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Stuttgarter unikurier Nr.80/November 1998
ENTSORGA-Messe in Köln:
Fördertechnik für die Entsorgung
 

Zum ersten Mal auf der ENT-SORGA-Messe vertreten war in diesem Jahr das Institut für Fördertechnik. Die von der Projektgruppe vorgestellten Arbeiten und Studien stießen auf reges Interesse bei den Besuchern.

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Das Institut für Fördertechnik (IFT) gehört zu den ältesten fördertechnischen Instituten in der Bundesrepublik. Der Forschungsschwerpunkt „Fördertechnik in der Entsorgung“ war 1995 nach der Übernahme der Institutsleitung durch Professor Karl-Heinz Wehking gegründet worden. Eine mittlerweile achtköpfige Projektgruppe befaßt sich mit Aufgabenstellungen aus Technik und Organisation im Bereich Entsorgungswirtschaft.
Auf der ENTSORGA stellte das IFT einige Projekte vor, die in enger Zusammenarbeit mit Industriepartnern entstanden sind. Im Mittelpunkt dieser Arbeiten steht die Entwicklung und Konstruktion von förder-, lager- und handhabungstechnischen Arbeitsgeräten, die optimal auf die speziellen Bedürfnisse der Entsorgungsbranche angepaßt sind.
Für die Daimler-Benz AG beispielsweise hatte das IFT Anforderungen und Wünsche der Entsorger an zukünftige Entsorgungsfahrzeuge ermittelt. Auf Basis des neuen Mercedes-Fahrgestelles „Econic“ entstanden erste Designstudien mit geteiltem Fahrerhaus und Sammel- und Transportaufbauten für die kombinierte Sammlung und Komissionierung von Abfällen mit Schüttgut- und Stückgutcharakter. Mögliche Einsatzgebiete für diese Fahrzeugkonzepte sind die Industrie- und Gewerbeentsorgung sowie Teilbereiche der Redistribution von Abfällen zur Verwertung wie zum Beispiel die Werkstattentsorgung von Automobilhäusern.
Im Rahmen einer Zusammenarbeit mit der Bruchsaler Firma Ries Entsorgungsanlagen GmbH konzipierte und konstruierte das IFT mit Hilfe modernster Kinematik und Berechnungssoftware einen auf dem „Econic“ mit Abrollaufbau basierenden Seitenlader für die Hausmüll- und Bioabfallsammlung.
Ein Forschungsprojekt in Zusammenarbeit mit der Firma Liebherr befaßt sich mit der Frischluftversorgung der Kabinen und Motoren von Radladern und Baggern in Hallen von Bau-Mischabfall-Sortieranlagen, DSD-Sortieranlagen und Kompostwerken. In derartigen Hallen ist die Luft nicht nur stark staubgeladen, sondern auch mit toxischen mikrobiellen Agenzien angereichert. Dieser Belastung für Mensch und Maschine begegnet das IFT mit dem Projekt einer Fremdbelüftung von Kabine und Motorraum durch Luttenschläuche vom Hallendach aus. Das Belüftungssystem wird beim Einfahren in die Halle automatisch angekoppelt und ebenso beim Verlassen abgekoppelt. Da der Motor geschont wird und die Wartungsintervalle länger werden, arbeitet eine solche Anlage wirtschaftlicher als alle bisherigen Systeme. Ein Prototyp der Anlage wird noch in diesem Jahr im täglichen Einsatz getestet.

KONTAKT
Institut für Fördertechnik und Logistik, Prof. Dr.-Ing. Karl-Heinz Wehking, Holzgartenstr. 15b, 70174 Stuttgart. Tel.: 0711/121-3770, Fax: 0711/121-3769, WWW: http://www.uni-stuttgart.de/ift

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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