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Stuttgarter unikurier Nr. 89 April 2002
Mit einem internationalen Projekt Neuland betreten: 
Die German University Cairo (GUC)
 

Die Universitäten Ulm und Stuttgart sind als deutsche Paten-Hochschulen an einem spannenden und ehrgeizigen Projekt beteiligt: im Oktober 2001 wurde der Grundstein für eine private, von ägyptischen Investoren finanzierte Universität in Kairo gelegt. Vorsitzender des Gründungsrats und der Investorengruppe ist Prof. Ashraf Mansour, der in Ulm promoviert und habilitiert hat.

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Die GUC wird fünf Studiengänge für Studierende aus dem arabischen Raum anbieten: Medientechnologie, Informationstechnik, Materialwissenschaften, Management, Pharmazie und Biotechnologie. Der Studienbeginn für maximal 1.000 Studierende ist für den Herbst 2003 geplant. Unterrichtssprache ist Englisch, aber Deutsch steht ebenfalls im Lehrplan, damit ein Austausch oder ein weiterführender Hochschulaufenthalt in Deutschland problemlos möglich ist. 
Was ist nun eigentlich neben dem Sprachunterricht deutsch an dieser Universität? Zum einen sind die Studieninhalte ein Exportgut: die Curricula der Studiengänge stammen aus Ulm oder Stuttgart und wurden an die ägyptischen Gegebenheiten angepasst. Die Abschlüsse inklusive des Diploms sollen jeweils anerkannt und akkreditiert werden. Auch die typische Verknüpfung von Lehre und Forschung wird angestrebt, zunächst in enger Kooperation mit Ulm und Stuttgart und allmählich mit dem Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur an der GUC. 

Prof. Mansour, der Stuttgarter Uni-Rektor Prof. Fritsch
und sein Ulmer Kollege Prof. Wolff (von links) sichten 
die Objekte für die Grundstein-Kassette. (Foto: Bräuninger)

Dozenten aus Deutschland
Ein weiteres wichtiges Element sind Lehrende aus Deutschland: Dozenten und Dozentinnen aus Ulm und Stuttgart beteiligen sich - zu Beginn zu etwa 50 Prozent - an der Lehre vor Ort. Die Strukturen der GUC eröffnen ebenso ein großes Beteiligungsfeld: Sie werden jeweils paritätisch besetzt. Je nach Bedarf können auch Lehrkräfte aus anderen Hochschulen in Baden-Württemberg oder ganz Deutschland rekrutiert werden. Ägyptische Lehrende werden in Ulm oder Stuttgart geschult und neben aktuellen fachlichen Themen mit dem deutschen Hochschulsystem vertraut gemacht. Gesucht werden auch arabische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in Deutschland in einschlägigen Fächern studiert, promoviert oder habilitiert haben. 
Die GUC wird im Rahmen des DAAD-Programms „Export deutscher Studienangebote“ unterstützt, das zur „Zukunftsinitiative Hochschulen“ des Bundesforschungsministeriums gehört. In 29 Projekten werden Angebote aus Deutschland in verschiedenste Länder exportiert. So gibt es beispielsweise an der Universität Stuttgart ein weiteres Projekt: eine „Sommer School“ in Brasilien zum Thema Umweltschutztechnik (siehe dazu Uni-Kurier Nr. 88, 2/2001, S. 91 oder: klaus.fischer@iswa.uni-stuttgart.de sowie waldbauer@iswa.uni-stuttgart.de). Neben dem Austausch von Studierenden sollen so neue Anknüpfungspunkte an das deutsche Hochschulsystem entstehen - damit dieses Feld nicht nur Amerika, Australien oder England überlassen bleibt. 

Qualitätssicherung
Kontakte in die arabische Welt und das gemeinsame Arbeiten an einem solch weitreichenden Projekt wie der GUC sind von hoher politischer Bedeutung. Dies spiegelt sich in der laufenden Besetzung von Ämtern etwa im Board of Trustees der GUC wider. Das Ministerium für Wissenschaft und Kunst in Baden-Württemberg hat seine Unterstützung ebenfalls zugesagt. Die wird sicher gebraucht, um dem Qualitätsanspruch auch beim Bildungs-Export des Landes gerecht zu werden.

Bettina Bräuninger

KONTAKT
Bettina Bräuninger (Koordinatorin in Stuttgart), Internationale Angelegenheiten, Geschwister-Scholl-Str. 24, D-70174 Stuttgart, Tel. 0711-121-4107, e-mail: Braeuninger@ia.uni-stuttgart.de.

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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