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Stuttgarter unikurier Nr. 82/83 September 1999
Kolloquium zur Historischen Geographie des Altertums:
Zu Wasser und zu Land
 

Zum 7. Internationalen Kolloquium zur Historischen Geographie des Altertums waren vom 5. bis 9. Mai 1999 rund 40 Wissenschaftler aus Deutschland, England, Österreich, der Schweiz, Italien, Jordanien und der Türkei nach Stuttgart gereist. Das Kolloquium, veranstaltet von der Abteilung Alte Geschichte des Historischen Instituts unter der Leitung von Prof. Dr. Eckart Olshausen und Dr. Holger Sonnabend, stand diesmal unter dem Thema “Zu Wasser und zu Land. Verkehrswege in der antiken Welt“.

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Die einzelnen Vortragsthemen, nicht ausschließlich aus dem Bereich der Alten Geschichte gewählt, boten einen spannenden Einblick in die unterschiedlichen Forschungsmethoden und -schwerpunkte einzelner Wissenschaftler, Institute oder Sonderforschungsbereiche. Schon am ersten Kolloquiumstag zeigte sich beim Referat von Holger Sonnabend (Stuttgart) und Michael Hascher (München) unter der Fragestellung “Konkurrierende Verkehrssysteme in der Antike? ­ Das Lagunengebiet zwischen Aquileia und Ravenna“, daß zeitgenössische Probleme über die Anlage von Verkehrswegen und die Wahl von Verkehrsmitteln bereits in Grundsätzen in der Antike existierten. Diese Analogien über die Jahrtausende hinweg zeigten sich noch bei zahlreichen anderen Vorträgen, wenngleich die Historiker beim direkten Vergleich der modernen mit der antiken Welt zu äußerster Vorsicht mahnten. Ein Empfang der “Ernst-Kirsten-Gesellschaft ­ Gesellschaft für Historische Geographie der Alten Welt“ in der Universitätsbibliothek beschloß den ersten Tag.

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Verkehrswege in der Antike: Eine im Originalzustand restaurierte Straße in Pompeji.     (Foto: W. Dietz)

Im dichtgedrängten Programm der folgenden Tage kamen dann die unterschiedlichsten Themen zum Vortrag ­ eine kleine Auswahl: Herbert Graßl (Salzburg) sprach über “Irrwege. Orientierung im antiken Raum“, Eckart Olshausen unter dem Titel “Gute Reise! Cicero unterwegs“ über die inner- und außeritalischen Reisen des großen Rhetorikers und Philosophen, Serena Bianchetti (Florenz) über “Die Seerouten nach Indien in der Hellenistischen und in der Römischen Zeit“ und John Bintliff (Durham) über “Going to Market in Antiquity“.
Nicht nur Historiker waren zu dem Kolloquium eingeladen, sondern auch Wissenschaftler aus anderen Disziplinen, etwa der Marburger Geograph Helmut Brückner, der in seinem sehr anschaulichen Referat “Paläogeographischer Wandel an der türkischen Ägäisküste. Die Entwicklung des Deltas von Großem und Kleinem Mäander und ihre Auswirkung auf Siedlungen, Häfen und Handelswege“ moderne naturwissenschaftliche Methoden vorstellte, die in der Archäologie von großem Nutzen sind. Technikhistorisch orientiert war der Vortrag von Jost Knauss (München), der über “Furt oder Brücke. Hydrotechnische Aspekte des mykenischen Straßenbaus in der Argolis“ sprach. Am Freitagabend hielt der Stuttgarter Verkehrswissenschaftler Prof. Dr.-Ing. Gerhard Heimerl den Festvortrag über “Die Zukunft des Verkehrs“. Zum Schlußwort am Sonntagmittag dankte Eckart Olshausen allen Wissenschaftlern und Zuhörern für ihr Kommen und lud zum achten Historisch-Geographischen Kolloquium ein, das Anfang Mai 2002 zum Thema “Troies fuimus. Migration in der Antike“ wiederum in Stuttgart stattfinden wird.

J. W. Mayer

KONTAKT
Historisches Institut, Abteilung Alte Geschichte, Keplerstraße 17, 70174 Stuttgart, Tel. 0711/121-3440, -3439, Fax 0711/121-2757



 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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