Stuttgarter unikurier
Nr. 88 Dezember 2001 |
Neu im Uni-Archiv:
Fakultät für Natur- und Geisteswissenschaften |
Zu Beginn des Jahres erhielt das Universitätsarchiv die Akten der ehemaligen Fakultät für Natur- und Geisteswissenschaften aus der Zeit von 1945 bis 1969. Dieser Bestand füllt zwar nur 5,5 Meter Regalfläche, doch bietet er dichtgedrängtes, reichhaltiges Informationsmaterial zur Universitätsgeschichte.
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Durch Erlaß des Reichserziehungsministeriums erhielten die deutschen technischen Hochschulen 1940 eine einheitliche Fakultätsgliederung. So wurden auch in Stuttgart aus den fünf Abteilungen (Allgemeine Wissenschaften, Architektur, Bauingenieurwesen, Chemie, Maschineningenieurwesen mit Elektrotechnik und Luftfahrt) drei Fakultäten mit Unterabteilungen, darunter neben den beiden Fakultäten für Bauwesen und Maschinenwesen die Fakultät für Natur- und Geisteswissenschaften (bis 1946 „Fakultät für Naturwissenschaften und Ergänzungsfächer“) mit ihren drei Abteilungen für 1. Mathematik und Physik, 2. Chemie, Geologie und Biologie und 3. Geisteswissenschaften und Bildungsfächer. Diese Gliederung wurde nach dem Zweiten Weltkrieg beibehalten, weil man die Größe der Fakultäten als ideal empfand. Die Bedeutung des neuen Aktenbestandes liegt auf der Hand, enthält er doch wesentliche Informationen zur Nachkriegsgeschichte von sechs der späteren 14 Fakultäten! Hier finden sich Informationen zur Schaffung von Studiengängen und zum Ausbau der Fächer und Lehrstühle bis 1969, insbesondere in den Geistes- und Wirtschaftswissenschaften und in der Biologie. Mit dem Original der Habilitationsschrift Käte Hamburgers (1896 - 1992) gelangte aber auch ein Dokument von hohem ideellen Wert in das Archiv. Die Akten enden 1969. Im Jahr darauf wurden die alten drei Fakultäten durch 18, später 19 Fachbereiche abgelöst, die 1979 wiederum von 13 bzw. 14 Fakultäten ersetzt wurden.
N. Becker
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