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Stuttgarter unikurier Nr. 87 April 2001
Auszeichnungen, Ehrungen ...
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Die University of Iowa hat Prof. Helmut Kobus vom Institut für Wasserbau der Universität Stuttgart zum Mitglied der „Distinguished Engineering Alumni Academy berufen. Damit werden seine herausragenden Beiträge zu Theorie und Praxis des Ingenieurwesens, innovativer Technologien sowie für seine Führungsrolle und seine Verdienste als beratender Ingenieur gewürdigt.



Wissenschaftsminister Klaus von Trotha mit den Preisträgern Dr. Coenning und Dr. Schmidt (von links). (Foto: Eppler)
Den Landeslehrpreis 2000 erhielt Dr.-Ing. Wolfgang Coenning für die Universität Stuttgart und Dr. André Schmidt für die Universität Hohenheim. Am 29. Januar 2001 überreichte Wissenschaftsminister Klaus von Trotha bei einer Festveranstaltung an der Uni Stuttgart die mit jeweils 20.000 DM dotierten Preise. Beiden Preisträgern sei es gelungen, „die Flamme der Begeisterung bei den Studierenden zu erzeugen“, sagte Uni-Rektor Prof. Dieter Fritsch und betonte, gute Lehre setzte meist auch gute Forschung voraus. Einen neuen Stellenwert der Lehre konstatierte der Wissenschaftsminister: „Die akademische Lehre wird zunehmend zum Leistungsmerkmal der Hochschulen und zur akzeptierten Zielvorstellung der Hochschulpolitik“. Dennoch gelte es weiterhin, jeden Versuch zur Verbesserung und Stärkung der Lehre mit Engagement zu unterstützen. Dr. Wolfgang Coenning vom Institut für Elektrische und Optische Nachrichtentechnik der Uni Stuttgart war - auf Anregung der Fachschaft der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik - der Preis für sein vorbildliches Engagement im Workshop „Optische Nachrichtentechnik“ zuerkannt worden. Mit diesem Workshop hat er im Wintersemester 1998/99 eine neue, praktische Lehrform an der Fakultät eingeführt, bei der die Studierenden spielerisch und in Eigeninitiative ihre Fähigkeiten im Umgang mit modernsten Komponenten und modernster Meßtechnik in diesem Fachgebiet erweitern und verbessern können. Der Workshop bildet eine sehr gute Ergänzung zu den in den Vorlesungen vermittelten theoretischen Grundlagen, ist jedoch so angelegt, daß auch Studierende ohne spezifische Vorkenntnisse gut in die Thematik eingeführt werden. So ist gewährleistet, daß bereits in einer frühen Phase des Studiums praktische Erfahrungen mit dieser zukunftsträchtigen Technologie gesammelt werden können. Da die Studentinnen und Studenten dieses Konzept des spielerischen Lernens mit großer Begeisterung aufgenommen haben, wird der Workshop künftig jedes Semester angeboten. Auch an eine thematische Erweiterung ist gedacht. - Wolfgang Coenning, 1962 in Reutlingen geboren, studierte von 1981 bis 1987 Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Nachrichtentechnik an der Uni Stuttgart und ist nach einer kurzen Tätigkeit als Entwicklungsingenieur bei Wandel & Goltermann seit Oktober 1987 am Institut für Elektrische und Optische Nachrichtentechnik der Uni tätig. 1996 erhielt er für besondere wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Elektrotechnik den Anton- und Klara-Röser-Preis. Das Preisgeld soll für den weiteren Ausbau des Workshops verwendet werden. Dr. André Schmidt, bis Ende Juli 2000 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Volkswirtschaftslehre der Uni Hohenheim und inzwischen an der Uni Göttingen, erhielt den Preis für seine didaktisch hervorragend aufbereiteten und klar verständlichen Lehrveranstaltungen.

Mit dem Wissenschaftspreis 2000 Hans Övelgönne des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) ist Dr. Michael Eßig vom Betriebswirtschaftlichen Institut ausgezeichnet worden. Der Namensgeber dieses Preises, Hans Övelgönne, war Gründungsmitglied und langjähriger Vorsitzender des BME. Die mit 7.000 Mark dotierte, wohl wichtigste Auszeichnung für beschaffungswirtschaftliche Schriften in Deutschland, wurde ihm kürzlich in Berlin für seine Dissertation zum Thema „Cooperative Sourcing: Erklärung und Gestaltung horizontaler Beschaffungskooperationen in der Industrie“ zuerkannt. Derartige Kooperationen, die Zusammenarbeit von Unternehmen der gleichen Wertschöpfungsstufe im Einkauf, sind bislang kaum erforscht, ihnen kommt jedoch strategische Bedeutung zu. In seiner am Lehrstuhl Investitionsgütermarketing und Beschaffungsmanagement bei Prof. Dr. Ulli Arnold entstandenen Arbeit entwickelt Dr. Eßig einen Theorieansatz und gibt Handlungsempfehlungen. Diese werden durch ein Forschungsprojekt mit dreizehn mittelständischen Unternehmen der Automobilzuliefer- und metallverarbeitenden Industrie abgesichert. Die 1998 entstandene Dissertation ist unter dem Titel „Cooperative Sourcing“ bei Peter Lang - Europäischer Verlag der Wissenschaften in Frankfurt erschienen (Reihe Europäische Hochschulschriften, Reihe 5, Volks- und Betriebswirtschaft, Band 2415, ISBN 3-631-34523-2). Der Autor habilitiert sich zur Zeit für das Fach Betriebswirtschaftslehre an der Universität Stuttgart.


Prof. Dr. Joachim Nagel, Direktor des Instituts für Biomedizinische Technik der Universität Stuttgart, ist in leitende Ämter internationaler Fachverbände gewählt worden. Prof. Nagel, der bereits dem Vorstand der International Federation for Medical and Biological Engineering (IFMBE) angehörte, übernimmt zunächst für eine dreijährige Amtszeit die Aufgabe des Vizepräsidenten dieses Verbandes, und wird - so sehen es die Statuten vor - anschließend für drei Jahre Präsident. Daran schließen sich für jeweils weitere drei Jahre die Aufgaben des Präsidenten und Past-Präsidenten der International Union for Physical and Engineering Sciences (IUPESM) an. Damit übernimmt erstmals in der Geschichte dieser beiden internationalen Fachverbände ein deutscher Wissenschaftler diese Funktionen. Die beiden Verbände vertreten weltweit rund 80.000 Mitglieder, organisieren Weltkonferenzen und vertreten die Interessen von Biomedizinischer Technik und Medizinischer Physik. In Zusammenarbeit mit dem International Council for Science geht es zudem darum, infolge der starken Spezialisierung entstehende Barrieren zwischen naturwissenschaftlichen Fächern durch interdisziplinäre Programme zu überwinden.


Wissenschaftler der Universität Stuttgart sind für die Mitarbeit in dem deutsch-türkischen Kooperationsprojekt „Air Quality and Urban Development in Izmir“ von der „International Union of Air Pollution Prevention & Environmental Protection Associations“ und der „International Academy of Science“ mit der „Thomas Kuhn Honour Pin“ in Silber ausgezeichnet worden. Prof. Dr.-Ing. Günter Baumbach und Dipl.-Ing. Ulrich Vogt nahmen die Auszeichnung stellvertretend für das Team der Abteilung Reinhaltung der Luft des Instituts für Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen entgegen. 1998 hatten sie für den Beitrag zu diesem Projekt bereits die Ehrennadel in Bronze erhalten.



Das Foto zeigt Jasmin Ostertag (rechts) bei der Preisverleihung mit Karin Nordmeyer von Zonta.

Jasmin Ostertag, Diplomingenieurin der Luft- und Raumfahrttechnik, ist mit dem Amelia Earhart Award 2000/2001 ausgezeichnet worden. Die vom Zonta Club Stuttgart, mit 6.000 US-Dollar dotierte Auszeichnung wurde der 29-Jährigen für ihre Forschungsarbeit zuerkannt. Jasmin Ostertag befaßt sich als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Aerodynamik und Gasdynamik mit der „Entwicklung von Randelementverfahren zur Berechnung der Schallausbreitung an Klappenseitenkanten landender Flugzeuge“. Jasmin Ostertag war bereits 1997 bei einem internationalen Studentenwettbewerb in Turin für ihre Studienarbeit, die sich mit der Entwicklung von Sensoren zur Gesundheitsüberwachung von Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS befaßte, mit der goldenen Hermann-Oberth-Medaille ausgezeichnet worden. Die Stuttgarter Wissenschaftlerin ist auch sozial engagiert. So war sie unter anderem bereits als Studentin in der Fachschaft der Fakultät Luft- und Raumfahrttechnik aktiv, war später neben ihrer wissenschaftlichen Arbeit Ansprechpartnerin für Frauen in der Fakultät und setzte sich dafür ein, Schülerinnen für diesen Studiengang zu interessieren. Sie ist bereits die dritte Wissenschaftlerin dieses Instituts in Folge, die mit dem Amelia Earhart Award ausgezeichnet wurde. Der Preis ist benannt nach der Pionierfliegerin Amelia Earhart, die 1932 als erste Frau im Alleinflug den Atlantik überquerte.


Frank Dawidowsky, Michael Mertens, Marx Necker, Michael Ohm und Jan Scheuing ist für ihre hervorragenden Prüfungsleistungen im Studiengang Elektrotechnik und Informationstechnik der Preis der Richard Hirschmann-Stiftung für das Jahr 2000 zuerkannt worden.


Die Universität Rennes I hat Prof. Dr. Arndt Simon, Honorarprofessor für Chemie an der Universität Stuttgart und Direktor am Stuttgarter Max-Planck-Institut für Festkörperforschung, die Ehrendoktorwürde verliehen.


Der Fred-Margulies-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ist Georg Schitter für seine Diplomarbeit zum Thema „Robuste Regelung von Rastkraftmikroskopen“ zuerkannt worden. Der Student der TU Graz hat seine Diplomarbeit während seines Austauschstudiums an der Universität Stuttgart bei Prof. Dr.-Ing. Frank Allgöwer am Institut für Systemtheorie technischer Prozesse angefertigt.


Prof. Dr.-Ing. Ulrich Rott vom Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft der Universität Stuttgart ist zum Vorsitzenden der neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft Wasser Altlasten Boden (ARGE WAB) gewählt worden. In der Arbeitsgemeinschaft haben sich in Baden-Württemberg tätige, technisch-wissenschaftliche Verbände zusammengeschlossen. Damit sollen die Facharbeit in den Bereichen Wasser, Altlasten, Boden harmonisiert und Fortbildungsangebote abgestimmt werden. Die ARGE WAB steht der Fachöffentlichkeit als Partner in allen Fragen des Schutzes und der Bewirtschaftung von Wasser und Boden zur Verfügung.


Professor Dr. Bernhard Mitschang, Leiter der Abteilung Anwendersoftware an der Fakultät Informatik der Universität Stuttgart, hat den mit 80.000 Mark dotierten Faculty Award der IBM erhalten. Damit werden Professor Mitschangs Arbeiten auf dem Gebiet der Verwaltung von Datenbanksystemen ausgezeichnet. Mit dem Award sollen herausragende Leistungen in Forschung und Lehre und das Bemühen um eine Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft gewürdigt werden. Professor Mitschang hat den Preis für seine Forschungsarbeiten zur sogenannten Wrapper-Technologie und zur Workflow-Technologie erhalten, die es ermöglichen, auf Datenbestände in unterschiedlichen Formaten zugreifen zu können. Die Übergabe des IBM Faculty Awards fand am 11. Dezember 2000 im Rahmen eines Kolloquiums an der Fakultät Informatik statt.


Die Technische Universität Donetzk in der Ukraine hat Prof. Dr.-Ing. Peter Göhner, Direktor des Instituts für Automatisierungs- und Softwaretechnik der Universität Stuttgart, die Ehrendoktorwürde verliehen.


„Die Anfänge des demokratischen Denkens in Deutschland. Demokratische Staatsphilosophie, Grundlegung einer demokratischen Verfassungstradition und Ausstrahlung auf die Unterschichten im 18. Jahrhundert“ lautete das Dissertationsthema von Jürgen Riethmüller. Die am Historischen Institut der Uni entstandene Arbeit brachte ihm den mit 10.000 Mark dotierten Hauptpreis des Rotary Clubs Stuttgart ein. Einen Förderpreis und 4.000 Mark gab es für den Baustatiker Wolfgang Wall für seine Doktorarbeit zum Thema „Fluid-Struktur-Interaktion mit stabilisierten Finiten Elementen“. Der Rotary Club Stuttgart verleiht die Förderpreise für junge Wissenschaftler und Künstler der Stuttgarter Hochschulen in dreijährigem Turnus. Die Auszeichnungen wurden am 4. November in Stuttgart verliehen.


Das Bundesverdienstkreuz am Bande ist Prof. Dr.-Ing. Hans Albrecht, außerplanmäßiger Professor der Universität Stuttgart, für seine Verdienste um Forschung und Technologietransfer verliehen worden. Hans Albrecht hat von 1957 bis 1962 an der Uni Stuttgart Elektrotechnik studiert und war von 1964 bis 1977 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent am späteren Institut für Physikalische Elektronik. 1975 hat er sich an der Fakultät Elektrotechnik habilitiert. Nach langjähriger Industrietätigkeit wurde Prof. Albrecht 1992 als geschäftsführender Vorstand an das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) berufen. Unter seiner Leitung wurden die Forschungsschwerpunkte des ZSW ausgebaut und erfolgreich auf die Zusammenarbeit mit der Industrie ausgerichtet.


Das Ehrenzeichen des VDI ist Prof. Dr.-Ing. Heinz Bach, Emeritus für Heizung, Lüftung und Klimatechnik, zuerkannt worden. Die für besondere Ingenieurleistungen vergebene Auszeichnung wurde ihm unter anderem für seine Arbeit in Lehre, Forschung, Prüfung und Normung sowie für seinen Einsatz beim VDI verliehen.


Zur „Frau des Jahres 2000“ hat der Deutsche Staatsbürgerinnen-Verband die Stuttgarter Professorin Margarete Dörr gewählt. Margarete Dörr studierte an der Universität Tübingen Geschichte, Deutsch und Englisch, war zunächst im Schuldienst und später als Lehrbeauftragte an der Universität Stuttgart tätig war. Die Auszeichnung wurde ihr für ihr1998 erschienenes Buch „Wer die Zeit nicht miterlebt hat“ zuerkannt, in dem sie Lebens- und Alltagsgeschichten von 500 Frauen während des Zweiten Weltkrieges gesammelt hat.


Dem Leiter des Instituts für Technische Chemie, Prof. Dr.-Ing. Jens Weitkamp, wurde von der Jilin-Universität in Changchun, Volksrepublik China, die Würde eines Ehrenprofessors verliehen. Er erhielt diese Auszeichnung für seine materialwissenschaftlichen Arbeiten über Zeolithe und ihre Nutzung in der heterogenen Katalyse.


Das sächsische Ministerium für Wissenschaft und Kunst hat Prof. Dr. Franz Quarthal, der an der Universität Stuttgart den Bereich Landesgeschichte betreut, in den wissenschaftlichen Beirat des Instituts für sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. in Dresden berufen.


Die Ehrenmedaille der Universität Stuttgart ist Dr. Dorit Sedelmaier, die seit über 15 Jahren als Lehrbeauftragte am Historischen Institut tätig ist, zuerkannt worden. Sie erhielt diese Auszeichnung als Dank und Anerkennung für ihr Engagement für die Studierenden und für ihre jahrelange fruchtbare Beteiligung am Lehr- und Forschungsbetrieb des Historischen Instituts. Uni-Rektor Prof. Dieter Fritsch überreichte die Medaille am 29. November im Rahmen einer öffentlichen Senatssitzung. (Foto: Eppler)

 

 


Erstmalig wurde im letzten Jahr der mediendidaktische Hochschulpreis (MeDiDa-Prix), eine Initiative der deutschen Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft, mit Unterstützung des österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur verliehen. Ziel des MeDiDa-Prix 2000 war die Förderung des didaktisch innovativen Einsatzes von Medien in der Hochschullehre. Ausgezeichnet wurden vor allem Prozesse zur Qualitätssicherung mediengestützter Lehre. Prof. Dr.-Ing. Peter Göhner, Leiter des Instituts für Automatisierungs- und Softwaretechnik und Prorektor Lehre der Uni, wurde für das Projekt „Leben, was wir lehren“ ausgezeichnet. In der Begründung des mit rund 70.000 Mark dotierten Preises heißt es: „Leben, was wir lehren“ fördert eine verbesserte Strukturierung des Studiums und des Lernprozesses durch Vorgehensmodelle. Dadurch ergibt sich eine verläßliche Transparenz für alle Beteiligten. Den Studierenden fällt es damit wesentlich leichter, ihren Arbeitsprozeß zu steuern. Der konsequente Einsatz eines Qualitätssicherungssystems und ein hoher Praxisbezug beeinflußten die Entscheidung der Jury maßgeblich. Auch die innovativen Prüfungs- und Verwaltungsprozesse, die sich in ein ISO 9001-zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem integrieren, bis hin zu neuen Ansätzen der Prüfungsdidaktik überzeugten. Das Preisgeld dient dazu, das Projekt auch für den Einsatz an anderen Instituten bzw. Fakultäten zu adaptieren.


Der Förderpreis 2000 der internationalen Raabe-Gesellschaft ging an den Literaturwissenschaftler Dr. Christoph Zeller, der1998 an der Universität Stuttgart mit einer Arbeit über Wilhelm Raabe promoviert hat. Die Studie „Allegorien des Erzählens. Wilhelm Raabes Jean-Paul-Lektüre“ ist im Stuttgarter Metzler Verlag erschienen.


Ulrich Dangel, Matthias Müller, Stefan Robanus sowie Tina Andric und Sigrid Busch, die das Architekturstudium an der Universität Stuttgart erfolgreich abgeschlossen haben, sind für ihre Abschlußarbeiten mit dem Diplompreis 2000 der Universität ausgezeichnet worden. Thematisch sind die Arbeiten außerordentlich vielseitig: Das reicht von einem mobilen Krankenhaus für den Einsatz in Krisenregionen (Dangel) über die Pfarrkirche in Stuttgart-Vaihingen (Müller) bis zur hier im Bild gezeigten Arbeit „Hochhaus, Windrad“ (Robanus); die Jury bezeichnete dies als „gelungenes Beispiel, energetische Belange in einem Hochhaus zu berücksichtigen“. Die Architektinnen Andric und Busch wurden für ihren gemeinsamen Entwurf „Ludwigshafen, transurbane Strategien“ ausgezeichnet, in dem sie - so die Jury - „in einem der größten Industriegebiete Deutschlands in einer aufgelassenen Hafenanlage die Identität des Ortes bewahren“ und Nutzungsmodule entwickeln. Die Preise sind mit jeweils 1.500 DM dotiert. Sponsoren sind Ehrensenator Gerhard Schöberl, Vorstandsmitglied des Wissenschaftlichen Instituts der Deutschen Architektenschaft, und die Wüstenrot-Stiftung. Überreicht wurden die Preise bei der Diplomabschlußfeier am 24. Januar für rund 250 Absolventinnen und Absolventen des Diplomjahrgangs 2000.


Für ihre vorzügliche Diplomarbeit und ihre hervorragenden Leistungen im Fach Baubetriebslehre ist der Bauingenieurin und Dipl.-Betriebswirtin (BA) Ulrike Hetzel der Gerhard-Drees-Förderpreis 2000 des Instituts für Baubetriebslehre zuerkannt worden. Am 7. Februar überreichte Klaus Peter Pfeiffer, Vorstandsmitglied der Bayerischen Handelsbank AG, die den Preis gestiftet hat, die mit 5.000 DM dotierte Auszeichnung bei einer Feier am Institut.


Im Rahmen einer Vortragsreise nach China und Japan wurden Prof. em. Dr. Dr. h.c. mult. Hermann Haken, Zentrum für Synergetik am Institut für Theoretische Physik I, die Titel „Ehrenprofessor der Fudan-Universität Shanghai und Honorary Advisor des Instituts für Hirnforschung, Shanghai“ zuerkannt.


Für besonders gute Studienleistungen in Technischer Mechanik im Vordiplom hat das Institut B für Mechanik (Direktor Prof. Dr.-Ing. Werner Schiehlen) zwei Studenten und eine Studentin ausgezeichnet. Die Preise des Jahrgangs 1999/2000 gingen an die Maschinenbauer Florian Keppler und Rüdiger Benz und an ihre Kollegin Monika Trost. Mit dem Preis verbunden ist ein Fachbuch eigener Wahl.


Mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ist Prof. Dr.-Ing. Ulf Essers, Emeritus des Instituts für Verbrennungsmotoren und Kraftfahrwesen (IVK), ausgezeichnet worden. „Mit seinem großen persönlichen Engagement und seiner hohen fachlichen Qualifikation hat Professor Essers in verantwortlichen Funktionen im Beruf und im Ehrenamt die Entwicklung der Kraftfahrzeug- und Motorentechnik nachhaltig geprägt und gefördert und damit einen wichtigen Beitrag für den Automobilstandort Baden-Württemberg geleistet“, betonte Christoph Palmer, Minister im Staatsministerium, bei der Verleihung in der Villa Reitzenstein. Ulf Essers, Jahrgang 1930, war von 1971 bis zu seiner Emeritierung 1998 Direktor des IVK und in Personalunion des Forschungsinstituts für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart. Der exzellente Ruf beider Institute sei untrennbar mit dem Namen Essers und dessen 27jährigem Wirken an der Universität verbunden, sagte Palmer. Besonders bemerkenswert und bis heute nahezu einmalig sei die zweigleisige Beschäftigung mit den komplexen Arbeitsbereichen Kraftfahrzeugtechnik und Motorentechnik. Essers habe beide Gebiete national wie international auf höchstem Niveau vertreten. Als besonderen Schwerpunkt von Prof. Essers Arbeit, der die Zusammenarbeit mit der Industrie in den Bereichen Aerodynamik, Energieeinsparung und Umweltverträglichkeit gefördert habe, hob Palmer die Errichtung der Windkanalanlage auf dem Uni-Campus in Vaihingen hervor. Ein wichtiges Anliegen sei ihm die Sicherung des Ingenieurnachwuchses gewesen.


Dr. Jörg Soldner, der 1999 an der Fakultät für Verfahrenstechnik und Technische Kybernetik promoviert hat, ist für seine Dissertation zur „Bestimmung der Temperaturleitfähigkeit von Gasen mit dem photoakustischen Effekt“ der Eurotherm Young Scientist Award zuerkannt worden. Eurotherm (European Committee for the Advancement of Thermal Sciences and Heat Transfer) verleiht den mit 1.000 Euro dotierten Preis alle vier Jahre während der Eurotherm Conference an junge Wissenschaftler aus der Europäischen Union. Dr. Soldner wurde während der Konferenz im September 2000 in Heidelberg ausgezeichnet.


Die Universität Stuttgart hat dem emeritierten Professor der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne in der Schweiz, Dr.-Ing. René Walther, die Ehrendoktorwürde verliehen. Damit wurden seine zukunftsweisenden Arbeiten auf dem Gebiet des Stahlbetonbaus, seine kreativen praktischen und literarischen Beiträge zur Entwicklung der Schrägseilbrücken und sein breites berufspolitisches Engagement gewürdigt. Uni-Rektor Prof. Dieter Fritsch überreichte dem Schweizer Bauingenieur die Urkunde am 26.Januar. - René Walther, 1928 in Basel geboren, studierte Bauingenieurwesen an der ETH Zürich und promovierte 1957 an der Lehigh University in Bethlehem. Anfang 1960 gelang es dem Stuttgarter Bauingenieur Prof. Fritz Leonhardt, Walther als Leiter der Abteilung Stahl und Beton des Otto-Graf-Instituts der damaligen TH Stuttgart zu gewinnen. 1964 gründete Walther das Ingenieurbüro Walther, Mory, Maier in Basel, das sich rasch mit hervorragenden Entwürfen im Hoch- und Brückenbau einen Namen machte. 1975 folgte er einem Ruf auf eine Professur an der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne. Seine Forschungsarbeiten öffneten den Weg zu den heutigen Schrägseilbrücken mit sehr schlanken Längsträgern. René Walther baute selbst die erste Brücke dieser Art über den Rhein bei Diepoldsau mit rund 100 Metern Spannweite. Bald folgten weitere Brücken mit Spannweiten bis zu 500 Metern. Auch das „Spannband“, eine innovative Brücke am Walensee, trägt seine Handschrift. Walther, aus dessen Schule viele gute Ingenieure hervorgegangen sind, förderte auch als Gutachter die Akzeptanz von Bauwerken durch die Behörden, wie etwa bei der berühmten Pont de Normandie. In seinen Publikationen, darunter „Construire en Beton, Synthese pour architectes“, stellte er konstruktive Elemente und ihre Anwendungen leicht verständlich dar. Walther, der auch in zahlreichen internationalen Fachverbänden aktiv war, wurde vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem „Prix Albert Caquot de l´Association FranVaise pour la Construction“.


Prof. Dr. Kurt Rothermel vom Institut für Parallele und Verteilte Höchstleistungsrechner ist von der Technischen Universität Donetzk (Ukraine) für seine wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Verteilten Systeme und die langjährige fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Ehrendoktortitel ausgezeichnet worden.


Prof. Dr. Ulli Arnold vom Lehrstuhl Investitionsgütermarketing und Beschaffungsmanagement arbeitet seit vier Jahren eng mit der Faculty of Economics and Management der Saratov State Technical University in Rußland zusammen. Er ist Koordinator eines europäischen Tempus-Projekts zur Einführung marktwirtschaftlich orientierter Ausbildungsgänge in den Wirtschaftswissenschaften (siehe dazu auch die Rubrik „Internationale Beziehungen“). Bei der Abschlußkonferenz wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Saratov State Technical University verliehen.


Die Neue Universität Wuhan in China hat Prof. Dr.-Ing. Erik W. Grafarend, Geodätisches Institut, die Würde eines Dr.-Ing. E.h./Professor h.c. zuerkannt. Während einer China-Reise anläßlich der Verleihung im November letzten Jahres hielt er an der Universität Wuhan und an der Tongji Universität in Shanghai Gastvorlesungen.


Prof. Dr.-Ing. Engelbert Westkämper, Leiter des Uni-Instituts für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb und des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung, erhielt die Ehrendoktorwürde der Universität Magdeburg; damit wurden seine Leistungen zur theoretischen Fundierung der Produktionstechnik sowie seine strategischen Entwicklungskonzepte zu neuen dynamischen Unternehmensstrukturen und flexiblen Produktionssystemen gewürdigt.


Die Technische Universität Donetzk in der Ukraine hat Prof. Dr.-Ing. Michael Zeitz, Institut für Systemdynamik und Regelungstechnik, die Ehrendoktorwürde verliehen. Damit wurden seine hervorragenden Forschungs- und Lehrleistungen auf dem Gebiet der Simulations- und Regelungstechnik sowie seine langjährigen Verdienste bei der Zusammenarbeit zwischen der TU Donetzk und der Universität Stuttgart anerkannt.

 

 


Prof. Dr. Friedrich Dausinger, Institut für Strahlwerkzeuge, ist als auswärtiges Mitglied in die Russische Akademie der Wissenschaften aufgenommen worden.


Preise gab es für zwei Diplomarbeiten und für eine Dissertation, die an der Fakultät für Verfahrenstechnik und Technische Kybernetik der Universität Stuttgart entstanden sind. Den Procter & Gamble Förderpreis 2000 - Voraussetzung dafür ist eine herausragende Diplomarbeit und der Abschluß des Studiums in höchstens elf Semestern - erhielt Dipl.-Ing. Marc Niethammer. Der mit 2.000 DM dotierte Preis wurde ihm für seine Arbeit „An approach towards continous-time nonlinear system identification“ zuerkannt. - Die LEWA-Preise 2000 gingen an Dipl.-Ing. Michael Breitling für seine Diplomarbeit zum Thema „Modellbildung und Simulation des gasunterstützten aerodynamischen Zerwellens strukturviskoser Flüssigkeiten in Axialhohlkegeldüsen“ (Dotierung: 2.000 DM) und an Dr.-Ing. Steffen Schütz für seine Dissertation zur „Modellbildung und Simulation von Partikelwechselwirkungen bei dispersen Stoffsystemen am Beispiel von Flokkungsprozessen“ (Dotierung: 3.000 DM).

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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