Stuttgarter unikurier
Nr. 87 April 2001 |
Doppelte
Starthilfe zum Studienauftakt:
Avete
- Erstsemesterabend in der Liederhalle |
Eine
doppelte Starthilfe gab es für die neuen Studierenden
zum Auftakt des Wintersemesters: die Fachschaftsvertreterversammlung
lud am 16. Oktober - unterstützt vom Rektorat und der
Studienberatung - zu Einführungsveranstaltungen in den
Uni-Bereichen Stadtmitte und Vaihingen. Und am 17. Oktober
waren die Newcomer zum Erstsemesterabend „Avete Academici“
ins Kultur- und Kongreßzentrum Liederhalle geladen. Rund
1.200 der insgesamt 2.910 neu immatrikulierten Studentinnen
und Studenten hatten - zum Teil in Begleitung von Eltern
oder Freunden - die Einladung der Uni angenommen, in festlichem
Rahmen, jedoch lockerer Atmosphäre den Beginn des Studiums
zu feiern. Die Uni möchte den jungen Leuten mit dieser
Veranstaltung den Start in das neue Umfeld „Universität“
erleichtern und sie mit der Vergabe von Preisen an ältere
Kommilitonen, darunter den auf Vorschlag der Fachschaftsvertreterversammlung
der Universität erstmals ausgeschriebenen, mit insgesamt
30.000 Mark dotierten Preis (siehe Kasten)
für besonderes studentisches Engagement, gleichzeitig
zur „Lust an der Leistung“ motivieren.
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Um
sich an Gutes gleich von Beginn an zu gewöhnen, hätten
die neuen Studierenden mit der Universität Stuttgart die
richtige Wahl getroffen. Uni-Rektor Prof. Dieter Fritsch
ermunterte die Erstsemester, mit Interesse und Neugier
ihr Studium anzugehen und auch mal über den Zaun zu sehen
und ihre Kreativität neben dem Fachstudium zu pflegen.
Aus über 100 Ländern kommen die Erstsemester in jedem
Jahr. Diese Internationalität sei wichtig für die Bildung
von Netzwerken auch über das Studium hinaus. Fritsch ließ
die Geschichte der Universität Stuttgart Revue passieren
und erinnerte an die großen Namen der Vergangenheit wie
Max Eyth, Robert Bosch und Käte Hamburger, die Ansporn
für die Jüngeren sein sollten. „Wir wollen Sie dabei ab
heute betreuen“, versprach der Rektor den Studierenden,
die bereits vom ersten Semester Alumni der Universität
Stuttgart seien. „Herzlich Willkommen in Stuttgart.“ Oberbürgermeister
Dr. Wolfgang Schuster war, wie er betonte, „sehr gerne
der Einladung der Universität“ gefolgt und stellte anerkennend
fest, daß sich die Universität als Ort der Innovation
zu profilieren verstehe. Er erinnerte an den Beginn seiner
eigenen Studienzeit in Tübingen, während der er „immer,
wenn er was Rechtes unternehmen wollte, nach Stuttgart
reisen mußte“. „Das brauchen Sie nicht“, betonte er, „Sie
sind schon hier“. Und schließlich sei in Stuttgart nicht
nur das wissenschaftliche Umfeld („prämierte High-Tech
Region Europas“), sondern auch das kulturelle Angebot
(„Oper des Jahres“) hervorragend. Von seinen Kindern -
„also aus berufener Quelle“ - habe er sich sagen lassen,
daß dies auch für die Hip-Hop-Szene gelte. Als Stadt der
Bücher und Stätte guter Universitäten wolle Stuttgart
auch Bildung zu einer eigenen Marke machen. „Was aber
heißt Bildung?“ war die Ausgangsfrage des Studierendenvertreters
Michael Lateier. Humboldt und die Idee der freien Persönlichkeit
stehe heute wohl nicht mehr im Zentrum standortstrategischer
Planungen. Die Mutation der Akademien zu Aktiengesellschaften
werde dabei begleitet von einer traditionalistischen Note.
Während die Bedeutung der Kultur- und Geisteswissenschaften
allmählich verblasse, möchte mancher „die Talare wieder
entstauben“. Prof. Bernd-Helmut Kröplin, Dekan der Fakultät
Luft- und Raumfahrttechnik der Uni, verstand es, in seiner
Festrede zum Thema „Luftschiffe - Renaissance eines Mythos?“
die Faszination des Arbeitens an Ideen und der daraus
resultierenden Forschung rüberzubringen. Kröplin, der
für unkonventionelle Ideen und deren Realisierung bekannt
ist, hat an seinem Institut gemeinsam mit Studierenden
unter anderem den Solarzeppelin Lotte sowie die Idee des
Cargolifters entwickelt und arbeitet zur Zeit an einer
Höhenplattform für die Telekommuniation. Für die musikalische
Umrahmung sorgte das Akademische Orchester. Im Foyer des
Hegelsaals hatten im Anschluß an den offiziellen Teil
der Feier studentische Gruppen bei einem Jahrmarkt Gelegenheit,
sich ihren neuen Kommilitonen zu präsentieren. Und damit
die „Newcomer“ nicht den Eindruck erhielten, an der Uni
verstehe man nicht zu feiern, war anschließend eine Icebreaker-Party
mit Musik von den Allmand-Chaoten und der Uni-Bigband
angesagt. Bis 22.00 Uhr ging die Party; schließlich mußte
man ja fit sein für das Uni-Leben am nächsten Morgen.
zi/eng
Preise
in Höhe von insgesamt 30.000 Mark
Die
Ehrenmedaille der Universität Stuttgart ging
an den Arbeitskreis Campus und die Organisatoren
der Campuswoche des Jahres 1996. Seitdem hat
dieser Arbeitskreis aus Architekturstudenten jedes
Jahr durch die Veranstaltung der Campustage und
die Ausschreibung und Organisation internationaler
Architekturwettbewerbe dazu beigetragen, den Uni-Bereich
Stadtmitte mehr in die Stadt zu integrieren. Den
DAAD-Preis 2000 für hervorragende Leistungen
ausländischer Studierender erhielt Anis Ben Hamidene.
Der Elektrotechnikstudent aus Tunesien zeichnet
sich nicht nur durch hervorragende Leistungen, sondern
auch durch sein besonderes soziales Engagement aus
(Dotierung: 2.000 DM). Den infos-Preis 2000
des Informatik-Forums Stuttgart e.V. erhielt die
Informatik-Studentin Nicola Hönle; sie wird
damit für ihre besonderen Aktivitäten im studentischen
Leben an der Fakultät Informatik ausgezeichnet.
Preise der Anton- und Klara-Röser-Stiftung
für besondere Leistungen im Vordiplom des Studiengangs
Elektrotechnik gingen an Ulrich Amman, Gerhard
Münz, Tobias Raff und Michael Scharf
(Dotierung je 1.000 DM). Den IVS-Award des
Informatik Verbundes Stuttgart (IVS) erhielten Frank
Dürr und Felix Streichert für ihre hervorragenden
Studienarbeiten im Bereich der angewandten Informatik
(Dotierung je 1.000 DM). Den F2GeoS-Preis
erhielt Sabine Knapp. Der Verein der Freunde
des Studiengangs Geodäsie und Geoinformatik der
Universität Stuttgart e.V. hat den mit 1.000 DM
dotierten Preis der Absolventin dieses Studiengangs,
die inzwischen in der Industrie tätig ist, für die
beste Diplomarbeit des Jahres 1999 zuerkannt. Der
erstmals auf Vorschlag der Fachschaftsvertreterversammlung
der Universität Stuttgart ausgeschriebene, mit insgesamt
22.000 DM dotierte Preis für besonderes studentisches
Engagement wurde aufgrund der Vielzahl an preiswürdigen
Nominierungen aufgeteilt: Die Bauingenieurstudentin
Ulrike Schwidtal wurde ausgezeichnet für
ihren Einsatz bei der Organisation des studentischen
Protests gegen die 100-Mark-Rückmeldegebühr sowie
bei der regionalen Studierendenvertretung (Dotierung:
2.000 DM). Preise in Höhe von je 5.000 DM gingen
an die Arbeitskreise zum öffentlichen Nahverkehr
(ÖNPV), die nach langjährigen Verhandlungen
die Einführung des StudiTickets erreichten, an das
Studentische Projekt für soziale Einrichtungen
e.V. (STUPS), das eine Vielzahl solcher Einrichtungen
betreibt, und an Bauzug 3yg, der einen ausrangierten
Bauzug der Bahn AG zu studentischen Architekturarbeitsplätzen
umbaute und dadurch nicht nur Arbeitsplätze schuf,
sondern auf diese Weise auch symbolträchtig auf
den Mangel an derartigen Plätzen hinwies. Je 2.500
Mark erhalten die studentischen Arbeitskreise
WH-Netz e.V. und Selfnet e.V., die die
Wohnheime in Vaihingen in Eigeninitiative vernetzten
und so die Wohn- und Studienbedingungen erheblich
verbesserten.
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