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Stuttgarter unikurier Nr. 88 Dezember 2001
Naturwissenschaften und Technik für Schülerinnen:
Probiert die Uni aus!
 

„Eine Frau auf der Baustelle - die kann sich doch gar nicht durchsetzen!“ „Luft- und Raumfahrttechnik - dürfen das jetzt auch Frauen studieren?“ Mit solchen und ähnlichen Vorurteilen werden junge Frauen, die sich für ein natur- oder ingenieurwissenschaftliches Studienfach interessieren, leider auch heute noch konfrontiert. Kein Wunder also, daß der Frauenanteil in den natur- und ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen bundesweit niedrig ist. Daß es sehr wohl Frauen gibt, die sich nicht nur auf diversen (Groß-)Baustellen durchgesetzt haben, sondern heute sogar Professorin für Bauingenieurwesen oder für Luft- und Raumfahrttechnik sind (übrigens jeweils die erste in Deutschland), dies wollen die Frauenbeauftragten der Universität Stuttgart und ihrer Fakultäten den Teilnehmerinnen des Projekts „Probiert die Uni aus! Naturwissenschaften und Technik für Schülerinnen der Oberstufe“ demonstrieren.

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Das Projekt fand im Frühjahr 2001 bereits zum vierten Mal mit großem Erfolg statt. Rund 700 Schülerinnen nutzten seit 1997 die Gelegenheit, sich Informationen aus erster Hand zu verschaffen. Ziel ist es, Schülerinnen der Oberstufe für natur- und ingenieurwissenschaftliche Studiengänge zu interessieren. Die Mädchen sollen dabei in die beteiligten Studiengänge „hinein schnuppern“ und in eigens für sie konzipierten Workshops selbst ausprobieren, was sich z.B. hinter „Technischer Kybernetik“ verbirgt oder ob „frau“ tatsächlich Computer-Freak sein muß, um Informatik zu studieren. Auf diesem Wege sollen Schwellenängste und Vorurteile abgebaut werden. Gleichzeitig werden den Schülerinnen im Rahmen des Projekts weibliche Vorbilder vorgestellt, da die Workshops überwiegend von Wissenschaftlerinnen und Studentinnen betreut werden.

Zielgruppenorientierter Ansatz geht auf
Daß der Ansatz, den Schülerinnen diese Einblicke in nur für Mädchen reservierten Veranstaltungen zu vermitteln, richtig ist, zeigen die Äußerungen von Teilnehmerinnen in den jeweils durchgeführten Fragebogenaktionen. Der überwiegende Teil fand diese Form der Veranstaltung gut; vereinzelt äußerten Schülerinnen sogar, daß sie nicht teilgenommen hätten, wenn Jungen zugelassen gewesen wären. Es soll allerdings nicht unterschlagen werden, daß ein Gutteil der Befragten auch ihren männlichen Mitschülern diese Orientierungsmöglichkeit gönnen würde. 
Manchen Projektteilnehmerinnen hat das Angebot so gut gefallen, daß sie bereits mehrmals am Projekt teilgenommen haben, und einige haben inzwischen auch ein entsprechendes Studium an der Universität Stuttgart aufgenommen. Die Studentinnenanteile in vielen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen steigen langsam, aber kontinuierlich an. Wenngleich einschränkend gesagt werden muß, daß natürlich nur diejenigen Studentinnen als „Erfolge“ verbucht werden können, die sich nicht nur für ein natur- oder ingenieurwissenschaftliches Fach, sondern zugleich für die Universität Stuttgart als „alma mater“ entschieden haben. Hierzu läuft derzeit eine Untersuchung, die diesbezüglich konkrete Zahlen liefern soll.
Aufgrund des großen Erfolges soll das Projekt auch im kommenden Wintersemester fortgesetzt werden. Die Planungen laufen auf Hochtouren. Im Oktober wurden Einladungen an alle zur Hochschulreife führenden Schulen im Großraum Stuttgart verschickt und am 30. November 2001 wird der fünfte Projektzyklus mit einer Einführungsveranstaltung beginnen. Um noch besser über unser Projekt informieren zu können, wurde ein Flyer entwickelt, der im Frauenreferat erhältlich ist. Denn obwohl in der Vergangenheit jeweils fast 300 Schulen im Großraum Stuttgart angeschrieben und über „Probiert die Uni aus!“ informiert wurden, scheint die Informationsweitergabe ein Problem zu sein: immer wieder wurde uns berichtet, daß die Einladung zum Projekt an den Schulen nicht bekannt gegeben wurde und Schülerinnen, Lehrkräfte und Eltern erst aus der Presse von „Probiert die Uni aus!“ erfahren hätten. Daß das Interesse der Schülerinnen an unserem Angebot groß ist, zeigen die „glühenden Telefondrähte“ nach jeder Pressenotiz. Wer sich vorab informieren möchte, kann dies auf der Homepage des Projekts (http://www.uni-stuttgart.de/frauenbeauftragte/frauwork.html) tun oder sich telefonisch im Frauenreferat der Universität Stuttgart erkundigen.

Kontakt
Beate Langer, Dr. Barbara Unteutsch, Frauenreferentin der Universität Stuttgart, Geschwister-Scholl-Str. 24B
Tel. 0711/121-4034, -2156
Fax 0711/121-4035
e-mail: beate.langer@verwaltung.uni-stuttgart.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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