„Sie schickten uns auf Spurensuche und wir fanden Schätze“, mit diesen Worten begann die Studentin Sarah Paschelke die Würdigung für ihre Projektleiterin, die Romanistin
Françoise Joly. Die seit zwölf Jahren an der Uni Stuttgart am Institut für Literaturwissenschaft lehrende Französin Joly ist für ihre herausragende Leistung bei dem Projekt*) „Auf den Spuren der deutsch-französischen Beziehungen im Stuttgart der Nachkriegszeit“ mit dem
Landeslehrpreis 2001 ausgezeichnet worden.
|
Gute
Lehre lohnt sich: die Landeslehrpreisträgerinnen
Françoise Joly von der Uni Stuttgart (links)
und
Beate Scheubrein von der Uni Hohenheim. (Foto:
Eppler) |
Staatssekretär Michael Sieber überreichte den mit jeweils 10.000 Euro dotierten Preis am 20. Februar bei einem Festakt an der Universität Hohenheim; Preisträgerin der Uni Hohenheim ist Dr. Beate Scheubrein vom Institut für Betriebswirtschaftslehre. „Gute Lehre wird in einer Wissensgesellschaft immer wichtiger“, betonte Sieber. Neben der Forschung spiele auch die Lehre eine große Rolle als Qualifikationsmerkmal einer Universität, gab er zu bedenken. „Forschung und Lehre, diese beiden Säulen bilden eine Einheit“, betonte Prof. Dr. Peter Göhner, Prorektor Uni Stuttgart. Im Gegensatz zur Forschung werde die Lehre meist mangelhaft mit Preisen bedacht, meinte Göhner, umso erfreulicher sei die Vergabe des inzwischen neunten Landeslehrpreises durch das Wissenschaftsministerium. Der Hohenheimer Uni-Päsident Prof. Dr. Dr. Klaus Macharzina teilt diese Sicht und er ist überzeugt: „Trotz e-learning - die Persönlichkeit ist durch nichts zu ersetzen. Gute Lehre lohnt sich immer.“
Birgit Vennemann
*) Über das Projekt „Auf den Spuren der deutsch-französischen Beziehungen im Stuttgart der Nachkriegszeit“ berichten wir in der nächsten Ausgabe des Uni-Kuriers.
Die Deutsche Physikalische Gesellschaft e.V. und das Institute of Physics haben dem Stuttgarter Physiker Prof. Dr.
Siegfried Dietrich in Anerkennung seiner wichtigen Beiträge zur Theorie der Benetzungsphänomene den
Max-Born-Preis 2002 verliehen. Die Preisverleihung fand am 24. Januar in London statt.
|
Siegfried Dietrich |
Dietrichs Arbeitsgebiet, der seit August 2000 den Lehrstuhl für Theoretische Festkörperphysik am Institut für Theoretische und Angewandte Physik der Universität Stuttgart innehat und Direktor am Max-Planck-Institut für Metallforschung ist, ist die Theorie inhomogener kondensierter Materie. Dazu gehört die Analyse der Struktur und Dynamik von Grenzflächen zwischen Festkörpern und Flüssigkeiten. Unter bestimmten Bedingungen können die Grenzflächenstrukturen der Flüssigkeiten Phasenübergänge als Funktion von Temperatur oder Druck durchlaufen: Tropfen auf der Substratunterlage werden zu dünnen Filmen und benetzen die Festkörperoberfläche. Ein wesentliches Forschungsziel besteht darin, die Phasenübergänge an Grenzflächen auf molekularer Ebene zu verstehen. Ein anwendungsrelevantes Beispiel ist das Benetzen und die Mikrofluidik auf sogenannten chemischen Chips; diese Methode wird unter anderem bei der Analyse von wertvollem biologischen Material angewandt. Ein weiteres Forschungsziel ist es, die Miniaturisierbarkeit solcher chemischen Chips theoretisch auszuloten. Diese wird, im Gegensatz zu den Halbleiterchips, nicht durch Quantenfluktuationen, sondern durch die thermischen Fluktuationen der Flüssigkeitsstrukturen begrenzt. - Der Preis wird in Erinnerung an Max Born in Deutschland und Großbritannien im jährlichen Wechsel an einen deutschen und einen britischen Physiker vergeben. Max Born - er war unter anderem auch Ehrendoktor der Uni Stuttgart - war 1954 für seine Arbeiten zur Quantenmechanik und Kristallgittertheorie der Nobelpreis für Physik zuerkannt worden. Der Max-Born-Preis gilt als eine Auszeichnung von besonders hohem Rang. Zu den bisherigen Preisträgern gehört auch der Stuttgarter Physiker Hermann Haken, der diese Auszeichnung 1976 erhielt.
Die
Eidgenössisch-Technische Hochschule Zürich hat dem Stuttgarter Max-Planck-Wissenschaftler und Honorarprofessor der Universität Stuttgart, Prof. Dr.
Günter Petzow, die Ehrendoktorwürde verliehen.
Dr.-Ing.
Robert Schießl vom Institut für Technische Verbrennung wurde mit einem
Südwestmetall Förderpreis für den wissenschaftlichen Nachwuchs ausgezeichnet. Der Preis war ihm für seine Doktorarbeit zur „Untersuchung innermotorischer Verbrennungsprozesse mit laserinduzierter Fluoreszenz“ zuerkannt worden. Um sparsamere und schadstoffarme Verbrennungsmotoren zu entwickeln, ist es notwendig, die bei der Verbrennung ablaufenden Prozesse genau zu verstehen. Der Stuttgarter Wissenschaftler hat in seiner Arbeit neue, auf Laserstrahlung basierende Techniken zur Vermessung der motorischen Verbrennung entwickelt und angewandt. Diese Messverfahren ermöglichen eine genauere Untersuchung der Verbrennung und damit auf der Ebene der Grundlagenforschung einen Beitrag zu sauberen und sparsameren Verbrennungsmotoren. Der mit 10.000 Mark dotierte Preis wurde im Dezember in Tübingen verliehen. Insgesamt hat der Verband Südwestmetall (Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg e.V.) zehn Nachwuchsforscher aus Baden-Württemberg ausgezeichnet.
Erstmals vergeben wurde der
Start-up-Preis der Beisheim-Stiftung für innovative Geschäftskonzepte von Studierenden und Absolventen der Uni Stuttgart. 15.000 Mark und damit den
zweiten Preis erhielt Knut Behrendt, Absolvent des Studiengangs Technische Biologie der Uni Stuttgart, für die im September 2001 gegründete
INSILICO biotechnology GmbH. Das junge Unternehmen, ein Spin-off des Uni-Instituts für Bioverfahrenstechnik, entwickelt Verfahren zur Beschreibung und Vorhersage des Stoffwechselverhaltens zellulärer Systeme. Die langfristige Perspektive liegt in der zunehmenden Verlagerung von Laborexperimenten auf den Computer (www.insilico-biotechnology. com). Drei mit jeweils 5.000 Mark dotierte
dritte Preise gingen gemeinsam an Tobias Scheck, der an der Uni Stuttgart Betriebswirtschaftslehre (technisch orientiert) studiert und
Mario Talarico (Hochschule für Medien) für ihre Idee zu
„Fresh4Music“ (eine online-Musikagentur, über die Veranstalter in einer Datenbank Künstler finden und buchen können), an den Sportstudenten
Daniel Holzinger für „Running Doctor“ (ein Konzept zum Abnehmen) sowie an eine Gruppe von Studierenden des Studiengangs Betriebswirtschaftslehre für ihren im Rahmen eines Seminars am Lehrstuhl für Personalmanagement ausgearbeiteten
Business-Plan für „International Certification Stuttgart“: Melanie Franz, Uwe Grabisch, Matthias
Hils, Maria Papandrafilli, Judith Schwarz und Mirko Strauss hatten die Idee für ein Consulting-Unternehmen entwickelt, das den Erwerb wichtiger Zertifikate in der Lebensmittel- und Automobilindustrie unterstützt. Die Jury hatte entschieden, keinen ersten Preis zu vergeben und drei - nahezu gleichrangige -Projekte mit dem dritten Preis zu bedenken. Prof. Dr. Erich Greipl, Geschäftsführer der Metro Vermögensverwaltung, übergab die Preise am 7. Dezember innerhalb einer Veranstaltung des Betriebswirtschaftlichen Instituts zum Thema „BWL first“. Zielgruppe dieser erstmalig angebotenen Veranstaltung waren Schülerinnen und Schüler der zwölften und dreizehnten Jahrgangsstufen.
Die Würde eines
Ehrenprofessors hat die Nanjing University of Science and Technology in Nanjing, China, dem Leiter des Instituts B für Mechanik, Prof. Dr.-Ing.
Werner Schiehlen, zuerkannt. Er erhielt diese Auszeichnung für seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Dynamik von Mehrkörpersystemen und deren Anwendungen im Maschinenbau, der Fahrzeugtechnik und der Biomechanik.
Die
Stadt Luzern hat Prof. Dr. Beat Wyss, Direktor des Instituts für Kunstgeschichte, im Dezember 2001 „in Würdigung seines kunstphilosophischen und kulturhistorischen Schaffens“ den mit 12.000 Schweizer Franken dotierten
Kunst- und Kulturpreis 2001 verliehen. „Beat Wyss ist einer der interessantesten und anregendsten Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler der 68er Generation, die im deutschen Sprachraum publizieren“, hieß es in der Begründung der Kunstpreiskommission; sein Werk umfasse neben den beiden großen Darstellungen „Trauer der Vollendung“ und „Der Wille zur Kunst“ eine Reihe von pointierten und hervorragend geschriebenen Essays zur Kunstgeschichte und zur gegenwärtigen Situation der Kunst. Im November war Beat Wyss zum ordentlichen Mitglied in die Philosophisch-historische Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften gewählt worden.
Prof. Dr.
Robert Jütte, Institut für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung und Honorarprofessor am Historischen Institut der Uni Stuttgart, ist zum
Vorsitzenden der Vereinigung für Jüdische Studien e.V. gewählt worden.
|
Die
deutsch-französische Freund-
schaft möge blühen und gedeihen:
Der französische Generalkonsul
Francis Etienne (links) und
Prof. Paul Kühn, Ritter des
"Palmes Academiques".
(Foto: Eppler) |
Prof. Dr.-Ing.
Paul J. Kühn, Direktor des Instituts für Nachrichtenvermittlung und Datenverarbeitung, ist vom französischen Generalkonsul Francis Etienne zum
„Chevalier dans l´0rdre des Palmes Académiques“ ernannt worden. Mit der Verleihung am 21. Februar im Internationalen Begegnungszentrum der Uni Stuttgart wurde Kühns beispielloser Einsatz für die deutsch-französische Zusammenarbeit im universitären und wissenschaftlichen Bereich sowie sein pädagogisches Wirken ausgezeichnet. Prof. Kühn leitet unter anderem ein Austauschprogramm der Uni Stuttgart mit der Ecole Nationale Supérieure des Télécommunication in Paris, bei dem deutsche und französische Studierende ein Doppeldiplom erwerben können. Die Auszeichnung gilt als eine der höchsten akademischen Auszeichnungen Frankreich; sie wird sowohl an Franzosen als auch an Ausländer verliehen, die sich um die Erziehung oder Kultur des Landes verdient gemacht haben. - Von Staatsminister Dr. Christoph Palmer ist Prof. Kühn in das
Beratungsforum Information, Telekommunikation und Software (BITS) sowie in die
Lenkungsgruppe von BITS berufen worden. Das von der Landesregierung Baden-Württemberg gegründete BITS und das zugehörige Lenkungsgremium soll als Ideen- und Impulsgeber für die Weiterentwicklung des Wirtschaftsclusters Software/Telemedia in Baden-Württemberg dienen.
Zum Kreis der
Ehrensenatoren der Universität Stuttgart zählt seit 30. November 2001 Dipl.-Kfm.
Horst Geidel, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Stuttgarter Behr GmbH & Co. Damit werden seine besonderen Verdienste um die ideelle und materielle Förderung der Universität Stuttgart gewürdigt. Horst Geidel (Jahrgang 1939) absolvierte nach dem Abitur zunächst eine Lehre und nebenher ein verkürztes Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität München. 1964 trat er als Assistent der Geschäftsführung in die Süddeutsche Kühlerfabrik Julius Fr. Behr ein, wurde 1981 Geschäftsführer, 1988 Sprecher der Geschäftsführung und ist seit 1995 Vorsitzender der Geschäftsführung der Behr GmbH & Co. Das Unternehmen hat sich unter seiner Leitung zu einem „global supplier“ entwickelt. Geidel ist zudem in leitenden Funktionen im Verband der Automobilindustrie, im Verband der Europäischen Automobil-Zulieferindustrie sowie im Verband der Metallindustrie Baden-Württemberg aktiv. Für seine Verdienste um die Wirtschaft Baden-Württembergs erhielt er 1994 die Wirtschaftsmedaille des Landes. Das Betriebswirtschaftliche Institut der Uni Stuttgart hat er ideell und materiell auf vielfältige Weise unterstützt. So hat er unter anderem wiederholt die Firma Behr als Testfeld für die Überprüfung von Forschungsergebnissen zur Verfügung gestellt oder hat bei der Entwicklung eines „virtuellen Zulieferkonzerns“ Doktoranden und Diplomanden Gelegenheit zu begleitender Forschung gegeben. Ebenso hat er Nachwuchsakademikern Praxiserfahrungen ermöglicht. Horst Geidel gehört zu den frühen Mitgliedern des Förderkreises Betriebswirtschaft e.V. Das von ihm vertretene Unternehmen hat zudem den Stiftungslehrstuhl „Forschungs- und Entwicklungsmanagement“ der Universität wesentlich unterstützt sowie auch zur Errichtung des „Stuttgart Institute of Mangement and Technology“ beigetragen, an dem die Uni Stuttgart als Gesellschafter beteiligt ist.
Prof. Dr.
Ulrich Kull vom Biologischen Institut ist zum Vorsitzenden der Gesellschaft für Naturkunde in Württemberg, dem größten und ältesten regionalen naturwissenschaftlichen Verein des Landes, gewählt worden. Er hatte diese Funktion bereits von 1992 bis 1998 inne.
Dr.
Yourii B. Ovchinnikov (Russische Förderation), der seit Anfang letzten Jahres am 5. Physikalischen Institut der Uni Stuttgart tätig ist, erhielt einen der
Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreise. Der Preis ist mit 75.000 Mark dotiert. Die Alexander von Humboldt-Stiftung vergibt diese Preise an junge Spitzenwissenschaftler/innen aus dem Ausland für ihre bisherigen Forschungsleistungen. Die Preisträger werden eingeladen, selbst gewählte Projekte in Deutschland in Zusammenarbeit mit deutschen Wissenschaftlern durchzuführen. Dr. Ovchinnikov wurde der Preis für seine international hoch angesehenen Leistungen im Fachgebiet der Atomoptik und Laserkühlung zuerkannt. Die Fachwelt überrascht haben Dr. Ovchinnikov und sein Gastgeber, Prof. Dr. Tilman Pfau vom 5. Physikalischen Institut, im letzten Jahr mit einer Arbeit in Physical Review Letters. Die beiden Wissenschaftler stellten dort ein neuartiges
Interferometer vor, mit dem die Messung kleinster Größen um bis zu einem Faktor 500 verbessert werden kann und das als optischer Schalter in modernen Kommunikationseinrichtungen Verwendung finden könnte. Künftig wollen Ovchinnikov und Pfau neben der Weiterentwicklung dieses Ansatzes vor allem an Atomlasern arbeiten. Mit diesem Preis ging zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit ein hochdotierter Forschungspreis auf dem Gebiet der Quantenoptik an einen ausländischen Gastwissenschaftler der Fakultät Physik der Uni Stuttgart. Erst im November erhielt Prof. Dr. Atac Imamoglu von der University of California in Santa Barbara den mit vier Millionen Mark dotierten Wolfgang Paul-Preis für Forschungsarbeiten am 4. Physikalischen Institut (der Uni-Kurier berichtete in der
Ausgabe 88,
2/2001).
Preise für Studierende und Absolventen des Studiengangs
Elektrotechnik und Informationstechnik gab es bei der Absolventenfeier am 12. Oktober 2001, bei der rund 100 junge Leute verabschiedet wurden. Den mit 1.000 DM dotierten Preis des VDE Württemberg erhielt
Lars Helmut Braitinger für sein in kürzester Zeit mit der besten Note abgeschlossenes Studium. Die
Anton- und Klara-Röser-Preise für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Elektrotechnik/Informationstechnik gingen für
Diplomarbeiten (Dotierung jeweils 2.000 DM) an Jürgen Blocher, Ingmar Kallfass, Michael Mertens, Mathias Reimann, Agnieszka Rowinska-Schwarzweller, Stefan Russ
und Sylvain Stanchina. Mit je 3.500 DM sind die Röser-Preise für die
Dissertationen dotiert; diese erhielten Eckhart Baum, Ralf Dassow, Walter Franz, Volker Frey, Martin Randler
und Christof Zeile. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom
Allmand-Quartett.
Das Institut für Baubetriebslehre lud am 5. Dezember 2001 zur Verleihung des inzwischen achten
Gerhard-Drees-Förderpreises. Der mit 5.000 DM dotierte, nach dem langjährigen Lehrstuhlinhaber benannte Preis ging an
Dierk Schmidberger für seine Diplomarbeit zum Thema „Gestörter Fertigungsablauf im Tunnelbau - Auswirkungen auf den Vortrieb. Stifter ist
die HVB Real Estate Bank AG. Den Festvortrag zum Thema „Wirtschafts- und Finanzmärkte nach dem 11. September“ hielt Dr. Martin Hüfner, Chefvolkswirt der HVB Group.
|
Rektor
Dieter Fritsch (links) überreichte Helmut Sorg am
31. Oktober 2001 in einer öffentlichen Sitzung des
Senats
die Ehrenmedaille. (Foto: Eppler) |
Für seine vielfältigen Verdienste um die Universität Stuttgart erhielt Prof. Dr.-Ing.
Helmut Sorg die Ehrenmedaille der Universität. Damit wurden sein langjähriger, ehrenamtlicher Einsatz bei der Vorbereitung, Organisation und Durchführung des Tages der offenen Tür sowie sein großes Engagement bei der akademischen Selbstverwaltung gewürdigt. - 1934 in Marbach am Neckar geboren, studierte Helmut Sorg 1954 bis 1959 Elektrotechnik an der früheren TH Stuttgart, war anschließend Assistent am Lehrstuhl A für Mechanik, promovierte 1965 und wurde 1974 zum Professor ernannt. Viele Studentengenerationen lernten bei ihm die Grundzüge der Technischen Mechanik; in der Forschung befaßte sich Helmut Sorg mit inertialer Messtechnik, integrierter Navigation sowie Kreiseltechnik - die bedeutendste internationale Veranstaltung aus diesem Bereich findet dank seiner Initiative jährlich in Stuttgart statt. Zudem engagierte er sich in zahlreichen universitären Gremien; so war er unter anderem seit 1976 Vorsitzender der Studienkommission und des Prüfungsausschusses Technische Kybernetik, war Dekan und Prodekan der Fakultät Verfahrenstechnik und über 18 Jahre hinweg Mitglied des Senats und des Großen Senats. Er setzte sich für den Studentenaustausch mit den USA und Kanada ein und für Beihilfen für ausländische Studierende. Seit 1981 wirkte er bei der Betreuung chinesischer Gastwissenschaftler mit, war seit 1983 Vertrauensdozent der Studienstiftung des Deutschen Volkes und seit 1996 der Fulbright-Kommission für die Uni Stuttgart. Über 21 Jahre hinweg hat er die reibungslose Organisation des Tages der offenen Tür gesichert. Helmut Sorg gilt als Organisations- und Motivationstalent. Jahr für Jahr gelang es ihm in seiner pragmatischen und unprätentiösen Art, Mitarbeiter aus allen Gruppen der Universität für die Mitwirkung zu gewinnen und so diese für die Außendarstellung der Universität wichtige Veranstaltung zu einem attraktiven Wissenschaftsmarkt zu entwickeln.
Seit 30. September 2001 ist Helmut Sorg im Ruhestand. Dies bedeutet für ihn jedoch keineswegs, sich ganz aus dem universitären Leben zurückzuziehen. Zweimal wöchentlich ist er sicherlich an
seinem Institut anzutreffen. Besonders freuen dürften sich viele Marbacher, dass Helmut Sorg nun mehr Zeit haben könnte: er ist im Gemeinderat aktiv, dirigiert den Posaunenchor des Christlichen Vereins Junger Menschen und engagiert sich für die Renovierung der Marbacher Alexanderkirche.
/zi
Die multimedialen CD-ROMs
„In den Wirren des Bauernkriegs - Jerg Ratgeb und der Herrenberger Altar“ wurden auf der Endausscheidung des
Prix Möbius International im November 2001 in Peking
erneut ausgezeichnet. Als Gewinner des nationalen Wettbewerbs (siehe dazu
Stuttgarer Uni-Kurier Nr. 88,1/2001, S.
125) waren die CD-ROMs zugleich für die Endausscheidung des Prix Möbius International des Multimédias nominiert. Dort konnte sich die Produktion, Ergebnis eines interdisziplinären Projekts der Stiftung Artentity (Sindelfingen) und des
Historischen Instituts der Uni Stuttgart, in einem Wettbewerb von 45 hochrangigen Produktionen aus zehn Ländern behaupten und erhielt eine
spezielle Erwähnung der Jury. 1992 unter der Schirmherrschaft der UNESCO eingerichtet und jährlich von der Universität Paris international ausgeschrieben, prämiert Prix Möbius multimediale Produktionen im Bereich der neuen Technologien.
Preise gab es für eine Dissertation und zwei Diplomarbeiten, die an der Fakultät für Verfahrenstechnik und Technische Kybernetik entstanden sind: Dr.-Ing.
Michael Mangold erhielt für seine am Institut für Systemdynamik und Regelungstechnik entstandene Dissertation „Nichtlineare Analyse und technische Nutzung zirkulierender Reaktionszonen“ den mit 3.000 Mark dotierten
LEWA-Preis 2001. Der mit 2.000 Mark ausgestattete LEWA-Diplompreis ging an Dipl.-Ing.
Klaus Pfleiderer, der am Institut für Kunststoffprüfung und Kunststoffkunde die „Zerstörungsfreie Prüfung adaptiver Strukturen mit variabler Aktor-Faserverbungwerkstoff-Kopplung“ untersucht hat. Mit „Evolutionären Algorithmen für die Synthese und Optimierung nichtlinearer Regler“ hat
Dipl.-Ing. Dirk Malthan in seiner Diplomarbeit am Institut A für Mechanik beschäftigt; dafür wurde ihm der
Procter&Gamble Förderpreis 2001 zuerkannt. Die Preise wurden im Rahmen eines Fakultätstreffens am 23. Januar verliehen.
|