Der
lang gehegte Wunsch der Fakultät Informatik und der Universität,
der bisher nur virtuelle Form angenommen hatte, den Standort
der Informatik vom Möhringer Industriegebiet in das Herz
des Vaihinger Campus zu verlegen, nimmt im Frühjahr 2001
reale Gestalt an. Auf dem Parkplatz östlich des Naturwissenschaftlichen
Zentrums (NWZ) wird ab März die Baustelle für den Neubau
(hier ein Modellfoto) eingerichtet. Das dreigeschossige
Gebäude mit 90 Metern Länge und 75 Metern Breite nimmt
die Höhe der Flachbauten des NWZ auf und macht aus der
Lernstraße einen grünen Platz. Die räumliche Aufteilung
wird neue Wege aufzeigen. Im Erdgeschoß sind alle studentischen
Arbeitsräume, Hörsäle, Seminare und Praktikumsräume um
vier unterschiedlich gestaltete Gartenhöfe angeordnet.
Alle Räume - auch die Hörsäle - erhalten Tageslicht. Forschungs-
und Institutsbetrieb sind in den beiden Obergeschossen
angesiedelt. Fließende Raumfolgen mit transparenten Abschlüssen
sollen Orte für das Gespräch unter Wissenschaftlern bieten.
Zwei Jahre müssen sie noch warten, bis der Neubau bezugsfertig
sein wird. Die Kosten betragen rund 50 Millionen DM. (Text
und Foto: Universitätsbauamt)
Neuerscheinung:
Ende
des Automobilzeitalters?
Stehen
wir durch die Möglichkeiten der Datenautobahn am Ende
des „Automobilzeitalters“? Wer Antwort auf diese Frage
sucht, sollte das Buch „Neue Medien, Raum und Verkehr“
lesen, das die Vorträge einer gleichnamigen Ringvorlesung
im Wintersemester 1998/99 des Städtebau-Instituts, des
Instituts für Geographie und des Instituts für Straßen-
und Verkehrswesen der Uni Stuttgart zusammenfaßt. In dem
Band wird untersucht, wie die neuen Informations- und
Kommunikationstechniken das städtische Leben bisher beeinflußt
haben und weiter beeinflussen werden. Das Buch versteht
sich als Zwischenbilanz, konzipiert als breit ausgeleuchtete
Momentaufnahme, die den aktuellen Forschungsstand zur
Entwicklung neuer Medien für verschiedene Anwendungsbereiche
und die damit verknüpfbaren Perspektiven und Probleme
schlaglichthaft dokumentiert. Dank gilt der Vereinigung
von Freunden der Universität Stuttgart e.V. sowie der
ALCATEL-SEL-Stiftung für die Unterstützung der Veröffentlichung.
Johann
Jessen / Barbara Lenz / Walter Vogt (Hrsg.): Neue Medien,
Raum und Verkehr - Wissenschaftliche Analysen und praktische
Erfahrungen, Stadtforschung, Band 79. Leske + Budrich,
Opladen 2000; 289 Seiten. 48,- DM, ISBN 3-8100-2931-9
Wissenschaft
und Kunst auf ungewöhnliche Weise in Verbindung gebracht
hat der Stuttgarter Fotodesigner Conny J. Winter
in seinem Kalenderprojekt „Data Morgana“. Auf zwölf großformatigen
Blättern hat er herausragende Forschungsprojekte der Uni
Stuttgart nicht einfach nur fotografiert, sondern mit
neuesten Techniken künstlerisch visualisiert. Die Kunst
übernimmt in diesem Projekt eine Mittlerrolle zwischen
Wissenschaft und Öffentlichkeit. Als „phantastisch“ bezeichnete
Winter, der den Kontakt zur Uni über Altrektor Franz Effenberger
gefunden hat, die Zusammenarbeit mit den Instituten; „am
liebsten würde ich selbst anfangen zu studieren“, berichtete
er bei der Vorstellung des Kalenders, den er mit seinen
Partnern, der Druckerei Bertsch KG aus Leinfelden und
der Büttenpapierfabrik Gmund am Tegernsee, realisiert
hat. Für jedes der Forschungsthemen und Kalenderblätter
haben die drei Partner eigene Umsetzungsideen und ein
spezielles Papier ausgesucht. Das beginnt mit einem stratosphärischen
Luftschiff, ermöglicht den Blick von der Versuchsanlage
Vegas auf virtuelle Wolken, leuchtende Pflanzenviren,
zeigt Stuttgart virtuell, flexible Solarzellen oder das
eigens für dieses Projekt im Marmorsaal des Neuen Schlosses
in kürzester Zeit aufgebaute „Twisted Prisma“. Bei der
internationalen Kalenderschau 2001 im Stuttgarter Haus
der Wirtschaft zeichnete die Jury den Kalender gleich
mit zwei Preisen aus: dem Prädikat „Silber“ und dem Kodak
Fotokalender-Preis. Die 3.000 Exemplare des Kalenders
wurden nicht verkauft, sondern als Imageprojekt weltweit
an Freunde, Geschäftspartner, darunter zahlreiche Führungskräfte,
verschenkt. „Ein ideales Marketing für die Universität“,
betonte auch Rektor Dieter Fritsch, der sich mit Conny
Winter über die Fortsetzung der Zusammenarbeit einig ist.
Eine Ausstellung auf der Basis künstlerisch aufbereiteter
Uni-Forschung könnte das nächste Projekt werden. /zi
Neue
Ausgabe der Wechselwirkungen
Frauen
fordern mehr Partnerschaftlichkeit in Haushalt und Familie.
Diese Forderung ist keineswegs neu, jedoch auch im Jahr
2001 noch gültig. Und zwischen Wunsch und Wirklichkeit
klafft offensichtlich auch heutzutage noch eine Lücke.
Wer mehr zur „innerfamiliären Arbeitsteilung“ wissen möchte,
sollte in den aktuellen „Wechselwirkungen“, dem Jahrbuch
2000 aus Forschung und Lehre der Universität Stuttgart,
den gleichnamigen Artikel von Birgit Blättel-Mink nachlesen,
die am Lehrstuhl für Technik- und Umweltsoziologie der
Uni lehrt und forscht. Jedoch ist dies nur ein Thema aus
dem Jahrbuch, das mit seinen Beiträgen Einblick in das
vielseitige Forschungsspektrum der Uni gibt: Joachim Speidel
vom Institut für Nachrichtentechnik skizziert „Die digitale
Zukunft - mobil und multimedial“ und der Verkehrswissenschaftler
Gerhard Heimerl gibt Einblick in die „Zukunft des Verkehrs“.
Um diesen Themenbereich geht es auch in einem weiteren
Beitrag über Verkehrsinformationssysteme einer neuen Generation.
Das über 100 Seiten starke Heft informiert zudem über
die Entwicklung von Funkuhren, beantwortet die Frage,
ob es sich bei intrazellulären Bakterien um Freunde oder
Feinde handelt, geht auf die städtebauliche Entwicklung
der Technischen Universität Dresden ein und informiert
über weltweite Seilforschung an der Uni Stuttgart.
Die
„Wechselwirkungen“, Jahrbuch 2000 aus Forschung und Lehre
der Universität Stuttgart, können kostenlos bei der Uni-Pressestelle
bezogen werden unter Fax 0711/121-2188 oder e-mail: presse@uni-stuttgart.de
Gefunden...
Andere
Zeiten, andere Sorgen
Daß
die Ernährungslage in den Jahren nach 1945 miserabel war,
ist bekannt. Daß man an der damaligen Technischen Hochschule
Stuttgart versuchte, dies mit der Zuteilung von Branntwein
(0,35 Liter zum Preis von damals 30 Reichsmark) zu verbessern,
veranlaßt heute zu leichtem Schmunzeln. Unklar ist, weshalb
damals die weiblichen Uni-Angehörigen von der Zuteilung
ausgeschlossen blieben. Und Schlamper gab´s wohl auch:
Jedenfalls drohte die Wirtschaftsabteilung der TH in ihrem
Schreiben vom 11. Oktober 1947 mit einem Zuteilungsstop
bei nicht rechtzeitiger Rückgabe der geleerten Flaschen...
Award
of Excellence verliehen
Im
November des vergangenen Jahres ist die Region Stuttgart
mit dem „Award of Excellence for Innovative Regions von
der Europäischen Kommission ausgezeichnet worden. Bei
der Initiierung und Unterstützung von Unternehmensgründungen
aus Hochschulen liegt Stuttgart sogar an der Tabellenspitze
der Europäischen Championsleague. Die Universität Stuttgart
hat als größte Hochschule in der Region und als forschungsintensivste
Universität einen nicht unbedeutenden Anteil an der Auszeichnung.
Kriterien des Wettbewerbs waren insbesondere die wissenschaftliche,
technologische und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit
der angetretenen 35 europäischen Regionen. Die Jury hat
ausdrücklich die Region Stuttgart als eine der wichtigsten
deutschen Universitätsstandorte und als Zentrum der Hochtechnologie
und bedeutende Forschungsstätte mit einer ausgezeichneten
Gründungskultur für junge Unternehmen eingestuft. Die
gemeinsam von der EU ausgezeichneten Regionen Stuttgart,
Cambridge, Stockholm und Madrid wollen in Zukunft ihre
Zusammenarbeit intensivieren. /eng
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