Stuttgarter unikurier Nr. 82/83 September
1999 |
Kurz vorgestellt: |
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Professor Linker
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Torsten Linker ist seit Oktober 1998 C3-Professor für
Organische Chemie an der Universität Stuttgart. 1963 in Mainz geboren, studierte er
Chemie an der Technischen Hochschule in Darmstadt. Nach dem Abschluß als Diplomingenieur
(1988) wechselte Prof. Linker zur Doktorarbeit an die Universität Basel, wo er sich mit
der Anwendung von Radikalreaktionen in der Kohlenhydratchemie beschäftigte. Nach der
Promotion zum Dr. phil. (1991) arbeitete Torsten Linker bis Ende 1992 als DFG-Stipendiat
an der University of Alberta, Edmonton, Kanada, als Post-doc an enzymatischen
Oligosaccharid-Synthesen. Er wechselte 1993 an das Institut für Organische Chemie der
Universität Würzburg, wo er sich als Liebig- und DFG-Stipendiat 1997 habilitierte. Vor
seinem Antritt als C3-Professor in Stuttgart war er ein Jahr in Würzburg als Privatdozent
und Heisenberg-Stipendiat tätig.
Die Forschungsinteressen der Gruppe von Prof. Linker umfassen das große Gebiet der
stereoselektiven Reaktionen, die von Radikalreaktionen, Birch-Reduktionen, über
Photooxygenierungen bis zu kinetischen Racematspaltungen reichen. Der Schwerpunkt liegt
bei der Anwendung der Verfahren für die Synthese von Naturstoffen und deren Analoga, was
besonders die Kohlenhydratchemie betrifft. In Stuttgart sollen diese in Würzburg
begonnenen Arbeiten fortgesetzt werden, wobei sich die Interessen noch mehr in Richtung
bioorganische Chemie verschieben sollen. Hierfür sind Kooperationen mit anderen
Instituten der Universität Stuttgart, aber auch mit ausländischen Partnern zum Beispiel
in Ungarn geplant. Der konkrete Anwendungsbezug drückt sich auch in der Zusammenarbeit
mit der chemischen Industrie aus, die schon zu Patentanmeldungen führte. Die Arbeiten von
Prof. Linker wurden bereits durch verschiedene Forschungspreise ausgezeichnet; zudem ist
er seit 1998 Consultant der Firma Schering-Plough. Bereits im Juli 1999 erhielt Torsten
Linker einen Ruf auf einen Lehrstuhl für Organische Chemie an der Universität Potsdam.
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Professor Pyta
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Die Nachfolge von Eberhard Jäckel als Professor für
Neuere Geschichte am Historischen Institut hat Anfang 1999 Dr. Wolfram Pyta angetreten.
1960 in Dortmund geboren und am Niederrhein aufgewachsen, absolvierte er seine
Studienjahre in Bonn und Köln; von 1988 bis 1994 war er wissenschaftlicher Assistent am
Lehrstuhl von Prof. Eberhard Kolb an der Universität zu Köln; dort habilitierte er sich
1994.
Lehrerfahrungen sammelte er zudem an den Universitäten Tübingen und Bonn, wo er für
insgesamt drei Semester eine Professur vertrat. Zwischendurch war er ein Jahr als
Forschungsstipendiat am Historischen Kolleg in München; seit 1995 wurde er als
Heisenberg-Stipendiat von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.
Wolfram Pytas bisherige Forschungsschwerpunkte sind die Weimarer Republik und die
europäischen Mächtebeziehungen von 1815 bis 1848. An der Universität Stuttgart möchte
er seine Akzente in der Forschung vor allem auf zwei Feldern setzen: der NS-Zeit und dem
europäischen Konservatismus im frühen 19. Jahrhundert. In der Forschung zum
Nationalsozialismus wird seit einiger Zeit die Frage mit zunehmender Intensität
diskutiert, warum sich auch ganz normale Deutsche und eben nicht nur
SS-Einheiten an Mordaktionen gegen Juden beteiligt haben. Zu diesen Fragen können die
direkt vor der Haustüre Stuttgarts, in der Ludwigsburger Zentralstelle zur
Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen, aufbewahrten Gerichtsakten wertvolle
Erkenntnisse beisteuern. Nicht zuletzt deshalb strebt das Historische Institut eine
Forschungskooperation mit der Zentralstelle an und erhofft sich dabei auch die
tatkräftige Unterstützung der Universität.
Pytas Forschungsvorhaben zum europäischen Konservatismus konzentriert sich auf einen
Vergleich zwischen Frankreich und Deutschland und folgt damit der Idee, der Universität
Stuttgart auch auf dem Gebiet der historischen Frankreichforschung ein unverwechselbares
Profil zu verleihen.
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Professor Planck
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Prof. Dr.-Ing. Heinrich Planck wurde als Nachfolger von
Prof. Dr. Gerhard Egbers zum Ordinarius auf den Lehrstuhl für
Textiltechnik/Textilmaschinenbau berufen. Heinrich Planck studierte an der Universität
Stuttgart Allgemeinen Maschinenbau mit der Spezialisierung
Textiltechnik/Textilmaschinenbau und Feinwerktechnik. Mit seiner Diplomarbeit über
Textile Gefäßprothesen legte er 1973 am Institut für Textil- und Verfahrenstechnik
damals in Reutlingen den Grundstein für den Bereich Biomedizintechnik an diesem Institut,
den er später, nach seiner Tätigkeit in der Industrie, interdisziplinär auf- und mit
über 50 Mitarbeitern zum größten Bereich des Instituts ausbaute. 1986 wurde Prof.
Planck mit dem Dr.-Bernd-Braun-Preis der Universität Stuttgart ausgezeichnet und lehrt
seit 1991 im Hauptfach Biomedizinische Technik. Er betreut das Vertiefungsfach
Medizinische Verfahrenstechnik im Hauptfachstudiengang Verfahrenstechnik mit,
in dem insbesondere über Herstellung und Eigenschaften von Biomaterialien, Implantaten
und künstlichen Organen referiert wird. 1996 wurde er zum Honorarprofessor an der
Universität Stuttgart bestellt. Seit 1997 leitet Prof. Planck das Deutsche Zentrum für
Biomaterialien und Organersatz, einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung,
dem Land Baden-Württemberg und der Industrie finanzierten, interdiziplinären
Kompetenzzentrum; in dem auf seine Initiative gegründeten Zentrum arbeiten Institute der
Universitäten Stuttgart und Tübingen zusammen. Neben seinen Lehrverpflichtungen im
Bereich Biomedizinische Verfahrenstechnik hält er eine Vorlesung zum Themenkomplex
Textiltechnik und Maschinenbau. Zum 1. Oktober 1998 übernahm Prof. Planck gleichzeitig
die Leitung des Instituts für Textil- und Verfahrenstechnik Denkendorf.
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Professor Binz
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Seit Juli 1998 ist Hansgeorg Binz Ordinarius des Instituts
für Maschinenkonstruktion und Getriebebau der Universität Stuttgart.
Hansgeorg Binz, 1955 in Sinzheim bei Baden-Baden geboren, studierte an der Technischen
Hochschule Darmstadt Allgemeinen Maschinenbau und arbeitete nach dem Diplom 1980 bis 1985
als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Maschinenelemente und Mechanik der TH
Darmstadt. In dieser Zeit verfaßte er eine Dissertation über das
Einlaufverschleißverhalten von Rollenketten. Anschließend war er bis 1989 bei der Carl
Schenck AG in Darmstadt als Leiter der Konstruktion Mechanik für kontinuierliche Wäge-
und Dosiertechnik tätig. Von 1989 bis 1993 war er als Hauptabteilungsleiter der P.I.V.
Antrieb Werner Reimers GmbH & Co KG, Bad Homburg, für die Entwicklung und
Konstruktion von Stirnrad-, Kegelrad- und Schneckengetrieben sowie stufenlos regelbaren
Getrieben in Standard- und Sonderausführungen verantwortlich. Mitte 1993 übernahm
Hansgeorg Binz die Leitung des Bereichs Produkttechnik der SKF Textilmaschinen-Komponenten
GmbH in Stuttgart. Bis zu seiner Berufung war er dort für die Entwicklung, Konstruktion
und Erprobung von Komponenten für Textilmaschinen für alle Fertigungsstätten der SKF
Textile Division in Stuttgart, Singapur, Indien und China zuständig.
Am Institut für Maschinenkonstruktion und Getriebebau will Professor Binz einerseits die
Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Zahnradgetriebe fortsetzen, anderseits die Lehr-
und Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Produktentwicklung verstärken. Dabei sollen
Konstruktions- und Entwicklungsmethoden, wie
z. B. das Methodische Konstruieren, untersucht und für einen effizienten Einsatz in der
industriellen Praxis weiterentwickelt werden. Das Zusammenspiel dieser Methoden mit
modernen Organisationsformen in integrierten Produktentwicklungsprozessen ist ebenfalls
von Interesse. Bei den Forschungsvorhaben und Industrieaufträgen strebt Professor Binz
an, die Zusammenarbeit mit dem am gleichen Institut vertretenen Forschungs- und Lehrgebiet
Technisches Design zu intensivieren, um die Synergieeffekte aus der Integration von
Konstruktionswissenschaft und Technischem Design zu nutzen.
Auf dem Gebiet der Zahnradgetriebe sollen weiterhin konstruktive Probleme von Industrie-
und Fahrzeuggetrieben mit modernen Simulationstechniken untersucht werden. Daraus leiten
sich beispielsweise auch Forschungsarbeiten zur Optimierung von reibschlüssigen
Welle-Nabe-Verbindungen ab. Experimentelle und theoretische Untersuchungen zur Schmierung
oder Wirkungsgradverbesserung von Getrieben sowie über Sonderverzahnungen sollen
fortgesetzt werden. Hierbei können die zahlreichen Industriekontakte zu Unternehmen der
Antriebstechnik genutzt und ausgebaut werden.
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