Stuttgarter unikurier
Nr. 88 Dezember 2001 |
Kondensierte Materie im Blickpunkt:
Max Wagner 70 |
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Prof. Dr. Dr. h.c. Max Wagner, Emeritus am III. Institut für Theoretische Physik, feierte am 21. Mai 2001 seinen 70. Geburtstag. Nach dem Abitur im Jahr 1951 studierte er Physik an den Universitäten Stuttgart und München. Im Anschluß an die Promotion im Jahr 1960 war er Postdoc an der Universität Stuttgart. Danach ging er für ein Jahr als wissenschaftlicher Mitarbeiter an die Cornell University und für ein weiteres Jahr zum IBM Research Center, Yorktown Heights/ USA. 1965 kehrte er an die Universität Stuttgart zurück und habilitierte sich im Fach „Theoretische Physik“. 1969 wurde er auf den neugeschaffenen Lehrstuhl für Theoretische Physik am III. Theoretischen Institut der Universität Stuttgart berufen. 30 Jahre, bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1999, hatte er diese Position inne.
Seine wissenschaftlichen Arbeiten umfassen die Theoretische Physik der kondensierten Materie mit den Schwerpunkten Ladungs- und Energietransport in niederdimensionalen Systemen (Halbleiter, Isolatoren, Polymere), insbesondere im Hinblick auf Informationsspeicherung, Relaxations- und Transfermechanismen. Dazu zählen unter anderem auch die Theorie zerfallsfreier Energiespeicherung und nichtdiffusiver Energieausbreitung sowie magnetische und Transporteigenschaften stark korrelierter Systeme. Er hat langjährige Erfahrung in der Verwendung verschiedenartiger Formalismen der modernen Quantenfeldtheorie des Festkörpers, der Gruppentheorie, der Topologie und in der Durchführung numerischer Simulationen. Prof. Wagner pflegte wissenschaftliche Kontakte mit in- und ausländischen Forschungseinrichtungen. Er verfaßte mehrere Bücher und zahlreiche Artikel in renommierten internationalen Zeitschriften.
Sein hohes wissenschaftliches Ansehen ist durch zahlreiche Einladungen zu internationalen Konferenzen, zu Gastaufenthalten und durch die Ehrendoktorwürde, die ihm die
Estnische Universität in Tartu kürzlich verliehen hat (siehe dazu die Rubrik „Auszeichnungen, Ehrungen“), dokumentiert.
Als Doktorvater hat er zahlreiche Dissertationen betreut. Einige seiner Doktoranden sind heute selbst als Professoren in Lehre und Forschung tätig.
Prof. Wagner war dreimal Dekan der Fakultät Physik, zuletzt im Jahr 1998. Er ist auch noch nach seiner Emeritierung wissenschaftlich aktiv, betreut weiterhin Doktoranden und nimmt regen Anteil an der Forschung.
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