Im
Jahr 1999 wurden rund 800.000 Tonnen der Zeolithe A und
P in Waschmitteln zur Wasserenthärtung verwendet. Manche
Waschmittel enthalten bis zu 30 Prozent Zeolithe als Ersatz
für die umweltschädlichen Phosphate. In den Poren der
Zeolithe befinden sich zum Ausgleich der Ladung meist
Natrium-Ionen, die beim Waschvorgang gegen die härtebildenden
Ionen des Wassers (Calcium und Magnesium) ausgetauscht
werden. Bei der Verwendung von Mischungen aus Zeolith
A und Zeolith X konnten Synergieeffekte beobachtet werden,
das heißt die Mischung hatte eine höhere Austauschkapazität
für die härtebildenden Ionen als die aus den Kapazitäten
der einzelnen Zeolithe errechnete Summe. Dies läßt sich
dadurch erklären, daß die kleineren Calcium-lonen in den
engporigen Zeolith A eingetauscht werden, während die
größeren Magnesium-lonen dann ohne Konkurrenz mit den
Calcium-lonen in den weitporigen Zeolith X eingetauscht
werden können. Während eines von der DFG finanzierten
Forschungsaufenthaltes in Worcester, MA, USA, konnte gezeigt
werden, daß die kontrollierte, gemeinsame Kristallisation
der Zeolithe A und X einfach möglich ist, indem der Kaliumgehalt
im Gel der Zeolith-Synthese variiert wird oder indem bei
der Synthese definierte Mischungen kleiner Impfkristalle
der beiden Zeolithe zugegeben werden. Problematisch für
eine wirtschaftliche Verwertung ist allerdings, daß die
synthetisierten Zeolithe eine Partikelgröße von bis zu
zehn Mikrometer und teilweise eine stark verwachsene Gestalt
besitzen. Diese Eigenschaften sind für die Verwendung
in Waschmitteln ungünstig, da solche Zeolith-Kristalle
dazu tendieren, an der zu waschenden Kleidung hängenzubleiben.
Hinzu kommt noch, daß die wasserenthärtenden Eigenschaften
der Natrium-Form der Zeolithe deutlich günstiger sind,
so daß vor der Verwendung ein Natrium-lonenaustausch notwendig
wird, was möglicherweise den wirtschaftlichen Vorteil
durch die gemeinsame Kristallisation der Zeolithe kompensieren
könnte.
Kontakt
Institut für Technische Chemie, Dr. Yvonne Traa,
Tel. 0711/685-4065 e-mail: yvonne.traa@po.uni-stuttgart.de