Im Januar 1929 als Verkehrswissenschaftliches Institut für Luftfahrt
an der Technischen Hochschule Stuttgart gegründet, lautete der Auftrag damals unter
anderem die verkehrswissenschaftlichen Fragen zu erforschen, die mit der deutschen
und zwischenstaatlichen Luftfahrt zusammenhängen. Bei der Wiedergründung nach dem
Zweiten Weltkrieg als Verkehrswissenschaftliches Institut an der Technischen
Hochschule Stuttgart wurde der Forschungsbereich auf den Verkehr insgesamt
ausgeweitet und zeigte aus der spezifisch verkehrswirtschaftlichen Sicht schon früh
Probleme auf, die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft bis zum heutigen Tage intensiv
beschäftigen. Mitte der 50er Jahre wurden Fragen des öffentlichen Personennahverkehrs in
Ballungsräumen ein besonderer Schwerpunkt. Planungen zum Straßenbahn-/Stadtbahn- und zum
S-Bahn-Netz in Stuttgart sind richtungsweisende Arbeiten zu diesem Thema. Weitere
Forschungsthemen waren unter anderem der Ausbau des Hochrheins zur
Großschiffahrtsstraße, die Postgutbeförderung in Großstädten, Fernverkehrsreisezeiten
mit Flugzeug, Eisenbahn und Pkw sowie Arbeiten zum Luftverkehr.
Von Verkehrswirtschaft bis Stuttgart 21
Seit 1974 leitet Prof. Dr.-Ing. Gerhard Heimerl, gleichzeitig Direktor des
Instituts für Eisenbahn- und Verkehrswesen der Universität, das Institut. Das
Tätigkeitsfeld des Instituts verknüpft in der Verkehrswirtschaft in besonderer Weise
Ingenieurwissenschaften und Ökonomie. Schwerpunkte der Arbeiten sind nach wie vor der
öffentliche Personennahverkehr mit Bus und Schiene sowie das Eisenbahnwesen generell.
Auch der Luftverkehr ist mit seiner Entwicklung und besonders mit Kapazitätsfragen der
Flughäfen vertreten. Gleichrangig zu Planung und Prognose im Verkehr folgt die
Verkehrswirtschaft in Form von betriebs- und
gesamtwirtschaftlichen/gesamtgesellschaftlichen Beurteilungsverfahren als Grundlage von
Investitionsentscheidungen (Standardisierte Bewertung). Neue Themen sind dazugekommen,
darunter vor allem verkehrsträgerübergreifende Informations- und Kommunikationssysteme
sowie Umweltwirkungen des Verkehrs wie die Grundlagenstudien zur Schallschutzverordnung
für den Schienenverkehr.
Die Beteiligung an konzeptionellen Planungen von öffentlichen Verkehrssystemen im In- und
Ausland, so auch in Stuttgart, München, Frankfurt, Nürnberg, Bologna, Zürich, im
Rhein-Neckarraum oder in der Region Ulm/Neu-Ulm, die Diskussion um die Neubaustrecke
Stuttgart-Ulm und Stuttgart 21 zeigen die Aktivitäten des Instituts.
uk
Anmerkungen:
1) Siehe dazu auch unser Schwerpunktthema
Stadt Gesellschaft Umwelt Verkehr
KONTAKT
Verkehrswissenschaftliches Institut, Pfaffenwaldring 7, 70569 Stuttgart, Tel.
0711/685-6370, Fax 0711/685-6666, e-mail: harry.dobeschinsky@po.uni-stuttgart.de
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