Stuttgarter unikurier
Nr. 87 April 2001 |
Verbundprojekt
zur Erforschung schnell wachsender Unternehmen:
Die
Organisation von Wachstum und Erfolg |
Die
Unterstützung und Förderung von Existenzgründungen ist
ein wichtiges und intensiv eingesetztes Steuerungsinstrument
für die Wirtschaftsentwicklung. Doch nicht zuletzt die
teilweise dramatischen Zusammenbrüche sogenannter Dotcom-Firmen
und die Talfahrt der Kurse am Neuen Markt haben gezeigt,
daß gerade sehr erfolgreiche Existenzgründungen mit überdurchschnittlichen
Wachstumsraten auch vor neue Probleme gestellt werden.
Woher kommen die vielen neuen Mitarbeiter und wie werden
sie am schnellsten in die Abläufe integriert? Ein Start-up
mit drei Unternehmensgründern kann die erforderliche Kommunikation
und Information noch direkt austauschen. Wächst die Mitarbeiterzahl
im Unternehmen an und werden weitere Standorte eröffnet,
müssen neue Strukturen für die Kommunikation und Führung
geschaffen werden. Dies aber kann zu Reibungsverlustungen,
Engpässen und Verkrustungen führen, wodurch die Innovationskraft
des Unternehmens und die Motivation der Mitarbeiter gefährdet
werden. Wer ein marktfähiges Softwareprodukt entwickelt
hat, ist nicht selbstverständlich ebenso erfolgreich in
der Mitarbeiterführung und Organisationsentwicklung.
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Ein
Verbundprojekt an der Universität Stuttgart hat sich nun
zum Ziel gesetzt, die Einflußfaktoren für schnell wachsende
Unternehmen zu erforschen, um daraus ein modulares Managementkonzept
für unterschiedliche Anforderungen zu entwickeln. Das
wissenschaftliche Zentrum des mit 2,8 Millionen Mark bis
2003 vom Bundesforschungsministerium geförderten Projektes
mit dem Namen „Arbeit und Beschäftigung in schnell wachsenden
Unternehmen“ liegt am Institut für Arbeitswissenschaft
und Technologiemanagement der Universität Stuttgart (IAT)
unter der Leitung von Professor Hans-Jörg Bullinger. Gemeinsam
mit sechs Industriepartnern, dem Lehrstuhl für Allgemeine
Betriebswirtschaftslehre und Organisation der Universität
Mannheim und dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft
und Organisation (IAO) wollen die Wissenschaftler Konzepte
im Bereich der Personal- und Organisationsentwicklung
erarbeiten. Durch die direkte Beteiligung von Industriepartnern
- darunter die Stuttgarter Softwareschmiede für e-business,
die BROKAT AG, das derzeit am schnellsten wachsende Unternehmen
Deutschlands (1994 gegründet, heute 750 Mitarbeiter in
14 Ländern) - sind die Wissenschaftler überzeugt, zu praxisrelevanten
Resultaten zu kommen. Mit einem speziellen Projektmarketing-Konzept
wollen sie darüber hinaus ihre Ergebnisse frühzeitig weiteren
Anwendern zugänglich machen. Dazu sollen unter anderem
Arbeitskreise eingerichtet werden, die interessierten
Unternehmen sowie Fachleuten offen stehen. /eng
KONTAKT
Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement,
Dipl.-Wirt.-Ing. Thomas Meiren, Nobelstraße 12, 70569
Stuttgart,Tel: 0711/9 70-51 16, Fax 0711/9 70-51 03 e-mail:
Thomas.Meiren@iat.uni-stuttgart.de
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