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Stuttgarter unikurier Nr. 88 Dezember 2001
Von Quantenfeldtheorie bis Soziodynamik:
Wolfgang Weidlich 70
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Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Weidlich, Emeritus am II. Institut für Theoretische Physik, feierte am 14. April 2001 seinen 70. Geburtstag. Nach dem Abitur am Dresdner Kreuzgymnasium im Jahr 1949 studierte er Physik und Mathematik an der Technischen Universität Berlin und an der Freien Universität Berlin. 1957 promovierte er an der FU in Physik und war danach als Assistent an den Instituten für Theoretische Physik der Universität Erlangen und der Berliner FU tätig. Dort habilitierte er sich 1963 mit einer Arbeit zu Problemen der relativistischen Quantenfeldtheorie. 1963 kam Wolfgang Weidlich als Dozent für Theoretische Physik an die Universität Stuttgart und wurde hier 1966 zum ordentlichen Professor berufen. Seit dieser Zeit leitete er bis zu seiner Emeritierung das II. Institut für Theoretische Physik.
Seine wissenschaftlichen Arbeiten umfassen Quantenfeldtheorie, Lasertheorie sowie statistische und quantenstatistische Physik. In den letzten zwei Jahrzehnten entwickelte er Konzepte zur Beschreibung dynamischer Prozesse in Soziosystemen mit mathematischen Modellen und er befaßte sich mit naturphilosophisch-theologischen Fragestellungen aus der Sicht eines Naturwissenschaftlers. Er verfaßte mehrere Bücher und zahlreiche Artikel in renommierten internationalen Zeitschriften. Sein jüngstes Buch „Sociodynamics“ erschien im Jahr 2000.
Prof. Weidlich hat sich auch über viele Jahre in den Gremien der Universität engagiert. Er war Prorektor für Lehre während des Rektorats von Prof. Zwicker. Zudem war er jahrelang Wahlmitglied des Senats, dreimal Dekan der Fakultät Physik und bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1999 Studiendekan der Fakultät Physik.
Er wirkte seit Oktober 1975 bis zu seiner Emeritierung als Vertrauensdozent der Konrad-Adenauer-Stiftung. Seit mehreren Jahren ist er Mitglied des Forums „Gymnasien-Hochschule-Wirtschaft“ beim Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg. Er trieb die Einrichtung des Studierendenaustausches mit Universitäten in USA und Europa voran und betreute den Austausch über viele Jahre. Die Einrichtung des internationalen Masterstudiengangs „Master of Science in Physics“ an der Universität Stuttgart wäre ohne die Initiative und den beharrlichen Einsatz von Prof. Weidlich nicht möglich gewesen.
Das hohe wissenschaftliche Ansehen von Professor Weidlich ist durch viele Einladungen zu internationalen Konferenzen, zu Gastaufenthalten und durch die Ehrendoktorwürde, die ihm die Universität Umea in Schweden für seine Verdienste in der interdisziplinären Forschung im Jahre 1985 verliehen hat, dokumentiert.
Auch nach seiner Emeritierung ist Wolfgang Weidlich weiterhin wissenschaftlich im nationalen und internationalen Umfeld aktiv und nimmt regen Anteil an der Forschung des II. Instituts für Theoretische Physik.

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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