Das Seminar galt der Abstimmung zwischen den Wissenschaftlern beider Länder.
Die Leitung lag bei den Projektkoordinatoren, Prof. She Zhixiang von der Chinesischen
Akademie der Wissenschaften und Prof. Peter Treuner, Direktor des Instituts für
Raumordnung und Entwicklungsplanung der Uni Stuttgart.
Ziel des Projektes ist es, in der kritischen Situation rasch wachsender urbaner Zentren in
China an einem konkreten Beispiel eine praktisch handhabbare Methode zu entwickeln, die
den chinesischen Behörden die Entscheidungsfindung bei der Genehmigung bzw. Verweigerung
einer Umwandlung landwirtschaftlicher und naturnaher Flächen in Siedlungs- bzw.
Gewerbeflächen erleichtert. Dabei sollen sowohl ökonomische und soziale
Entwicklungserfordernisse als auch ökologische Ziele und Beschränkungen berücksichtigt
werden. Die zu entwickelnde Methode soll später auch auf andere Räume gleicher
Problematik angewendet werden.
Hilfen für die chinesischen Behörden bei der Entscheidung
über die Umnutzung von Flächen sollen innerhalb des SILUP-Projekts erarbeitet werden.
Unser Foto zeigt die beiden Koordinatoren, Prof. She Zhixiang und Prof. Peter Treuner,
beim Seminar im Internationalen Begegnungszentrum. Ganz links ist Prof. Helmut Kobus
(Lehrstuhl für Hydraulik und Grundwasser) im Bild. (Foto: Institut) |
Hilfe für die Behörden
In einem 10.000 Quadratkilometer großen Testgebiet im Hinterland der
ostchinesischen Millionenstadt Nanjing werden vorhandene Daten über die Böden, die
Oberflächen- und Grundwasserressourcen mit aktuellen und geschätzten Informationen über
die Inanspruchnahme von Flächen mit Fernerkundungsdaten und landschaftsökologischen
Modellen zu einer computergestützten Bewertungsmethodik verknüpft. Unter Einbeziehung
sozialer und ökonomischer Bedingungen und Prozesse im Testgebiet werden beispielhafte
Entwicklungsszenarien erstellt und kritische Schwellen für entscheidungsrelevante
Parameter festgelegt. Dadurch soll es möglich werden, die ökonomischen und ökologischen
Kosten verschiedener regionalpolitischer Ansätze und
Flächennutzungsstrategien in der Region von Nanjing abzuschätzen und den
verantwortlichen Behörden die Konsequenzen unterschiedlicher regionaler
Entwicklungsszenarien zu verdeutlichen.
An dem Projekt mit dem Kurztitel SILUP (Sustainable Development by Integrated
Land Use Planning) sind von der Universität Stuttgart neben dem Institut für Raumordnung
und Entwicklungsplanung die Institute für Wasserbau, für Landschaftsplanung und
Ökologie sowie für Photogrammetrie beteiligt.
Im Jahr 2001 sollen die Ergebnisse verfügbar sein; das nächste Projektseminar wird im
April 2000 in Nanjing stattfinden. In den Arbeitsperioden zwischen den Seminaren werden
um die Zusammenarbeit zu optimieren Stuttgarter Wissenschaftler in Nanjing und
chinesische Wissenschaftler an der Uni Stuttgart zu Gast sein. zi
KONTAKT
Prof. Dr. Peter Treuner, Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung,
Pfaffenwaldring 7, 70569 Stuttgart,
Tel. 0711/685-6333, Fax 0711/685-6965,
e-mail: treuner@ireus.uni-stuttgart.de
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