Am 11. und 12. Juni fand an der Universität Stuttgart das Symposium
“Stadt und Verkehr“ statt, das sich vor allem mit den Wechselwirkungen zwischen
neuen Mobilitäts- und Siedlungsformen in Ballungsräumen befaßte. Wie ein roter Faden
zog sich durch die vom neu gegründeten Lehrstuhl für Verkehrsplanung und
Verkehrsleittechnik gemeinsam mit dem Institut für Volkswirtschaftslehre und dem
Städtebaulichen Institut organisierte Veranstaltung das Thema der sprunghaften
Entwicklung neuer Telematikdienstleistungen, die das Verkehrsgeschehen und damit auch die
Siedlungsentwicklung verändern werden. |
Aufgegriffen wurden diese Gedanken zunächst im Themenblock
“Verkehrssysteme der Zukunft“. Hier wurde insbesondere diskutiert, wie die
rasante technologische Entwicklung in der Telematik in das bestehende Verkehrssystem
integriert und dieses unter Nutzung der neuen Technologien dauerhaft umgestaltet werden
kann. Dabei war sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr der Paradigmawechsel weg von
der Behandlung großer Verkehrsströme hin zur Mobilität des Einzelnen beziehungsweise zu
den speziellen Transportbedürfnissen eines Gutes zu spüren. Der durch die Telematik
ermöglichte Wechsel zeigt sich in Dienstleistungen wie der City-Logistik im Güterverkehr
oder neuen Geschäftsfeldern im Personenverkehr.
Der Themenblock “Aufgabe der Stadt- und Raumplanung im Wandel“ griff diese
Überlegungen auf und diskutierte unter den Überschriften “Funktionswandel der
Zentren“, “Wege zu einer umweltverträglichen Mobilität“ oder
“Siedlungsstrukturen der kurzen Wege“ die Umsetzung“ dieses
Paradigmawechsels in die Stadt- und Raumplanung.
Als Referenz an den Veranstaltungsort, aber auch als Beispiel für neue Städtebau- und
Mobilitätskonzepte widmete ein Themenblock sich dem Projekt Stuttgart 21. Die
Veranstaltung selber gab ein Beispiel für die Entwicklung der Mobilität und die
Vermischung von Zeit und Raum, da es an insgesamt fünf Orten in Stuttgart stattfand. Der
Wechsel zwischen den Veranstaltungsorten wurde teilweise genutzt, neue oder alternative
Verkehrsmittel vorzustellen. So stieß die gemeinsame Fahrt zum Wechsel des Tagungsorts
mit dem neuen Stadtbahnwagen DT 8.10 der Stuttgarter Straßenbahnen AG bei den Teilnehmern
auf positive Resonanz. Und auch beim abschließenden Symposium-Dinner wurden eingefahrene
Bahnen verlassen. Die Künstlergruppe “Verkehr verkehrt“ des Lehrstuhls für
Verkehrsplanung und Verkehrsleittechnik der Universität Stuttgart ließ das
wissenschaftliche Programm durch diverse Quiz- und Showeinlagen heiter ausklingen.
KONTAKT
Prof. Dr. rer. nat. Reinhart D. Kühne, Lehrstuhl für Verkehrsplanung und
Verkehrsleittechnik, Institut für Straßen- und Verkehrswesen, Seidenstraße 36,
70174 Stuttgart, Tel.: 0711/121-2482,
Fax 0711/ 121-2484,
e-mail: vuv.isv@isvs.uni-stuttgart.de
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