon University System - beinahe vergleichbar unserem Wissenschaftsminister -, herausgehoben.
Von Oregon aus wurden inzwischen 1000 Studierende nach Baden-Württemberg vermittelt. Russel Ray, der 1000. Austauschstudent, wurde während der Feier geehrt.
Von deutscher Seite aus dürften inzwischen mehr als 1200 Studierende am Austauschprogramm teilgenommen haben. Dieses Ungleichgewicht ist und bleibt ein Problem für die Zukunft. Der Rektor hat darauf deutlich hingewiesen. Offenbar sind weniger amerikanische Studierende geeignet und gewillt, einen Teil ihrer Ausbildung in Deutschland durchzuführen. Es bleibt eine gemeinsame Aufgabe, auf amerikanischer Seite das Interesse an einem Studium in Deutschland zu fördern und auf deutscher Seite die Attraktivität zu erhöhen, zum Beispiel durch ein englischsprachiges Lehrangebot oder durch die Einbindung einer Praxisphase in deutschen Betrieben vor oder während des Studienaufenthaltes.
Im Rahmen des Festaktes wurden Medaillen und Urkunden ausgetauscht. Besonders erfreulich war, daß der Mit-Initiator des Programms, Prof. Leonhardt, anwesend sein konnte.
Nach fast zwanzigjähriger Tätigkeit schied Marlene Klein als Program Associate beim Oregon Study Program in Germany at Stuttgart aus. Sie erhielt auch die Ehrenmitgliedschaft in der Oregon Alumni Association. Den Aufgabenbereich als Program Associate hat im Herbst 1997 Annette Baumann übernommen.
Dieselbe Ehrung wurde dem letzten Resident Director, Chris Lou, PhD, zuteil. Damit gibt es jetzt vier Ehrenmitglieder der Oregon Alumni Association, die sich um den Zusammenhalt der Ehemaligen aber auch um die Betreuung der derzeitigen Austauschstudierenden kümmert.
Ein anschließender Empfang gab Gelegenheit, alte Bekannt- und Freundschaften aufzufrischen und neue Kontakte zu knüpfen.
Die amerikanische Delegation besuchte zwischen dem 21. und 27. Juni 1998 alle baden-württembergischen Universitäten, um sich ein Bild von der Qualität und Leistungsfähigkeit dieser Universitäten in Lehre und Forschung zu machen.
Informationen zum Studierendenaustausch mit Oregon gibt es beim Akademischen Auslandsamt (Marion Peyk-Stenzel, Tel. 0711/121-2108) oder im Oregon Study Center (Prof. Annette Jolin/Resident Director, Tel. 0711/121-3072).
Mitglieder des Lehrkörpers, die an einem Austausch interessiert sind, wenden sich an David Phillips, Ph.D., Tel. 0711/121-2274.

W. Nohlen

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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