Ausgangssituation
und Idee
„Am Anfang gab es Kellerräume im von der Universität angemieteten
ehemaligen Siemensgebäude, es gab ideenreiche Architekturstudenten
der Uni, die Vorstellungen über eine mögliche Nutzung
des Kellers als kulturellen Treffpunkt im Uni-Bereich
Stadtmitte entwickelten, und es gab die Jazz Society,
die ein neues Zuhause suchte“, berichtete Prof. Pritschow,
der selbst mal aktiver Jazzer war. Die Idee eines Kulturkellers
traf auf den ohnehin vorhandenen Wunsch, die Universität
mehr ins kulturelle Leben der Stadt zu integrieren. Die
Jazz Society, ein seit fast 30 Jahren aktiver Verein zur
Pflege des Jazz mit 22 Mitgliedsbands, war nach dem Auszug
aus der ehemaligen Dixielandhall in der Marienstraße heimatlos
geworden. Nach einer „Schnupperphase“ wurden sich Uni
und Jazz Society bald handelseinig: Man beschloß, das
Projekt, den Kulturkeller, nun gemeinsam voranzubringen.
Ein griffiger Name war rasch gefunden: „K4“, sozusagen
in logischer Fortsetzung von „K I“ und „K II“ für die
beiden Uni-Hochhäuser und „K III“ für den Italiener im
Stadtgarten. „Wir freuen uns riesig, daß die Eröffnung
nun in greifbare Nähe gerückt ist“, betonte Hans-Jürgen
Bock, der übrigens an der Stuttgarter Musikhochschule
Jazz lehrt, „endlich hat die Heimatlosigkeit ein Ende!“
Konzept/Zielgruppe
Der „K4“ wird jeden Abend von 18.00 Uhr bis 1.00 Uhr geöffnet
sein, freitags und samstags bis 2.00 Uhr. An drei Abenden,
mittwochs, freitags und samstags, bestreitet die Jazz
Society das Programm und montags, dienstags und donnerstags
erhalten die Gäste Einblick in kulturelle Angebote vor
allem studentischer Gruppen, die innerhalb des Studium
Generale der Uni Stuttgart organisiert sind. Die Jazz
Society wird ein breites Spektrum anbieten, das vom traditionellen
Jazz bis zum Mainstream und aktuellen Trends wie möglicherweise
auch Hiphop reicht. „Insgesamt wollen wir uns stilistisch
verbreitern“, kündigte Hans-Jürgen Bock an. Schließlich
zeichnet sich Jazz ja gerade durch seine Fähigkeit aus,
Musiktrends integrieren zu können. Einmal im Monat gibt´s
eine offene Session, zu der alle interessierten Musiker
willkommen sind. Auch Gastspiele regionaler, nationaler
und internationaler Bands sollen dort stattfinden. „Wir
werden sehen, daß wir drei- bis viermal im Jahr auch die
Weltklasseelite hierher bekommen,“ versprach Hans-Jürgen
Bock. Und für das Sommersemester konnte er gleich ein
Highlight für den kommenden Sommer ankündigen: eine Aufführung
der Oper „Treemonisha“ von Scott Joplin, gestaltet von
der Ragtime Society Frankfurt im Juni oder Juli. Als Ragtime-Komponist
ist Joplin vielen bekannt; daß er auch zwei Opern geschrieben
hat, wissen die wenigsten. Für die Studierenden hat die
Jazz Society ein besonderes Angebot: Als Mitglieder der
Jazz Society brauchen Studierende im neuen Kulturkeller
- mit Ausnahme von Sondergastspielen - keinen Eintritt
zu zahlen; für diese Gruppe hat die Jazz Society den Mitgliedsbeitrag
von 130,- DM auf 80,- DM im Jahr reduziert. Das Angebot
von Uni-Seite umfaßt Musik aller Stilrichtungen, Tanz-
und Theaterabende, Ausstellungen, Vorträge, Diskussionen
und Lesungen, berichtete Markus Lion vom Studium Generale,
der das Programm koordiniert. Der Kulturkeller dürfe sich
auch zum Experimentierfeld für Studenten entwickeln. Darüber
hinaus werden Gruppen anderer Hochschulen, ebenso auch
andere Kulturträger, die Möglichkeit erhalten, dort in
Zusammenarbeit mit der Universität Veranstaltungen durchzuführen.
Und insbesondere interessierte Jazzer aus Stuttgart und
Umgebung, die einen guten Ort für ihre Musik und ein offenes
Publikum suchen, sollten mit Markus Lion Kontakt aufnehmen.
Als Gäste sind alle willkommen, die Interesse an qualifizierten
kulturellen Angeboten in angenehmer Atmosphäre haben.
Finanzierung
Insgesamt 800.000 DM stehen bisher für das Projekt zur
Verfügung. Um den Kulturkeller zu einem voll funktionsfähigen
Veranstaltungsort auszubauen, sind je nach Ausstattung
noch 500.000 DM bis zu einer Million DM erforderlich.
Um diesen Betrag bereitstellen zu können, wurde der „Förderverein
Jazz + Kultur e.V.“ gegründet, der sich um Spenden aus
der Wirtschaft und von Privatpersonen bemüht (Konto 1
10 50 501 Sparda Bank Stuttgart, BLZ 600 908 00).
Realisierungsschritte
In einer ersten Ausbaustufe stehen Plätze für 99 Gäste
zur Verfügung. Von Gastronomieseite werden Getränke und
Gerichte für den „kleinen Hunger“ angeboten. In einer
zweiten Stufe wird Raum für 199 Gäste geschaffen und ein
Nebenraum zu einer Küche ausgebaut, so daß dann auch das
gastronomische Spektrum erweitert werden kann.
Sponsoren/Pächter
Uni und Jazz Society sind natürlich an Sponsoren interessiert.
Einrichtungen, die Interesse haben, dort aktiv zu werden,
werden gebeten, mit einer der beiden unten angegebenen
Adressen Kontakt aufzunehmen. Besonders wichtig ist es
den Betreibern, nun rasch einen qualifizierten Pächter
zu finden. Eine entsprechende Ausschreibung ist am 29.
Januar in Stuttgarter Tageszeitungen publiziert worden.
Eröffnung
am 4. Mai 2000
Und das Eröffnungsfest am Donnerstag, den 4. Mai ab 17.00
Uhr mit geladenen Gästen sollten sich Vertreter/innen
der Medien schon mal im Kalender vormerken. Am selben
Abend, voraussichtlich ab 20.00 Uhr, wird die Öffentlichkeit
Gelegenheit haben, den neuen Stuttgarter Treffpunkt bei
freiem Eintritt kennenzulernen. /zi
KONTAKT
Markus Lion, Studium Generale der Uni Stuttgart, Keplerstr.
17, 70174 Stuttgart, Tel. 0711/121-3583 - 4165, Fax 0711/121-3587,
e-mail: sekretariat@stud-gen.uni-stuttgart.de