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Prof. Dr.-Ing. Wilhelm Manns beendete seinen aktiven Dienst
an der Universität Stuttgart und der Forschungs- und Materialprüfungsanstalt
Baden-Württemberg (Otto-Graf-Institut) am 31. Mai 1999. Nach dem Bauingenieurstudium an
der RWTH Aachen trat er 1960 in die Deutsche Babcock Werke Oberhausen ein. Nach zwei
Jahren kehrte er als Assistent am Institut für Bauforschung zurück an die RWTH Aachen.
Nach kurzer Dozentenzeit an der FH Aachen und Promotion an der RWTH Aachen wurde er 1969
wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsinstitut der Zementindustrie in Düsseldorf.
Am 1. Januar 1975 wechselte er zum Otto-Graf-Institut der Universität Stuttgart als
Leiter der Abteilung Beton, Steine, Bindemittel, zunächst als wissenschaftlicher Rat,
später als Professor. Nach der Umressortierung des Otto-Graf-Instituts in das
Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg (1980) wurde Wilhlem Manns zum Honorarprofessor
der Uni Stuttgart ernannt und 1992 zum stellvertretenden Direktor des Otto-Graf-Instituts.
Praxisnähe der wissenschaftlichen Arbeit, wirtschaftliches Denken und seine Mitwirkung in
Arbeitsausschüssen kennzeichnen seine Arbeit. In seinen beinahe 100 Veröffentlichungen
arbeitet Wilhelm Manns Probleme der Praxis in verständlicher Sprache wissenschaftlich
auf. Als Themen seien herausgegriffen: Einfluß von Zusatzmitteln auf die Eigenschaften
von Beton, Bemessung schwer belasteter Fußböden, Entwicklung von Estrichen,
Schubtragfähigkeit von Mauerwerk, Prüfverfahren für Spritzbetonzemente, Einsatz von
Flugasche und Silicastaub in Beton, Verwendung von Glasfasern in zementgebundenen
Bauteilen. Durch die Praxisnähe ist es ihm gelungen, viele Kunden, vor allem
mittelständische Unternehmen, an das Otto-Graf-Institut zu binden. So hat er in
hervorragender Weise Wissenstransfer praktiziert.
Auch wirtschaftliches Denken zeichnet ihn aus. Ihm ist es im Otto-Graf-Institut gelungen,
dessen größte Abteilung mit etwa 70 Mitarbeitern stets kostendeckend zu leiten.
Motivation der Mitarbeiter, klare Prioritätensetzung und persönliches Engagement führte
zu diesem Erfolg. Zudem gab er sein Wissen sehr freigiebig in Ausschüssen weiter. 14
Ausschüsse leitet er als Obmann bzw. Convenor.
Prof. Manns hat das Image des Otto-Graf-Instituts der letzten 25 Jahre wesentlich
mitgeprägt. Er setzt die Reihe der bekannten Persönlichkeiten auf dem Gebiet des Betons
fort Otto Graf Kurt Walz Walter Albrecht: Graf als Wegbereiter des Betons, Walz
mit seinen Arbeiten zum Rüttelbeton und zur Dauerhaftigkeit, Albrecht als Fachmann der
Betonzusatzmittel. Das Otto-Graf-Institut verdankt Wilhelm Manns seine heutige nationale
und internationale Reputation auf vielen Gebieten des Betons, des Mauerwerks und der
Estriche.
Die Universität Stuttgart und das Otto-Graf-Institut verbinden mit dem Dank für die
fruchtbare Tätigkeit den Wunsch für viele weitere Jahre in Gesundheit.
Hans-Wolf Reinhardt
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