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Stuttgarter unikurier Nr. 82/83 September 1999
Instrumentarium entwickelt:
Wege zu einer umweltverträglichen Mobilität
 

Primäres Ziel des Forschungsprojekts “Wege zu einer umweltverträglichen Mobilität ­ am Beispiel der Region Stuttgart“, kurz “WUMS“, war die Analyse der unmittelbaren Wechselwirkungen zwischen räumlicher Struktur, Mobilität und Umwelt sowie die Ableitung von Maßnahmen zur Realisierung einer umweltverträglichen Mobilität.

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Zur Umweltqualitätsbewertung fand eine Definition von Umweltqualitätszielen und die Setzung hierauf bezogener Umweltqualitätsstandards im Rahmen eines interaktiven Planungsprozesses mit gesellschaftlichen Gruppen statt. Zudem wurden neue Konzepte zur ökologischen Ausbreitungs- und Wirkungsanalyse in den räumlichen Bezugsebenen Region, Stadt/Landschaft und lokale Ebene erarbeitet bzw. erprobt. In diesem Forschungsfeld konnte auf Erfahrungen in der kartographischen Umsetzung, insbesondere in der Handhabung von Geoinformationssystemen sowie neuer Methoden der Ausbreitungs- und Wirkungsanalyse zurückgegriffen werden; darüber hinaus wurde eine umfangreiche Umweltdatenbank erstellt.
Die derzeitige ökologische (Un-)Verträglichkeit von Mobilität in bezug auf die Einhaltung der gesetzten Umweltqualitätsstandards wurde mit Hilfe eines vernetzten Verkehrs- und Standortmodells analysiert, das auf Erweiterungen und Verbesserungen der bestehenden Modellansätze zur Abbildung des Verkehrsgeschehens und der Entwicklung der Siedlungsstruktur beruht. Denn die Siedlungsstruktur prägt die Mobilitätsmuster in einer Region, umgekehrt wirken Mobilitätsanforderungen und -möglichkeiten auf die Entwicklung der Siedlungsstruktur zurück. Einerseits bilden die Strukturdaten die Voraussetzung für die Verkehrserzeugung und -verteilung, andererseits beeinflussen Verkehrsinfrastruktur und -nachfrage die Attraktivität und Erreichbarkeit der Standorte. Die Standortebene wird über den Mastergleichungsansatz dynamisch formuliert, womit sich ungleichgewichtige Anpassungen an Veränderungen in den Attraktivitätsniveaus abbilden lassen. Zu den Bestimmungsgründen dieser verkehrszellenspezifischen Attraktivitäten liegen umfangreiche, sich auf kleinräumige Gebiete beziehende Datensätze vor. Damit steht nun ein Instrumentarium zur Verfügung, mit dem Kombinationen von verkehrs- und regionalpolitischen Maßnahmen abgeleitet werden können, wenn auf Lärm- und Abgasimmissionen, Zerschneidung und Versiegelung bezogene ökologische Zielwerte überschritten sind. Diese Maßnahmen können mit einem neu entwickelten Bewertungsverfahren auf ihre Kosten-Nutzen-Wirkungen untersucht werden.

Frank C. Englmann

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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