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Stuttgarter unikurier Nr.80/November 1998
Akaflieg erprobt neues Segelflugzeug:
Der Sperber flog zum ersten Mal
 

Am 27. Juni 1998 fand auf dem Segelfluggelände in Bartholomä auf der Schwäbischen Alb der offizielle Erstflug des Hochleistungssegelflugzeugs „fs 33 Gavilán“ (Gavilán, span.: Sperber) statt. In sechsjähriger Bauzeit haben Studierende der Akademischen Fliegergruppe Stuttgart e.V. (Akaflieg) den Doppelsitzer konzipiert, konstruiert und in Eigenregie gebaut.

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Der Taufpate des fs 33, Dr. Norbert Lammert, Koordinator der deutschen Luft- und Raumfahrt und Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, die Mitglieder der Akaflieg und zahlreiche Gäste verfolgten mit Spannung den Start der fs 33 um 15.00 Uhr. Der Gavilán legte nach einem sauberen Start einen fehlerfreien Flug und eine sichere Landung vor. Modernste Technik, ausgereifte Detaillösungen und nicht zuletzt die langjährigen Erfahrungen der Akaflieg bei der Konstruktion von Segelflugzeugen lassen darauf hoffen, daß der Gavilán die Konkurrenz überflügeln wird. Der aus kohle- und glasfaserverstärkten Kunststoffen gebaute Segler mit einer Spannweite von 20 Metern erfüllte jedenfalls bisher alle Erwartungen.
Eingegangen in die fs 33 ist der bewährte Rumpf der fs 31 und die weiterentwickelten Flügel der fs 32. Die fs31 ist mittlerweile in der Industrie in Serie gegangen und wird auch im Ausbildungsbetrieb seit Jahren erfolgreich geflogen. Die gutmütigen Flugeigenschaften der fs 31 werden sich auch im fs 33 wiederfinden.
Nach erfolgreichem Erstflug wurde nun mit der Flugerprobung begonnen, die zur vollständigen Zulassung durch das Luftfahrtbundesamt notwendig ist. Dazu wurde im Rahmen einer Diplomarbeit in der Akaflieg eine spezielle Meßanlage entwickelt, die alle relevanten flugmechanischen Daten während eines Fluges erfaßt und aufzeichnet. Die Anlage basiert auf einem Notebookcomputer mit diversen Sensorpaketen.
Das Verfahren stellt ebenfalls eine Neuerung dar. Mit einer professionellen Auswertung dieser Flugmeßdaten sollen genauere Aussagen über die Flugeigenschaften möglich werden.
Die Akaflieg Stuttgart ist eine eigenständige Gruppe von derzeit 27 Studierenden der Universität Stuttgart. Getreu nach ihrem Motto - forschen-bauen-fliegen - ist es ihr Ziel, innovative Techniken und Entwicklungen im Flugzeugbau, insbesondere im Segelflugzeugbau, hervorzubringen und auszutesten.
Dabei sind die Studierenden insbesondere auf die Förderung durch Industrie und Hochschulen angewiesen, die solche aufwendigen Projekte erst möglich machen. In ganz Deutschland gibt es neun konstruierende Akafliegs, die sich unter dem Dachverband IDAFLIEG zusammengeschlossen haben.
Die umtriebigen Stuttgarter haben übrigens schon ein neues Projekt im Auge: die „fs 34 Albatros“. Variable Flügelgeometrie soll die Flugleistungen gegenüber den Vorgängern noch einmal steigern. Hintergrund sind die sich widersprechenden Anforderungen zwischen dem Langsamflug in der Thermik und dem schnellen Gleiten zwischen den Aufwinden.

KONTAKT
Akaflieg Stuttgart, Pfaffenwaldring 35, 70569 Stuttgart. Tel.: 0711/685-2443, e-mail: akaflieg@www.uni-stuttgart.de, WWW: http://www.uni-stuttgart.de/akaflieg

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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