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Stuttgarter unikurier Nr. 84/85 April 2000
Neuer Treffpunkt im Uni-Bereich Stadtmitte:
„K4“ soll Stuttgarts Kulturszene bereichern
 

Einen neuen Treffpunkt wird es künftig im Uni-Bereich Stadtmitte geben. Anfang Mai, zum Start des Sommersemesters, wird dort im ehemaligen Siemensgebäude in der Geschwister-Scholl-Straße der Kulturkeller „K4“ eröffnet. Uni-Rektor Prof. Günter Pritschow und der Vorsitzende der Jazz Society e.V., Hans-Jürgen Bock, stellten am 7. Februar bei einem Pressegespräch im „K4“ Idee, Konzept und Realisierungsschritte des neuen Kulturkellers vor. Der Kulturkeller soll - so brachte der Rektor die Wünsche aller Beteiligten auf den Punkt - „kulturelles Zentrum der Stadt werden“.

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Ausgangssituation und Idee
„Am Anfang gab es Kellerräume im von der Universität angemieteten ehemaligen Siemensgebäude, es gab ideenreiche Architekturstudenten der Uni, die Vorstellungen über eine mögliche Nutzung des Kellers als kulturellen Treffpunkt im Uni-Bereich Stadtmitte entwickelten, und es gab die Jazz Society, die ein neues Zuhause suchte“, berichtete Prof. Pritschow, der selbst mal aktiver Jazzer war. Die Idee eines Kulturkellers traf auf den ohnehin vorhandenen Wunsch, die Universität mehr ins kulturelle Leben der Stadt zu integrieren. Die Jazz Society, ein seit fast 30 Jahren aktiver Verein zur Pflege des Jazz mit 22 Mitgliedsbands, war nach dem Auszug aus der ehemaligen Dixielandhall in der Marienstraße heimatlos geworden. Nach einer „Schnupperphase“ wurden sich Uni und Jazz Society bald handelseinig: Man beschloß, das Projekt, den Kulturkeller, nun gemeinsam voranzubringen. Ein griffiger Name war rasch gefunden: „K4“, sozusagen in logischer Fortsetzung von „K I“ und „K II“ für die beiden Uni-Hochhäuser und „K III“ für den Italiener im Stadtgarten. „Wir freuen uns riesig, daß die Eröffnung nun in greifbare Nähe gerückt ist“, betonte Hans-Jürgen Bock, der übrigens an der Stuttgarter Musikhochschule Jazz lehrt, „endlich hat die Heimatlosigkeit ein Ende!“

Konzept/Zielgruppe
Der „K4“ wird jeden Abend von 18.00 Uhr bis 1.00 Uhr geöffnet sein, freitags und samstags bis 2.00 Uhr. An drei Abenden, mittwochs, freitags und samstags, bestreitet die Jazz Society das Programm und montags, dienstags und donnerstags erhalten die Gäste Einblick in kulturelle Angebote vor allem studentischer Gruppen, die innerhalb des Studium Generale der Uni Stuttgart organisiert sind. Die Jazz Society wird ein breites Spektrum anbieten, das vom traditionellen Jazz bis zum Mainstream und aktuellen Trends wie möglicherweise auch Hiphop reicht. „Insgesamt wollen wir uns stilistisch verbreitern“, kündigte Hans-Jürgen Bock an. Schließlich zeichnet sich Jazz ja gerade durch seine Fähigkeit aus, Musiktrends integrieren zu können. Einmal im Monat gibt´s eine offene Session, zu der alle interessierten Musiker willkommen sind. Auch Gastspiele regionaler, nationaler und internationaler Bands sollen dort stattfinden. „Wir werden sehen, daß wir drei- bis viermal im Jahr auch die Weltklasseelite hierher bekommen,“ versprach Hans-Jürgen Bock. Und für das Sommersemester konnte er gleich ein Highlight für den kommenden Sommer ankündigen: eine Aufführung der Oper „Treemonisha“ von Scott Joplin, gestaltet von der Ragtime Society Frankfurt im Juni oder Juli. Als Ragtime-Komponist ist Joplin vielen bekannt; daß er auch zwei Opern geschrieben hat, wissen die wenigsten. Für die Studierenden hat die Jazz Society ein besonderes Angebot: Als Mitglieder der Jazz Society brauchen Studierende im neuen Kulturkeller - mit Ausnahme von Sondergastspielen - keinen Eintritt zu zahlen; für diese Gruppe hat die Jazz Society den Mitgliedsbeitrag von 130,- DM auf 80,- DM im Jahr reduziert. Das Angebot von Uni-Seite umfaßt Musik aller Stilrichtungen, Tanz- und Theaterabende, Ausstellungen, Vorträge, Diskussionen und Lesungen, berichtete Markus Lion vom Studium Generale, der das Programm koordiniert. Der Kulturkeller dürfe sich auch zum Experimentierfeld für Studenten entwickeln. Darüber hinaus werden Gruppen anderer Hochschulen, ebenso auch andere Kulturträger, die Möglichkeit erhalten, dort in Zusammenarbeit mit der Universität Veranstaltungen durchzuführen. Und insbesondere interessierte Jazzer aus Stuttgart und Umgebung, die einen guten Ort für ihre Musik und ein offenes Publikum suchen, sollten mit Markus Lion Kontakt aufnehmen. Als Gäste sind alle willkommen, die Interesse an qualifizierten kulturellen Angeboten in angenehmer Atmosphäre haben.

Finanzierung
Insgesamt 800.000 DM stehen bisher für das Projekt zur Verfügung. Um den Kulturkeller zu einem voll funktionsfähigen Veranstaltungsort auszubauen, sind je nach Ausstattung noch 500.000 DM bis zu einer Million DM erforderlich. Um diesen Betrag bereitstellen zu können, wurde der „Förderverein Jazz + Kultur e.V.“ gegründet, der sich um Spenden aus der Wirtschaft und von Privatpersonen bemüht (Konto 1 10 50 501 Sparda Bank Stuttgart, BLZ 600 908 00).

Realisierungsschritte
In einer ersten Ausbaustufe stehen Plätze für 99 Gäste zur Verfügung. Von Gastronomieseite werden Getränke und Gerichte für den „kleinen Hunger“ angeboten. In einer zweiten Stufe wird Raum für 199 Gäste geschaffen und ein Nebenraum zu einer Küche ausgebaut, so daß dann auch das gastronomische Spektrum erweitert werden kann.

Sponsoren/Pächter
Uni und Jazz Society sind natürlich an Sponsoren interessiert. Einrichtungen, die Interesse haben, dort aktiv zu werden, werden gebeten, mit einer der beiden unten angegebenen Adressen Kontakt aufzunehmen. Besonders wichtig ist es den Betreibern, nun rasch einen qualifizierten Pächter zu finden. Eine entsprechende Ausschreibung ist am 29. Januar in Stuttgarter Tageszeitungen publiziert worden.

Eröffnung am 4. Mai 2000
Und das Eröffnungsfest am Donnerstag, den 4. Mai ab 17.00 Uhr mit geladenen Gästen sollten sich Vertreter/innen der Medien schon mal im Kalender vormerken. Am selben Abend, voraussichtlich ab 20.00 Uhr, wird die Öffentlichkeit Gelegenheit haben, den neuen Stuttgarter Treffpunkt bei freiem Eintritt kennenzulernen. /zi

KONTAKT
Markus Lion, Studium Generale der Uni Stuttgart, Keplerstr. 17, 70174 Stuttgart, Tel. 0711/121-3583 - 4165, Fax 0711/121-3587, e-mail: sekretariat@stud-gen.uni-stuttgart.de  

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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