Stuttgarter unikurier
Nr. 87 April 2001 |
Elektrotechnik-Dekanat
zertifiziert:
Qualitätsmanagement
im Blickpunkt - Modellcharakter |
Modellcharakter
könnte das Qualitätsmanagement-System haben, das für das
Dekanat der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik
aufgebaut und nach der internationalen Norm DIN EN ISO
9002 zertifiziert worden ist. Das Projekt wird vom Ministerium
für Wissenschaft, Forschung und Kunst gefördert.
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Bei
der Entwicklung dieses Qualitätsmanagement (QM)-Systems,
das die Qualität der im Dekanat angebotenen Dienstleistungen
und alle wichtigen Arbeitsprozesse steuert und weiterentwickelt,
orientierten sich die Beteiligten an Vorgehensweisen aus
der Industrie. Begriffe aus den Qualitätsnormen wie Kunde,
Produkt und Prozeß waren zunächst gewöhnungsbedürftig
und wurden für den Dekanatsbetrieb neu definiert. Orientiert
an der Vorstellung, daß jeder Mitarbeiter sowohl Kunde
als auch Lieferant der anderen Mitarbeiter ist, teilt
das Dekanat seine Kunden in „interne“ und „externe“ Kunden
ein. Interne Kunden sind der Dekan, der Prodekan, der
Studiendekan, der Prüfungsausschußvorsitzende und die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Dekanats. Zu den
externen Kunden gehören die Institute, Studierenden und
Doktoranden der Fakultät, universitäre Einrichtungen wie
Dezernate des Rektoramts sowie Personen oder Institutionen
außerhalb der Universität wie etwa Schüler, Schulen oder
Stiftungen. Die Produkte setzen sich zusammen aus den
im Verwaltungsbereich angebotenen Dienstleistungen. Prozesse
heißen alle Arbeitsabläufe, die zur Erstellung der Produkte
beitragen.
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Vorgehensweise
beim Aufbau des QM-Systems. |
Qualitätspolitik
und -ziele wurden gemeinsam mit allen im Dekanat tätigen
Personen erarbeitet. So wird beispielsweise mit den allgemeinen
Zielen die Förderung des Qualitätsbewußtseins der Mitarbeiter,
eine raschere Einarbeitungszeit für neue Kollegen und
die Zufriedenheit der Kunden und Mitarbeiter angestrebt.
Spezielle Qualitätsziele werden für jedes Jahr neu definiert.
Der Projektverlauf wurde mit einem am Institut für Automatisierungs-
und Softwaretechnik entwickelten Vorgehensmodell gesteuert:
in einem „Pflichtenheft“ werden die Anforderungen an den
QM-Systemaufbau präzisiert und ein Struktur- und ein Zeitplan
vorgegeben. Die qualitätsorientierte Reorganisation setzt
eine Analyse der Arbeitsabläufe und der Organisationstruktur
im Dekanat voraus: Prozesse wie etwa der Ablauf eines
Promotionsverfahrens oder die Handhabung der Diplomzeugnisse
und Urkunden werden in Form von Verfahrensanweisungen
visualisiert und in das QM-Handbuch, das zentrale Dokument
des QM-Systems, integriert. Das Handbuch enthält auch
die Beschreibung der Organisationsstruktur des Dekanats,
die Definition der Qualitätspolitik, die Vorgabe der Qualitätsziele,
die Festlegung von Verantwortlichkeiten und den Bezug
zu den Elementen der Norm DIN EN ISO 9002. Es ist für
den täglichen Gebrauch elektronisch im Intranet des Dekanats
verfügbar. Dazu gehört auch die Dekanatsdatenbank, in
der alle für die Arbeitsprozesse relevanten Daten gespeichert
und bearbeitet werden. In Zukunft können so auch die für
die Fakultät wichtigen Statistiken der Lehrberichte erstellt
werden. Die kontinuierliche Verbesserung erfolgt durch
die regelmäßige Überprüfung der Ziele, der Arbeitsprozesse
und -ergebnisse sowie durch die Rückkopplung mit den Kunden
und entsprechende Maßnahmen. Regelmäßige Audits und QM-Bewertungen
mit der Dekanatsleitung unterstützen diesen Prozeß. Alle
MitarbeiterInnen im Dekanat haben den Aufbau des QM-Systems
aktiv unterstützt und erfahren durch den Umgang damit
Arbeitserleichterung, mehr Arbeitssicherheit und eine
wirkungsvolle Hilfe bei der Einarbeitung in neue Vorgänge
durch die übersichtlich dargestellten und leicht abrufbaren
Prozeßabläufe.
A.Töpfer
KONTAKT
Beate Bauer, Dekanat der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik,
e-mail: dekanat@fak4.uni-stuttgart.de
Priv. Doz. Dr. Anne Töpfer, Institut für Automatisierungs-
und Softwaretechnik, e-mail: toepfer@ias.uni-stuttgart.de
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