Die „Grundlinien einer Philosophie der Technik heißt
das 1877 erschienene Buch des Philosophen Ernst Kapp.
Es ist das erste Werk, das in seinem Titel explizit auf
eine „Philosophie der Technik hinweist. Doch das Nachdenken
über Technik reicht bis in die Anfänge menschlicher Selbstvergewisserung
in einer immer auch gestalteten und bearbeiteten Welt
zurück. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts hat das Nachdenken
über Technik den Charakter einer eigenen Disziplin oder
eines Faches angenommen, zu dem eine Fülle von Beiträgen
geleistet wurden. Es ist das große Verdienst des im vergangenen
Jahr von Christoph Hubig, Alois Huning und Günter Ropohl
herausgegebenen Bandes, hierzu eine kompakte Übersicht
zu geben. Der Reader bietet in systematischer und historischer
Sicht eine Orientierungshilfe über beinahe einhundert
Werke. Wer eine schnelle Übersicht zu den wichtigsten
Positionen im Felde der deutschsprachigen Technikphilosophie
der letzten hundert Jahre sucht, wird hier fündig. In
den Besprechungen werden die unterschiedlichen Positionen
der Bearbeiter durchaus erkennbar, die auch namentlich
genannt sind. Aber in klarer Distinktion wollen alle Autoren
einen Beitrag zum besseren Verstehen leisten, zum eigenen
Reflektieren über Technik anregen und Lust auf die Lektüre
der Quellen machen. Das Buch „Nachdenken über Technik“
ist die Summa einer vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI)
getragenen Gruppe von Wissenschaftlern, die damit zum
ersten Mal eine Bibliothek der Technikphilosophie vorstellen.
/eng
Nachdenken über Technik: die Klassiker der Technikphilosophie,
Hrsg. von Christoph Hubig, Alois Huning, Günter Ropohl,
Berlin: Edition Sigma, 2000, Technik - Gesellschaft -
Natur, Bd. 2, ISBN 3-89404-952-9