Sein 90. Lebensjahr vollendete am 26. Juli Prof. Dr.-Ing. Rudolf Quack, der
langjährige Direktor des Instituts für Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen und des
Heizkraftwerks Pfaffenwald der Universität Stuttgart. Rudolf Quack wurde 1909 in Neuhof
bei Hamburg geboren. Nach dem Studium des Maschinenbaus und einem Ergänzungsstudium
Elektrotechnik an der Technischen Hochschule im München promovierte er dort 1933. Nach
mehrjähriger Industrietätigkeit in Deutschland und Schweden, unter anderem bei
Unternehmen der Großchemie und des Dampferzeugerbaus, wurde er 1953 als Professor und
Leiter des Instituts für Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen an die damalige
Technische Hochschule Stuttgart berufen. Hier leitete er den Aufbau des Instituts für
Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen mit den Abteilungen Feuerungstechnik,
Dampferzeugertechnik, Verfahrenstechnik, Umweltschutz (Reinhaltung der Luft),
Regelungstechnik, Stromerzeugung und Automatisierungstechnik mit damals etwa 50
Mitarbeitern. Auch der Aufbau und die Leitung des Heizkraftwerks Pfaffenwald mit etwa 30
Mitarbeitern wurden Rudolf Quack übertragen. |
|
Durch seine zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten und
Gastvorlesungen im Ausland und auf internationalen Kongressen hat Rudolf Quack viele
wertvolle Anregungen zur Entwicklung der modernen Kraftwerkstechnik gegeben. Neben der
Betreuung von über 1000 Studien- und Diplomarbeiten, 117 Promotionen und fünf
Habilitationen war Professor Quack, der die hiesige Verfahrenstechnik begründet hat, auch
in universitären Gremien tätig. Ebenso in Technisch-Wissenschaftlichen Vereinen und
Gremien: zum Beispiel in der Arbeitsgemeinschaft Industrieller Forschungsvereinigungen, im
Deutschen Dampfkesselausschuß, in der Deutschen Vereinigung für Verbrennungsforschung
oder im VDI. Darüber hinaus wirkte er mit im Beraterausschuß Umweltfreundliches
Steinkohlekraftwerk des Bundesministeriums für Forschung und Technologie und war
Gutachter der Weltbank für die Ingenieurausbildung in China.
Zahlreiche Ehrungen wurden Rudolf Quack zuteil, darunter 1973 die Guilleaume-Gedenkmünze
des VGB, die höchste Auszeichnung der Technischen Vereinigung der
Großkraftwerksbetreiber, 1981 die Ehrenmitgliedschaft des VDI, 1989 das Bundesdienstkreuz
und 1990 die Ehrendoktorwürde der TU München. Bis heute nimmt er mit e-mails und Briefen
regen Anteil an der Entwicklung des Instituts, der Lehre an der Universität Stuttgart
sowie an den Tätigkeiten von Fachverbänden. Schüler, Kollegen, Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter gratulieren ihm ganz herzlich.
|