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Stuttgarter unikurier Nr. 87 April 2001
Erneut Rechenpower für das Supercomputing:
Einstieg in den Teraflopbereich
 

Ende des vergangenen Jahres wurde ein neuer Rechner für den Supercomputing-Standort Stuttgart von der Höchstleistungsrechner für Wissenschaft und Wirtschaft GmbH (hww) in Betrieb genommen. Die hww, ein Gemeinschaftsunternehmen des Landes Baden-Württemberg, T-Systems (debis) und der Porsche AG haben die notwendigen Mittel in Millionenhöhe gemeinsam aufgebracht und die Hitachi SR-8000 mit 128 Prozessoren und 128 GB Hauptspeicher nach Stuttgart geholt. Genutzt werden soll das System primär von den Kunden des Höchstleistungsrechenzentrums an der Universität Stuttgart (HLRS) und dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Es steht darüber hinaus allen Einrichtungen aus Forschung und Industrie offen. Die Einsatzgebiete des neuen Rechners liegen vor allem im Bereich der Simulation von Strömungen und der Chemie sowie auf dem für zukünftige Kommunikationsinfrastrukturen innovativen Gebiet der Photonik.

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Die beteiligten Partner:

Höchstleistunsrechenzentrum Stuttgart (HLRS)

debis Systemhaus - Solutions for Research GmbH / T-Systems

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)

Höchstleistungsrechner für Wissenschaft und Wirtschaft GmbH (hww)

Hitachi Europe GmbH, HPCG, Schwaig bei München

Das Höchstleistungsrechenzentrum ist jetzt in der Lage - europaweit einmalig - seinen Benutzern beinahe jede verfügbare Rechnerarchitektur bereitzustellen. Die gesamte Rechnerleistung des Höchstleistungsrechenzentrums wurde mit der Installation der SR-8000 in den Teraflopbereich (1 Billion Rechenoperationen pro Sekunde) gesteigert. Der in Stuttgart installierte Supercomputer Hitachi SR-8000 ist ein sogenanntes massiv paralleles System (MPP) der neuesten Generation mit 128 Milliarden Rechenoperationen pro Sekunde (GFLOP/s), die von 128 der schnellsten am Markt verfügbaren Mikroprozessoren erbracht werden. Seine Spitzenstellung erreicht das System nicht nur durch die hohe Anzahl von Prozessoren, sondern durch eine spezielle Kopplung der Recheneinheiten. So werden jeweils acht Prozessoren zu einer leistungsfähigen Einheit zusammengeschaltet. Der Benutzer arbeitet jedoch wie mit einem Einzelprozessor. Neben dieser einfachen Handhabung für den Programmierer zeichnet sich die SR-8000 auch durch einen geringen Energie- und Platzbedarf aus. Für das Höchstleistungsrechenzentrum an der Universität Stuttgart stehen neben den Möglichkeiten der Hardware vor allem die Forschung und Entwicklung im Bereich der Softwareentwicklung und der Simulation im Vordergrund. Das DLR wird die Hitachi SR-8000 primär in der Photonikforschung einsetzen. Untersucht werden sollen insbesondere die Dynamik von Halbleiterlasern sowie die physikalischen Eigenschaften photonischer Kristalle. Ziel dieser Forschungen ist neben einem besseren physikalischen Verständnis auch die direkte Umsetzung der aus den Simulationen gewonnenen Resultate in integrierte optische Systeme, die in naher Zukunft eine wichtige Rolle für die Kommunikationsinfrastruktur spielen werden. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind strömungsmechanische Rechnungen für den Flugzeugentwurf. Hier erlaubt insbesondere die gute Skalierbarkeit und der große Hauptspeicher den Einsatz neuer und hochgenauer Modellierungsverfahren. /eng

KONTAKT
Michael Resch, Höchstleistungsrechenzentrum an der Universität Stuttgart, Tel: 0711/685-5834, Fax 0711/678-7626 e-mail: resch@hlrs.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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