Luftverunreinigungen
aus Kraftfahrzeugen stehen aus verschiedenen Gründen besonders
im Blickpunkt der Wissenschaftler: Das Verkehrsaufkommen
nimmt ständig zu. Die Abgasemissionen des Kraftfahrzeugverkehrs
werden direkt in Atemhöhe freigesetzt und treten überall
auf. In den Städten können diese Emissionen durch die
hohe Verkehrsdichte am ehesten zum Problem werden. In
Europa und besonders in Deutschland wurde sehr viel zur
Emissionsminderung bei Kraftfahrzeugen getan, so daß die
Luft in vielen Städten bereits deutlich besser wurde.
Die deutschen Maßnahmen können sowohl auf der Emissionsminderungsseite
als auch im Verkehrsmanagement als Vorbild dienen. Während
beim Luftverkehr bisher die Lärmemissionen im Mittelpunkt
des Interesses standen (es gibt an der Universität Stuttgart
eine eigene Arbeitsgruppe Lärmminderung „ATALUS“), macht
man sich inzwischen auch Gedanken über die Auswirkungen
der in der Stratosphäre freigesetzten Abgasemissionen:
Schädigung der Ozonschicht ist hier das Stichwort. Beim
Kolloquium wurden die Mechanismen der Schadstoffbildung
bei Verbrennungsprozessen und die Methoden der Bestimmung
der Abgasemissionen von Flugtriebwerken dargestellt. Die
zukünftige Entwicklung muß - so wurde deutlich - insbesondere
die Minderung der Stickstoffoxide und der feinen Partikelemissionen
zum Inhalt haben, weil diese besonders umweltrelevant
sind. Die Kraftfahrzeugmotoren sind im Hinblick auf niedrige
Emissionen schon weitgehend ausgereift. Zur Optimierung
der Abgasreinigungsverfahren via Katalysator und Rußfilter
laufen Projekte an der Universität Stuttgart. Auch neuartige
Brennstoffzellenantriebe und Kraftstoffe aus Biomasse
wurden bezüglich des Standes der Technik und der Abgasemissionen
diskutiert. Dabei wurde hervorgehoben, daß zur Beurteilung
Bilanzbetrachtungen erforderlich sind, die den ganzen
Lebensweg der Kraftstoffe bzw. Aggregate einbeziehen.
Die Vorträge werden im Jahresbericht der Arbeitsgruppe
Luftreinhaltung abgedruckt, der im Frühjahr 2001 erscheinen
wird.
KONTAKT
Geschäftsstelle der ALS, Prof. Dr.-Ing. G. Baumbach, Pfaffenwaldring
23, 70569 Stuttgart, Tel. 0711/685-3489, Fax 0711/685-3491,
e-mail: als@ivd.uni-stuttgart.de