Der Taufpate des fs 33, Dr. Norbert Lammert, Koordinator der deutschen Luft-
und Raumfahrt und Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, die Mitglieder der
Akaflieg und zahlreiche Gäste verfolgten mit Spannung den Start der fs 33 um 15.00 Uhr.
Der Gavilán legte nach einem sauberen Start einen fehlerfreien Flug und eine sichere
Landung vor. Modernste Technik, ausgereifte Detaillösungen und nicht zuletzt die
langjährigen Erfahrungen der Akaflieg bei der Konstruktion von Segelflugzeugen lassen
darauf hoffen, daß der Gavilán die Konkurrenz überflügeln wird. Der aus kohle- und
glasfaserverstärkten Kunststoffen gebaute Segler mit einer Spannweite von 20 Metern
erfüllte jedenfalls bisher alle Erwartungen.
Eingegangen in die fs 33 ist der bewährte Rumpf der fs 31 und die weiterentwickelten
Flügel der fs 32. Die fs31 ist mittlerweile in der Industrie in Serie gegangen und wird
auch im Ausbildungsbetrieb seit Jahren erfolgreich geflogen. Die gutmütigen
Flugeigenschaften der fs 31 werden sich auch im fs 33 wiederfinden.
Nach erfolgreichem Erstflug wurde nun mit der Flugerprobung begonnen, die zur
vollständigen Zulassung durch das Luftfahrtbundesamt notwendig ist. Dazu wurde im Rahmen
einer Diplomarbeit in der Akaflieg eine spezielle Meßanlage entwickelt, die alle
relevanten flugmechanischen Daten während eines Fluges erfaßt und aufzeichnet. Die
Anlage basiert auf einem Notebookcomputer mit diversen Sensorpaketen.
Das Verfahren stellt ebenfalls eine Neuerung dar. Mit einer professionellen Auswertung
dieser Flugmeßdaten sollen genauere Aussagen über die Flugeigenschaften möglich werden.
Die Akaflieg Stuttgart ist eine eigenständige Gruppe von derzeit 27 Studierenden der
Universität Stuttgart. Getreu nach ihrem Motto - forschen-bauen-fliegen - ist es ihr
Ziel, innovative Techniken und Entwicklungen im Flugzeugbau, insbesondere im
Segelflugzeugbau, hervorzubringen und auszutesten.
Dabei sind die Studierenden insbesondere auf die Förderung durch Industrie und
Hochschulen angewiesen, die solche aufwendigen Projekte erst möglich machen. In ganz
Deutschland gibt es neun konstruierende Akafliegs, die sich unter dem Dachverband IDAFLIEG
zusammengeschlossen haben.
Die umtriebigen Stuttgarter haben übrigens schon ein neues Projekt im Auge: die fs
34 Albatros. Variable Flügelgeometrie soll die Flugleistungen gegenüber den
Vorgängern noch einmal steigern. Hintergrund sind die sich widersprechenden Anforderungen
zwischen dem Langsamflug in der Thermik und dem schnellen Gleiten zwischen den Aufwinden.
KONTAKT
Akaflieg Stuttgart, Pfaffenwaldring 35, 70569 Stuttgart. Tel.: 0711/685-2443, e-mail: akaflieg@www.uni-stuttgart.de, WWW: http://www.uni-stuttgart.de/akaflieg
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