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Stuttgarter unikurier Nr. 89 April 2002
Internationaler Kristallisationspunkt: 
Zentrum für Kultur- und Technikforschung
 

Bereits zum Sommersemester wird an der Universität Stuttgart ein Internationales Zentrum für Kultur- und Technikforschung eingerichtet. Dies hat der Senat am 20. Februar beschlossen. Als Center for Advanced Studies organisiert und - nach der neuen Fakultätsstruktur - von der Philosophisch-Historischen Fakultät, der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und der Fakultät Architektur und Stadtplanung getragen, setzt es die Tradition des seit 1995 bestehenden Zentrums für Kulturwissenschaften und Kulturtheorie fort, stellt diese jedoch in einen neuen konzeptionellen Rahmen. 

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Die Forschungsprojekte widmen sich Fragen, die sich aus den Wechselwirkungen von kulturellen Formationen und technologischen Innovationen ergeben und die aus fachspezifischer Sicht allein nicht mehr beantwortet werden können. Die Uni Stuttgart bietet mit ihrer Interdisziplinarität dafür ideale Voraussetzungen. Das neue Zentrum soll zum Kristallisationspunkt der Forschung im Bereich von Kulturtheorie, Wissenschaftstheorie und Technikforschung auf internationalem Niveau werden. 
Das Zentrum für Kulturwissenschaften und Kulturtheorie kann auf eine sehr erfolgreiche Tätigkeit in der kulturwissenschaftlichen Grundlagenforschung zurückblicken. Besonders mit den langfristig angelegten Projekten „Ursprünge der Moderne“ und „Stadt und Raum“ hat es international anerkannte Beiträge zu einer Theorie der Moderne erbracht. Angesichts einer immer engeren Verflechtung von kultureller und technischer Produktion sowie zahlreicher Orientierungsprobleme, die mit der technologischen Entwicklung moderner Gesellschaften verbunden sind, sieht sich das Zentrum vor neue Herausforderungen gestellt. Um diesen Herausforderungen gerecht zu werden, sollen künftig unter dem neuen Dach des Internationalen Zentrums für Kultur- und Technikforschung unter anderem neue Formen interdisziplinärer Zusammenarbeit erprobt, die nationalen und internationalen Kooperationen ausgebaut, ein Fellowship-Programm sowie eigenständige Arbeitsschwerpunkte wie Frankreichstudien, Italienstudien oder Amerikastudien eingerichtet werden. Durch die Zusammenarbeit mit den kulturellen Institutionen der Stadt soll auch der Hochschulstandort Stuttgart an Attraktivität gewinnen. 

Start mit neuen Projekten
Unter anderem mit zwei neuen Forschungsprojekten wird das Internationale Zentrum für Kultur- und Technikforschung starten: Im Projekt „Prozess der Moderne“ werden Verlaufsformen der europäischen Geschichte analysiert und die Bedeutung der jeweiligen Technologien der Kommunikation und Information in diesem Prozess untersucht. Beteiligt sind die Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (Paris), das Centre National des Recherches Sociales (Paris), die Universitäten Konstanz und Heidelberg sowie die Akademie Schloss Solitude (Stuttgart). 

Neues Verständnis digitaler Architektur
Ein weiteres Projekt „Erfahrung des virtuellen Raumes. Digitale Architektur auf dem Prüfstand“ wird federführend am Institut Grundlagen moderner Architektur und Entwerfen geplant. Ziel ist ein neues Verständnis digitaler Architektur, das die Computertechnik als Medium betrachtet, in dem sich neue Modelle der Raumbildung und Raumerfahrung entfalten. Beteiligt sind das Institut für Parallele und Verteilte Systeme der Uni Stuttgart, die Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg und das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation. Forschungskontakte bestehen zum Massachusetts Institute of Technology. Ferner soll ein Verbundprojekt „Medialität - Kreativität - Konstruktion“ die interdisziplinäre Forschung zu Fragen der Heuristik weiterbringen. /zi 

KONTAKT
Internationales Zentrum für Kultur- und Technikforschung, Keplerstr. 11, 70174 Stuttgart, 
Tel. 0711/121-2589, 
Fax 0711/121-2813, 
e-mail: zkw@po.uni-stuttgart.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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