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Stuttgarter unikurier Nr. 88 Dezember 2001
Technische Biologie geht neue Wege: 
Bioinformatik-Ausbildung gestärkt
 

Moderne biologische Forschung nutzt in steigendem Maße die Informationstechnologie. Die Suche von Fachliteratur im Internet, die online-Recherche in Gendatenbanken oder die Nutzung von Programmen zur Analyse von biologischen Daten gehören in den meisten molekularbiologischen Labors bereits zum Alltag. Um die entsprechenden Arbeitsmethoden schon frühzeitig den Studierenden vermitteln zu können, wurde an der Universität Stuttgart die Bioinformatik-Ausbildung gestärkt. 

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Seit Anfang dieses Jahres steht den Studentinnen und Studenten der Technischen Biologie ein neu eingerichteter Multimedia-Raum zur Verfügung. Der „Computational Biology“-Arbeitsraum ist unter anderem mit zehn vernetzten Computerarbeitsplätzen, zwei Daten- und Videoprojektoren und einer interaktiven Tafel (Smartboard) ausgestattet. Dadurch kann die Bedienung von Programmen und die Nutzung des Internets zur Bearbeitung komplexer biologischer Fragestellungen online während des Vortrags demonstriert werden. Die Präsentation von Videosequenzen und die dreidimensionale Darstellung von Objekten ergänzen die konventionellen Lehrmethoden. In den Praktika und Übungen lernen die Studenten der Technischen Biologie dann am eigenen Rechner die Methoden der Bioinformatik kennen und für die moderne Molekularbiologie zu nutzen.

Mittler zwischen Biologie und Technik
Getragen wird das Projekt vom Institut für Technische Biochemie. Der bundesweit einmalige Studiengang Technische Biologie profitierte hier wieder einmal von seiner interdisziplinären Ausrichtung. Institute aus drei Fakultäten (Biologie, Chemie und Verfahrenstechnik) arbeiten zusammen. Die biologische Forschung in Stuttgart steht damit im wissenschaftlichen Kontext verwandter Natur- und Ingenieurwissenschaften und bietet den Studenten der Technischen Biologie die einmalige Chance, sich als Vermittler zwischen Biologie und Technik zu beweisen.

Bioinformatik als Nebenfach
Die Möglichkeit, Bioinformatik als Nebenfach im Hauptstudium zu wählen, ist dabei nur eine der Neuerungen, welche die Stuttgarter Technische Biologie auszeichnen. Die praxisbezogene Ausbildung mit breitem natur- und ingenieurwissenschaftlichem Basiswissen verschafft den Studierenden eine hervorragende Startposition. In den Uni-Instituten werden frühzeitig aktuellste Entwicklungen aus zukunftsweisenden Forschungsgebieten vermittelt. Durch Kooperationen mit den benachbarten Instituten der Fraunhofer- und der Max-Planck-Gesellschaft wird fortgeschrittenen Studierenden der Einstieg in eine anwendungsorientierte Forschung in Spezialgebieten erleichtert; sei es die Gewinnung medizinisch nutzbarer Farbstoffe aus Bakterien, die Verwendung von Pflanzenviren in der Mikroelektronik oder die Nutzung von DNA-Chip-Technologie auf dem Gebiet der Genomforschung. Das an der Uni erworbene Wissen wird bei Industriepraktika auf die Probe gestellt. Mit dem Diplom der Universität Stuttgart qualifizieren sich die Absolventen als Fachkräfte für den expandierenden Markt der Biotechnologie und Life Sciences zu „Diplom-Biologen t.o. (technisch orientiert)“.

Beachten Sie auch den kurzen Bericht zum diesjährigen „Tag der Technischen Biologie“

Kontakt
Dr. Christina Wege, Biologisches Institut 
(Auskunft zu Technische Biologie: christina.wege@po.uni-stuttgart.de)

Dr. Jürgen Pleiss, 
Institut für Technische Biochemie 
(Auskunft zu Bioinformatik: itbjpl@po.uni-stuttgart.de)

Rüdiger Arlt, 
Fachschaft Technische Biologie 
(Studentisches: technische.biologie@web.de)

 


last change: 12.12.01 / gh
Pressestelle der Universität Stuttgart

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