Den bisher größten Zugang an Akten und Unterlagen erhielt das Universitätsarchiv in mehreren Lieferungen bis zum vergangenen April: Akten, Pläne, Fotos und andere Unterlagen der Forschungs- und Materialprüfungsanstalt Baden-Württemberg (FMPA) - Otto-Graf-Institut - und des verbundenen Instituts für Werkstoffe im Bauwesen. Seit August letzten Jahres konnte das Archiv die Altregistratur sichten und 340 Regalmeter an Unterlagen zur Aufbewahrung auswählen.
Der Wert der Unterlagen besteht zum einen in ihrem Alter - einzelne Stücke reichen bis in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg zurück, als Carl von Bach Leiter der MPA war, und können somit als Ergänzungsüberlieferung für die 1944 verbrannten Akten des Rektoramts herangezogen werden -, zum anderen in den reichhaltigen Auswertungsmöglichkeiten für die Geschichte des Bauingenieurwesens: Seit der Lösung von der MPA hat die spätere FMPA unter der Leitung Otto Grafs die Bauforschung in Deutschland begleitet und auf zahlreichen Gebieten maßgeblich vorangetrieben. Von den vielen Themen, für die der umfangreiche Bestand Material bereithält, seien hier nur die Prüfung von Brücken und Straßenbelägen für den Bau der Autobahn in den Dreißiger Jahren, die Entwicklung von Prüfverfahren oder die Weiterentwicklung von Normen im Bauwesen in der Nachkriegszeit genannt.

 N. Becker