Stuttgarter unikurier
Nr. 89 April 2002 |
Verkehr als „Schmierstoff der Gesellschaft“:
Das World Mobility Forum in Stuttgart |
Das Thema Mobilität in seiner Gesamtheit zu behandeln und zu interdisziplinären und visionären Diskussionen anzuregen ist Ziel des World Mobility Forum (WMF), das ab 2003 jährlich stattfinden soll, gemeinsam veranstaltet von der Stadt Stuttgart und dem Land Baden-Württemberg. Den Auftakt bildete am 5. Februar diesen Jahres eine Podiumsdiskussion im Neuen Schloss unter dem Motto „Schaffung nachhaltiger Mobilität“. Mit von der Partie ist auch der Forschungsschwerpunkt Verkehr (FOVUS) der Universität Stuttgart.
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„Mobilität ist einer der Schlüsselbegriffe in den kommenden Jahren“, sagte Stuttgarts Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Schuster im Rahmen der Pressekonferenz, in der das Word Mobility Forum der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, das laut Peter Höflinger von den Stuttgarter Straßenbahnen ohne Vorbild ist. Die Landesregierung, die das WMF als „Ausdruck einer spezifischen Kompetenz von Stuttgart und Baden-Württemberg sieht und nicht als Eintagsfliege“, so Minister Dr. Christoph Palmer, hat rund 50.000 Euro beigesteuert. Gerade die Region Stuttgart biete ideale Voraussetzungen für das WMF, denn das Cluster von Know-how in Wirtschaft und Wissenschaft auf dem Automobilsektor sei nur noch vergleichbar mit Detroit. Um das Thema Verkehrsforschung zu forcieren, hat das Land mit rund 10,23 Millionen Euro auch ein neues Institut für Fahrzeugkonzepte am Stuttgarter Standort des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt finanziert.
Breites Themenspektrum
Das Themenspektrum für das Word Mobility Forums ist breit angelegt. Es reicht von intelligenten Transportsystemen über Mobilität in Ballungsräumen, neue Technologien wie die Brennstoffzelle, Navigationssysteme, internetfähige Verkehrssteuerungen bis hin zum Nahverkehr in Entwicklungsländern. Im interdisziplinären und internationalen Austausch zwischen hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik - zunächst bis zu 400 Personen, später auch durchaus 1.000 - sollen globale, regionale und lokale Lösungsansätze im Bereich der Mobilität entwickelt werden. Für die Zukunft, so OB Schuster, ist auch daran gedacht, eine Gesellschaft zu gründen.
Stuttgarter Beteiligung
Von Anfang an mit von der Partie ist der Forschungsschwerpunkt Verkehr der Universität Stuttgart (FOVUS), dem 24 Wissenschaftler aus 11 Fakultäten angehören. Vom 18. bis 20. September diesen Jahres wird FOVUS, so dessen Sprecher Prof. Dr. Wolfgang Möhlenbrink, als Fortsetzung der Auftakt-Veranstaltung vom Februar, ein
internationales Symposium ausrichten mit dem Titel „Network for Mobility“. Dabei werden die Themenfelder „Infrastruktur und Mobilität“, „Verknüpfungen im Verkehr“ und „Verkehr und Umwelt“ diskutiert. Dem interdisziplinären Ansatz an der Universität Stuttgart folgend sollen bevorzugt technische, soziologische und ökonomische Aspekte beleuchtet werden.
Neben Prof. Dr. Wolfgang Möhlenbrink gehören dem Arbeitskreis WMF an: Uwe Brodbeck, Ex-Mercedes- und Expo 2000-Kommunikationschef, Dr. Peter Höflinger, Sprecher des Vorstandes der SSB AG, Bernd Ostmann, Chefredakteur von „auto motor und sport“, Prof. Hans-Ulrich Sachs, Vorstandsmitglied DEKRA und Robert Hammel von der Wirtschaftsförderung der Stadt Stuttgart.
Julia
Alber/eng
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