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Stuttgarter unikurier Nr. 84/85 April 2000
Ähnlich und doch verschieden:
Wahlverhalten und politische Kultur in Deutschland und Frankreich
 

Um den Vergleich des Wahlverhaltens und der politischen Kultur in Deutschland und Frankreich ging es am 25. und 26. November bei einem Forschungskolloquium des Instituts für Sozialwissenschaften in Ludwigsburg. Auf Einladung von Prof. Dr. Oscar W. Gabriel vom Institut für Sozialwissenschaften und Dr. Joachim Schild vom Deutsch-Französischen Institut in Ludwigsburg diskutierten knapp 20 deutsche und französische Wissenschaftler diese Thematik.

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Trotz der vielfältigen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen zwischen den beiden Nachbarländern fristet der politikwissenschaftliche Austausch zwischen Frankreich und Deutschland bislang eher ein Schattendasein. Dabei gehören die Wahlforschung und die Forschung zur politischen Kultur in beiden Ländern zu den Forschungsfeldern innerhalb der Politikwissenschaft, die bislang am intensivsten untersucht wurden. Grund genug für das Institut für Sozialwissenschaften, mit dem Deutsch-Französischen Institut als langjährigem Kooperationspartner ein Kolloquium zu veranstalten, das den Vergleich der Forschungsarbeiten im Bereich der empirischen Wahl- und Einstellungsforschung in Frankreich und Deutschland zum Inhalt hat. Neben den Themen „Jugend und Politik“, Einstellungen zum Wohlfahrtsstaat bzw. zur Europäischen Union und dem Vergleich religiöser Orientierungen wurde auch über den Wahlerfolg rechtsextremer Parteien in beiden Ländern referiert. Dabei wurde aufgrund verschiedener empirischer Arbeiten deutlich, daß es sowohl Parallelen als auch Unterschiede zwischen den Wählerschaften rechtsextremer Parteien in Frankreich und Deutschland gibt. Der häufig in den Medien unterstellte Ausdruck des Protests durch die Wähler bei der Wahl rechtsextremer Parteien läßt sich für beide Länder nur zum Teil bestätigen. Ein Großteil der Wählerschaft weist entsprechende fremdenfeindliche Orientierungen auf, die aus einer potentiellen Protestwahl im Laufe der Zeit eine „Normalwahl“ rechtsextremer Parteien machten. Mitte 2000 sollen die vorgestellten Arbeiten als englische Publikation veröffentlicht werden.

KONTAKT
Prof. Dr. Oscar W. Gabriel, Institut für Sozialwissenschaften, Keplerstr. 17, 70174 Stuttgart, Tel. 0711/121-3430, Fax 0711/ 121-2333; email: oscar.w.gabriel@po.pol.uni-stuttgart.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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