Stuttgarter
unikurier Nr.80/November 1998 |
Modelle und die Stuttgarter Wirklichkeit:
Universität als Campus - Campus als Stadt |
Richard Döcker hatte in der Nachkriegszeit versucht, durch den
(Wieder-)Aufbau eines innerstädtischen Campus die Universitätsanlagen in traditioneller
Weise mit vielfältigem Leben zu erfüllen. Durchlässig gegenüber der Stadt, zugleich
aber geschlossen und von eigenem Leben erfüllt, plante er die Universität Stuttgart,
deren Zentrum am Stadtgarten bleiben sollte, als Stadt in der Stadt. - An mehr als eine
reine Ausbildungsstätte dachte man bei der weitab von der Innenstadt gelegenen neuen
Universität im Pfaffenwald. Das war zumindest die Vorstellung der meisten Planer, die in
den vergangenen dreißig Jahren an der Entwicklung des gewaltigen Projekts beteiligt
waren. Die Idee drängte sich nicht allein der Lage wegen auf. Schließlich sollte der
Vaihinger Campus den Lebensmittelpunkt für eine Zahl von Studierenden, Lehrenden und
Angestellten bilden, die einer mittleren Kleinstadt gleichkommt. Eine Art lebenserfüllter
Universitäts-Stadt suchten die Architekten deshalb zu planen. Universität als
Campus Campus als Stadt nannte Professor Franz Pesch vom Städtebau-Institut
diese Perspektive in seinem Beitrag zum Jubiläumskolloquium des Universitätsbauamtes, zu
dem sich am 16. und 18. Juni Architekten und Stadtplaner zusammenfanden. |
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Vorbild für den Pfaffenwald waren seinerzeit wohl die angelsächsischen
Modelle des Lernens und Forschens auf Campusanlagen. Dort wurde mitunter versucht, die
Universitäten, wenn auch nicht in erster Linie als ein hermetisch abgeschlossenes System,
so doch als weitgehend autarke Sub-Städte zu gestalten. Modell dafür könnten die
amerikanischen Land Grant Colleges aus dem vergangenen Jahrhundert gewesen
sein, die, meist weitab jeder größeren Stadt, als akademische Lebens-räume konzipiert
und realisiert wurden. Vor rund dreißig Jahren gewannen diese Konzepte in Großbritannien
für die Hochschulplaner an Bedeutung.
Leitlinie war dabei, akademische und soziale Einrichtungen wie auch Wohnanlagen für eine
möglichst große Zahl der Studenten auf dem Campus zu versammeln. Urbanity
lautete seinerzeit das Schlagwort, an dem sich diese Campusidee orientierte, die durch
soziologische wie pädagogisch-didaktische Analysen unterstützt wurde. So hatte man
seinerzeit festgestellt, daß die enge Verbindung von Lernen und Leben erheblichen
Einfluß auf Studiendauer und Studienerfolg habe. Die Schwund- und Abbruchrate
beispielsweise hänge in erster Linie davon ab, inwieweit die Studenten sich als
Mitglieder einer akademischen Familie und ihrer vielfältigen Gruppierungen empfänden,
belegten die Untersuchungen. Das Campusleben fördere nicht nur die soziale Integration,
sondern durch die Nachbarschaft von Wohnanlagen und Lerneinrichtungen zudem die
Intensität des Lernens, da das Selbststudium durch kurze Wege erheblich erleichtert
würde.
Professor Pesch betonte, daß es die Universität nicht nur mit der Vermittlung von Lehre
und der Forschung zu tun habe, sondern mit agierenden Menschen, die eine ihnen gemäße
Anordnung erforderten. Der Universitätscampus in Vaihingen sei nun aber gerade keine
entspannte Anordnung des Lebendigen. Zwar sei die Öffnung zur Landschaft
gelungen, doch sei der Pfaffenwald alles andere als ein quasi-urbaner Lebensraum. Dem
Campus werde bisweilen eher der Charakter eines Industriegebietes zugeschrieben. Daraus
ergäben sich die wesentlichen Forderungen für die künftige Tätigkeit der Architekten
und Stadtplaner im Pfaffenwald: Es seien Räume mit städtischen Elementen zu gestalten,
die eine sehr viel vernetztere Struktur auf dem Campus entwickelten. Dazu gehöre auch die
Anreicherung der Gebäude, so Pesch, um monofunktionale Gebilde aufzulösen,
schloß er seine wohlwollende, doch bestimmte Kritik der bisherigen Bautätigkeit im
Pfaffenwald.
Die Stadt in der Stadt Richard Döcker und seine Pläne einer
innerstädtischen Universität
Richard Döcker wird wohl einer der unvergessenen Architekten bleiben, die an der
Universität Stuttgart lehrten. Seit 1947 Professor für Städtebau, setzte er sich
engagiert für eine Erneuerung der Architektur an der damaligen Technischen Hochschule ein
und war alles andere als unumstritten. Und er war es auch, der den ersten Plan zum
Wiederaufbau der Hochschule entwarf von dem freilich nicht allzuviel realisiert
wurde, wie Privat-Dozent Dr.-Ing. Dietrich Worbs in seinem Beitrag über Döckers Pläne
nachwies.
Der streitbare Döcker plädierte vehement für den Standort Innenstadt. Das Gebiet um den
Stadtgarten wollte er mit den Gebieten an der Schelling-, See-, Wiederhold- und
Azenbergstraße zu einem verbundenen Hochschulkomplex ausbauen. Er stellte sich damit
gegen die Pläne zur Auslagerung zumindest einiger Teilbereiche, die bereits vor dem
Kriege des zunehmenden Platzbedarfs der TH wegen ins Auge gefaßt worden war. Die großen
Zerstörungen um den Stadtgarten machten einen Wiederaufbau der Hochschule möglich, der
als Neuaufbau um das historische, noch in Ruinen erhaltene Gebäude der Keplerstraße 7
und den Stadtgarten geplant wurde. Die Auslagerung wurde damit überflüssig. In einer
Broschüre, in der Döcker sein Generalprojekt vorstellt, ist neben einer
Fotografie des Geländes im Nachkriegszustand zu lesen: Es ist ohne weiteres zu
erkennen, daß nunmehr der nötige Raum für eine Erweiterung der Hochschule im
Stadtinnern vorhanden wäre. Die Voraussetzung wäre freilich gewesen, daß
Grundstücke mit der entsprechenden Ausdehnung von insgesamt etwa 25 Hektar verfügbar
gewesen wären.
Döckers Plan sah umfassende Neubauten vor. Er wollte einen monumentalen Hochschulkomplex
bauen, in dessen Mitte der Stadtgarten als Grünkörper gelegen sein sollte. Große
Bauten, wie der Z-Bau, das Gebäude der Keplerstraße 7, an das im rechten Winkel zwei
weitere Gebäudeteile angeschlossen werden sollten, riegelten die Hochschule gegenüber
der Stadt ab. Für das gesamte weitere Gebiet - Schelling-, See-, Wiederhold- und
Azenbergstraße sah Döcker einen durchgrünten Stadtraum vor. Dieser sollte der
Stadtbevölkerung als Erholungsgebiet dienen, wohl der einzige Teil des Planes, der
Durchlässigkeit zwischen dem ansonsten recht geschlossenen Hochschulkomplex und der Stadt
herstellte.
Döckers Planung stieß nicht nur bei jungen Architekten wie Rolf Gutbrod und Rolf
Gutbier, dem späteren Rektor der Universität, auf wenig Gegenliebe. Auch der Gemeinderat
Stuttgarts entschied sich 1948 im Gegensatz zum Kleinen Senat der TH dagegen. Der
Raumbedarf erschien den Gemeinderäten zu groß, zudem vereinnahmte Döckers Plan das
Gelände des zerstörten Katharinenhospitals, das dort wieder aufgebaut werden sollte.
Döcker legte daraufhin seinen Plan B vor, in dem diesem Wunsch stattgegeben wurde. Doch
wurden ihm mehr und mehr Grundstücke aus dem Besitz von Land und Stadt verweigert, so
daß sein Gesamtplan zunächst einmal ruhte.
1954 schließlich meldete die TH zusätzlichen Platzbedarf an. Gefordert wurden weitere
Grundstücke für Institute wie das Otto-Graf-Institut für Bauforschung, das Institut
für Aero- und Gasdynamik, das Institut für Flugzeugbau und andere, die sich mit der
Innenstadtlage schlecht vertrugen. Der Gemeinderat lehnte ab, Döckers Plan eines
umfassenden innerstädtischen Hochschulkomplexes war damit der Todesstoß versetzt. Statt
dessen wurde nun wieder über die Auslagerung der Hochschule gesprochen, Alternativen
waren dabei der Degerlocher Wald, der Fasanenhof, das sogenannte Tammer Feld
bei Ludwigsburg sowie der Pfaffenwald. 1955 entschied sich das Finanzministerium für den
Pfaffenwald, der Große Senat bot daraufhin eine Teilverlegung an: Die wichtigsten
Lehrgebäude und Institute sollten im Stadtzentrum bleiben, die Forschungsinstitute
hingegen im Pfaffenwald angesiedelt werden. Damit beruhigte die Hochschule sowohl die
Natur- und Umweltschützer, die sich gegen eine Nutzung des Pfaffenwalds ausgesprochen
hatten, als auch die Anhänger der Döckerschen Innenstadtpläne.
Döcker war zwischenzeitlich, 1954, aus dem Dienst ausgeschieden. Die jungen Stadtplaner,
die sich von Beginn an gegen sein Konzept gewandt hatten, waren nun am Zuge. Angesichts
der veränderten Planung stürzten sie nun auch den von Dökker geplanten Z-Bau: Nach Rolf
Gutbiers Plänen wurde zunächst das Hochhaus in der Keplerstraße 11 geplant, daneben ein
unterirdisches Auditorium Maximum, nur wenig später wurde schließlich die Lösung der
Zwillingshochhäuser gutgeheißen und realisiert.
Dietrich Worbs hielt fest, daß nach Döckers Plänen im Grunde einzig das Institut für
Wasserkraftwerke und Pumpen sowie die zentrale Lage des wiederaufgebauten historischen
Rektoramts und des Stadtgartens realisiert wurde. Dennoch könne man nicht sagen, er sei
gescheitert.
Döcker hat den Neuaufbau auf den Weg gebracht und die Beibehaltung der
Innenstadtlage durchgesetzt, verwies Worbs abschließend auf die eigentliche
Leistung des streitbaren Architekten. So gibt es auch heute noch eine Universität in der
Stadtmitte, wenn dieser Standort auch nicht mehr den Schwerpunkt der Stuttgarter
Hochschule bildet.
Hochschulbau mit Widerständen woran ein Campus als Stadt scheitern kann
1960 legte der Wissenschaftsrat ein Konzept vor, das den Ausbau der Stuttgarter Hochschule
auf eine Kapazität von 9.000 Studierenden vorsah. Folge davon war, daß der Pfaffenwald
nicht mehr nur Forschungsinstitute und Laboratorien beherber-gen, sondern ganze
Fachbereiche ansiedeln mußte. Die Hochschulplaner standen nun vor einem ganz neuen
Problem. Sie mußten darüber nachdenken, wie eine ausgelagerte Hochschule auszusehen
hätte. Die Idee des Campus als Stadt wurde virulent. Die an der Entwicklung des
Pfaffenwalds beteiligten Planer haben einiges dafür getan, die Idee eines solchen Campus
durchzusetzen. Dies zeigte der Vortrag von Diplom-Ingenieur Hans-Werner Liebert, bis 1986
Planungsleiter des Universitätsbauamtes. Er befaßte sich mit den einzelnen Bau- und
Planungsstufen im Pfaffenwald.
Die Wege, auf denen das Ziel Campus als Stadt realisiert werden sollte,
verliefen in den vergangenen vier Jahrzehnten nicht immer in derselben Richtung. Ihre
Ausrichtung korrespondierte mit den sich wandelnden Ideen von Lehren und Forschen sowie
von Architektur und Stadtplanung. Zudem flossen die Ergebnisse soziologischer und
sozialpsychologischer Untersuchungen in die Planungen ein, und nicht zuletzt fanden
gesellschaftspolitische Veränderungen darin ihr Echo.
Liebert bezeichnete den Aufbau der Vaihinger Hochschule als ein Stück realen
Städtebaus. Als solches unterlag der Pfaffenwald ähnlichen Moden wie der
Städtebau selbst, in denen sich die Ästhetik und die Erfordernisse der Zeit spiegeln. So
entschieden sich die Planer 1960, als die Auslagerung der Natur- und
Ingenieurwissenschaften beschlossen wurde, für die seinerzeit aktuelle Typenplanung.
Ziel war es, so beschrieb dies Liebert in seinem Vortrag, für sich
abzeichnende neue Lehr- und Forschungsstrukturen flexible und nachinstallierbare
Grundrisse zu planen. Dabei bediente man sich der Möglichkeiten der industriellen
Fertigung von Bauelementen. Diese Bauweise garantierte Flexibilität und Variabilität und
paßte damit sehr gut in eine Gesellschaft, die ständig neue Anforderungen an Lehre und
Forschung stellte und die auf einen Arbeitsmarkt vertraute, der bei stetigem
Wirtschaftswachstum immer wieder neue Berufsprofile nachfragte. Auf der anderen Seite
garantierte die Möglichkeit industrieller Produktion der Bauelemente einen zügigen
Aufbau des Campus. Angesichts der rasant zunehmenden Studentenzahlen war dies dringend
erforderlich.
Liebert wies darauf hin, daß sich die Planer bei der Gestaltung zudem an der
angelsächsischen Idee des Campus als Stadt orientiert hätten eben der Idee, dem
Pfaffenwald ein Stück selbständiger Urbanity mitzugeben.
Mittelkürzungen, neue Erkenntnisse wie etwa eine kritische Sicht von Hochhäusern sowie
die neue Konzeption von Lehre, Forschung und universitärer Öffentlichkeit nach den
hochschulpolitischen Verwerfungen von 1968 führten schließlich dazu, daß 1970 ein
zweiter Generalplan für den weiteren Ausbau im Pfaffenwald vorgestellt wurde.
An der Idee eines belebten Campus wurde festgehalten, wenn auch unter Berücksichtigung
der veränderten Bedingungen und Ziele. Inzwischen war die Technische Hochschule zur
Universität geworden (1967), große Fakultäten waren kleinen Fachabteilungen gewichen,
beschrieb Liebert die damalige Situation.
Der neue Plan sah ein kleinteiliges Gebäudesystem vor, für das weiterhin die
Typenplanung als tragfähiges Konzept galt. In dem Generalplan, in dem bis 1985 der Ausbau
des Campus vorausgeplant wurde, waren durchlässige Erdgeschoßzonen vorgesehen, die
sowohl die zentralen Einrichtungen der Universität fassen sollten als auch ein
umfassendes inneres und äußeres Fußwegsystem. Zusammengefaßt wurde dieses System in
dem Leitplan einer Lernstraße, einer Fußgängerzone, auf der Kunstwerke zum
Verweilen einladen. Diese Lernstraße, die heute realisiert ist, sollte das Forum
ersetzen, die große Piazza, die dem Rotstift des Finanzministeriums zum Opfer gefallen
war. Allerdings ist die Idee der Öffentlichkeit, der die Lernstraße folgt, eine ganz
andere als die eines zentralen Forums, der sich als Versammlungsort eignet.
Der Generalplan von 1970 bot auch endlich erste Ansätze dazu, das Problem der Isolation
des Campus durch seine Einbindung in den öffentlichen Nahverkehr zu lösen. Zu Beginn der
60er Jahre stand das Auto verkehrs- und stadtplanerisch im Vordergrund, wie Liebert
erläuterte. Allerdings war ja auch ein hoher Anteil an Wohnungen für Studenten und
Bedienstete geplant, der dem einen oder anderen Planer den Ausbau des öffentlichen
Nahverkehrs vielleicht überflüssig erscheinen ließ. 1985 kam es mit der
S-Bahnstation auf dem Campus endlich zur direkten Anbindung der Universität im
Pfaffenwald an die Stadt. Der Campus bot nun die Möglichkeit, nicht mehr nur ein Ort der
Begegnung dort lebender und lernender Studenten, sondern Teil der Stuttgarter
Öffentlichkeit zu werden.
Wenn da nicht die Menschen wären, die den Planern einen Strich durch die Rechnung gemacht
hätten. Beispiel Mensa: Von der Schweizer Gruppe Atelier 5 als über die Funktion der
reinen Abfütterung hinausgehende Einrichtung geplant, wurde sie als Zentrum des sozialen
Austauschs nicht angenommen. Wie die Gestaltung der Mensa verpufften auch andere
Bemühungen der Planer, zwischen Sichtbeton Orte der sozialen Wärme zu installieren.
Lediglich das Botschamberle, eine aus einem Gartenhaus entstandene Kneipe,
bildete für die Studenten einen annehmbaren Treffpunkt, so Liebert.
Der Campus eine tote Stadt trotz architektonischer Juwelen und 40 Jahren an
Anstrengungen der Hochschulplaner? Folgt man den Rednern des Kolloquiums und der
Festveranstaltung zum Jubiläum des Universitätsbauamtes, scheint dem leider so. Dies ist
bei einem ausgelagerten Campus von besonderer Tragik, können die Studierenden doch
soziale Defizite nur mehr recht als schlecht über Aktivitäten in der Stadt ausgleichen.
Zu weit weg liegt das Zentrum trotz der S-Bahn, zu wenig einschlägige
Studententreffpunkte bietet die Innenstadt Stuttgarts. So nimmt es nicht wunder, daß
Konsens zwischen den Vortragenden unterschiedlichster Provenienz herrschte: Noch gilt als
eines des wichtigsten Ziele, dem Campus im Pfaffenwald ein wenig Urbanität einzuhauchen.
Die Idee des Campus als Stadt, wie sie Professor Pesch in seinem Vortrag nannte, muß erst
noch eingelöst werden.
H. J. Graubner
Ausbau des Uni-Campus Vaihingen von 1955 bis heute
1955
Forschungsinstitute mit großem Flächenbedarf sollten auf ein Neubaugelände ausgelagert
werden. Im Pfaffenwald wurde - als erster Schritt für das Entstehen des Uni-Bereichs
Vaihingen - ein Gelände von 63 Hektar ausgewiesen.
1959
Die ersten Gebäude in Vaihingen wurden bezogen, die Institutsbauten für Stahl und
Stahlbeton, Holz und Kunststoffe des Otto-Graf-Instituts.
1960/61
In seinen Empfehlungen zum Ausbau der wissenschaftlichen Einrichtungen
bezifferte der Wissenschaftsrat den Ausbau der TH Stuttgart auf 9.000 Studenten. Eine
letzte Planungsstudie von Prof. Rolf Gutbier zum Ausbau der gesamten TH in der Innenstadt
zeigte, daß der geforderte Ausbaubedarf nicht zu realisieren war. Es wurde entschieden,
die Institute der Technischen Hochschule ganz nach Vaihingen zu verlegen. Das
Interessen-gebiet wurde auf 175 Hektar erweitert.
1964
Die Hochschule beschloß einen ersten Gesamtentwicklungsplan mit etwa 10.000
Studienplätzen. Entsprechend der geltenden Hochschulgliederung wurden drei
Fakultätszentren für Naturwissenschaften, Maschinenbau und Bauwesen
geschaffen. Zentraler Bereich war ein groß angelegtes Forum mit Mensa, Bibliothek und
Auditorium Maximum. Umfangreiche Wohnanlagen für Studenten und Bedienstete waren
wesentlicher Bestandteil der Planung.
1968
Auf Grund geänderter Planungsvoraussetzungen - stärkere Verdichtung für gestiegene
Studentenzahlerwartungen, Auflösung der Fakultätseinheiten in eine Vielzahl von
Fachbereichen - wurde die Gesamtplanung geändert. Im Oktober starteten die Bauarbeiten
für den ersten Bauabschnitt des Naturwissenschaftlichen Zentrums.
1976
Am 12. März wurden eine Reihe von Hochschulbauten, darunter das Naturwissenschaftliche
Zentrum und die Mensa, an die Universität übergeben. Ein erster funktionsfähiger
Abschnitt der Universität konnte offiziell in Betrieb gehen.
1977
Die Institute des Maschinenbaus und des Bauingenieurwesens wurden bezogen; ein erster
Abschnitt des Zentrums der Lernstraße war fertiggestellt.
1983
Mit dem Umzug eines Großteils der Institute fand ein erster Ausbauabschnitt mit
Aufwendungen von nahezu 600 Mio. DM seinen Abschluß. Die S-Bahn verbindet die Bereiche
Stadtmitte und Vaihingen auf schnellstem Wege.
1989
Fertigstellung der Hochschulsportanlagen.
1993
Fertigstellung des Forschungszentrums Bioverfahrenstechnik Stuttgart.
1997
Die zweite Baustufe der Elektrotechnik konnte bezogen werden. Damit ist die Fakultät
Elektrotechnik wieder unter einem Dach vereint.
1998
Start für die Neubauten der Institute für Fertigungstechnologie keramischer Bauteile
sowie für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb/Arbeitswissenschaft und
Technologiemanagement.
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