Die
Stuttgarter Wissenschaftler werden ihr gesamtes Know-how
aus der täglichen Kooperation mit Industrie und Forschung
einbringen, um das erste und derzeit einzige System dieser
Klasse in Europa auf Herz und Nieren zu prüfen. Ziel der
Zusammenarbeit ist es, das Potential dieser Architektur
voll auszuschöpfen und dabei die Bedürfnisse der Endkunden
schon frühzeitig bei der Konzeption zukünftiger Rechnerinstallationen
zu berücksichtigen. Beide Partner erwarten von dieser
Kooperation einen Zugewinn an Information und ein besseres
Verständnis des Potentials der neuen Mikroprozessor-Architektur,
die zunehmend auch den Markt im Supercomputing bestimmen
wird. Vor allem im Bereich der Übertragungsgeschwindigkeit
zwischen dem Prozessor und dem Hauptspeicher hat diese
Technologie gegenüber traditionellen Vektorrechnern jedoch
noch aufzuholen. Ein intelligenter Umgang mit den Daten
kann hier ausgleichend wirken, vorausgesetzt, die entsprechenden
Compiler spielen mit. Eine zentrale Aufgabe der Kooperation
am HLRS wird daher die Untersuchung der Leistungsfähigkeit
von Compilern auf dem Mikroprozessor-System sein.
„Der
nächste Höchstleistungsrechner in Baden-Württemberg könnte
ein großer Cluster von Tausenden von Mikroprozessoren
sein“, kommentierte der Leiter des HLRS, Michael Resch,
die Zusammenarbeit. Mit dem Itanium-Prozessor stehe jetzt
ein Mikroprozessor zur Verfügung, der die benötigte hohe
Leistung für Forschung und Industrie zu einem vergleichsweise
niedrigen Preis liefern könnte. Die herkömmlichen Prozessoren
konnten für sehr viele Anwendungen diese Anforderungen
noch nicht erfüllen. Damit könnte das Supercomputing erstmals
massiv von den großen Stückzahlen im Massenmarkt profitieren.
„Durch die Kooperation mit NEC erhalten wir einen sehr
frühen Zugang zu dieser Technologie, die zukünftige Supercomputerarchitekturen
auch am HLRS bestimmen könnte“, vermutet Resch. Das Höchstleistungsrechenzentrum
(HLRS) an der Universität Stuttgart versorgt bundesweit
Institutionen aus Lehre und Forschung sowie externe und
industrielle Partner mit Services und Rechenleistung für
technische und wissenschaftliche Anwendungen. Die Kernkompetenz
des HLRS liegt im Bereich der Simulationstechnik. /eng
Kontakt
Michael Resch, Höchstleistungsrechenzentrum, Tel. 0711/685-5834,
e-mail: resch@hlrs.de