Karl-Heinz
Hunken wurde am 5. Oktober 1919 in Mannheim geboren,
wo er 1938 das Abitur ablegte. Die Jahre 1938 bis 1945
wurden von Arbeits-, Wehr- und Kriegsdienst beansprucht.
Von 1946 bis 1950 studierte er Bauingenieurwesen an der
TH Stuttgart und war anschließend als freier Mitarbeiter
im Büro von Professor Franz Pöpel für Planungen und Entwürfe
von Kläranlagen und Abfallbeseitigungsanlagen zuständig.
Von Oktober 1952 bis April 1959 war er Assistent am Lehrstuhl
für Siedlungswasserbau und Gesundheitstechnik der TH Stuttgart.
1959 promovierte er mit „Untersuchungen über den Reinigungsverlauf
und den Sauerstoffverbrauch bei der Abwasserreinigung
durch das Belebtschlammverfahren“. 1965 erfolgte die Ernennung
zum außerordentlichen Professor (Lehrstuhl für Technologie
des Industriewasserbaus) und 1967 die Ernennung zum ordentlichen
Professor (Lehrstuhl II für Siedlungswasserbau und Wassergütewirtschaft);
gleichzeitig wurde Prof. Hunken zusammen mit Prof. Dr.-Ing.
Franz Pöpel Direktor des Instituts für Siedlungswasserbau
und Wassergütewirtschaft. Vom 1. April 1971 bis September
1980, also über neun Jahre, stand Prof. Hunken der Universität
Stuttgart als Rektor vor und von 1977 bis 1980 war er
Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz. 1975 erhielt
er die Ehrendoktorwürde der Ukrainischen Freien Universität
und 1981 das „Verdienstkreuz Erster Klasse“ des Verdienstordens
der Bundesrepublik Deutschland. Prof. Hunken gehört zu
den Initiatoren und Planern des Studiengangs Umweltschutztechnik
an der Universität Stuttgart, für den er sich noch heute
aktiv einsetzt.
Baldefrid
Hanisch wurde am 6. Oktober 1919 in Elbing, Westpreußen,
geboren und legte 1938 das Abitur ab. Seine weitere berufliche
Ausbildung konnte er erst nach dem Kriegsdienst und der
Rückkehr aus der Gefangenschaft im Jahr 1946 fortsetzen.
Sein ursprüngliches Ziel, das Studium des Schiffbaus,
das er an der TH Danzig während seines Dienstes bei der
Marine bereits zwei Semester betrieben hatte, abzuschließen,
konnte er nicht verwirklichen. An der TH Stuttgart studierte
er statt dessen Bauingenieurwesen. Nach dem Abschluß 1950
und einer Assistententätigkeit am Lehrstuhl für Siedlungswasserbau
und Stadtbauwesen der TH Stuttgart ging er 1952 zu einem
Post Graduate Studium in die USA. Anschließend arbeitete
er am Institut für Siedlungswasserbau und Gesundheitstechnik
der TH Stuttgart bei Prof. Pöpel. 1959 promovierte er
mit einer für die Abwassertechnik grundlegenden Arbeit
über „Die wirtschaftliche Anwendung der Flotation mit
sehr kleinen Luftblasen zur Reinigung von Abwasser“ an
der TH Stuttgart. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits ein
Jahr in Bayern beim Landesamt für Wasserversorgung und
Gewässerschutz tätig. Als Leiter der Planungsgruppe für
Wassergütewirtschaft und Abwasserbehandlung war er dort
u. a. wesentlich an den weit über Deutschland hinaus richtungsweisenden
Maßnahmen zur Reinhaltung der bayerischen Seen beteiligt.
Im Oktober 1969 wurde er zum ordentlichen Professor an
die Universität Stuttgart berufen und übernahm als Nachfolger
von Professor Franz Pöpel den Lehrstuhl I für Siedlungswasserbau
und Wassergütewirtschaft. Bei der deutschen und internationalen
Wasserwirtschaft steht er in hohem Ansehen. Davon zeugen
zahlreiche Tätigkeiten und Mitgliedschaften auf nationaler
und internationaler Ebene. Der Verband Schweizerischer
Abwasserfachleute (VSA) ernannte Professor Hanisch 1980
in Anerkennung seiner großen Verdienste um die Förderung
der Abwassertechnik zum Ehrenmitglied. 1987 wurde ihm
das „Verdienstkreuz Erster Klasse“ des Verdienstordens
der Bundesrepublik Deutschland verliehen. /uk