Home           Inhalt           Suchen

Stuttgarter unikurier Nr. 84/85 April 2000
Doppelfeier:
Karl-Heinz Hunken und Baldefrid Hanisch 80
 

Gleich zwei „80er“ gab es im Oktober 1999 am Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft zu feiern: Altrektor Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Karl-Heinz Hunken vollendete am 5. Oktober sein 80. Lebensjahr und Prof. Dr.-Ing. M.Sc. Baldefrid Hanisch am 6. Oktober. Das Institut für Siedlungswasserbau veranstaltete für seine Emeriti am 14. Oktober eine gemeinsame Geburtstagsfeier.

kleinbal.gif (902 Byte)
 

Karl-Heinz Hunken wurde am 5. Oktober 1919 in Mannheim geboren, wo er 1938 das Abitur ablegte. Die Jahre 1938 bis 1945 wurden von Arbeits-, Wehr- und Kriegsdienst beansprucht. Von 1946 bis 1950 studierte er Bauingenieurwesen an der TH Stuttgart und war anschließend als freier Mitarbeiter im Büro von Professor Franz Pöpel für Planungen und Entwürfe von Kläranlagen und Abfallbeseitigungsanlagen zuständig. Von Oktober 1952 bis April 1959 war er Assistent am Lehrstuhl für Siedlungswasserbau und Gesundheitstechnik der TH Stuttgart. 1959 promovierte er mit „Untersuchungen über den Reinigungsverlauf und den Sauerstoffverbrauch bei der Abwasserreinigung durch das Belebtschlammverfahren“. 1965 erfolgte die Ernennung zum außerordentlichen Professor (Lehrstuhl für Technologie des Industriewasserbaus) und 1967 die Ernennung zum ordentlichen Professor (Lehrstuhl II für Siedlungswasserbau und Wassergütewirtschaft); gleichzeitig wurde Prof. Hunken zusammen mit Prof. Dr.-Ing. Franz Pöpel Direktor des Instituts für Siedlungswasserbau und Wassergütewirtschaft. Vom 1. April 1971 bis September 1980, also über neun Jahre, stand Prof. Hunken der Universität Stuttgart als Rektor vor und von 1977 bis 1980 war er Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz. 1975 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Ukrainischen Freien Universität und 1981 das „Verdienstkreuz Erster Klasse“ des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Prof. Hunken gehört zu den Initiatoren und Planern des Studiengangs Umweltschutztechnik an der Universität Stuttgart, für den er sich noch heute aktiv einsetzt.

Baldefrid Hanisch wurde am 6. Oktober 1919 in Elbing, Westpreußen, geboren und legte 1938 das Abitur ab. Seine weitere berufliche Ausbildung konnte er erst nach dem Kriegsdienst und der Rückkehr aus der Gefangenschaft im Jahr 1946 fortsetzen. Sein ursprüngliches Ziel, das Studium des Schiffbaus, das er an der TH Danzig während seines Dienstes bei der Marine bereits zwei Semester betrieben hatte, abzuschließen, konnte er nicht verwirklichen. An der TH Stuttgart studierte er statt dessen Bauingenieurwesen. Nach dem Abschluß 1950 und einer Assistententätigkeit am Lehrstuhl für Siedlungswasserbau und Stadtbauwesen der TH Stuttgart ging er 1952 zu einem Post Graduate Studium in die USA. Anschließend arbeitete er am Institut für Siedlungswasserbau und Gesundheitstechnik der TH Stuttgart bei Prof. Pöpel. 1959 promovierte er mit einer für die Abwassertechnik grundlegenden Arbeit über „Die wirtschaftliche Anwendung der Flotation mit sehr kleinen Luftblasen zur Reinigung von Abwasser“ an der TH Stuttgart. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits ein Jahr in Bayern beim Landesamt für Wasserversorgung und Gewässerschutz tätig. Als Leiter der Planungsgruppe für Wassergütewirtschaft und Abwasserbehandlung war er dort u. a. wesentlich an den weit über Deutschland hinaus richtungsweisenden Maßnahmen zur Reinhaltung der bayerischen Seen beteiligt. Im Oktober 1969 wurde er zum ordentlichen Professor an die Universität Stuttgart berufen und übernahm als Nachfolger von Professor Franz Pöpel den Lehrstuhl I für Siedlungswasserbau und Wassergütewirtschaft. Bei der deutschen und internationalen Wasserwirtschaft steht er in hohem Ansehen. Davon zeugen zahlreiche Tätigkeiten und Mitgliedschaften auf nationaler und internationaler Ebene. Der Verband Schweizerischer Abwasserfachleute (VSA) ernannte Professor Hanisch 1980 in Anerkennung seiner großen Verdienste um die Förderung der Abwassertechnik zum Ehrenmitglied. 1987 wurde ihm das „Verdienstkreuz Erster Klasse“ des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. /uk

 


last change: 20.05.00 / gh
Pressestelle der Universität Stuttgart

Home           Inhalt           Suchen