Veränderte Lebens- und Arbeitsgewohnheiten haben dazu geführt, dass sich die Menschen in Industrieländern täglich zu mehr als 80 Prozent im Inneren von Gebäuden aufhalten. Entsprechend groß ist die Sensibilität der Öffentlichkeit gegenüber möglichen Beeinträchtigungen der Wohn- und Arbeitsumwelt durch luftverunreinigende Stoffe. Als Beispiele hierfür sind Holzschutzmittel, Formaldehyd oder teerhaltige Parkettkleber genannt. Häufig werden gesundheitliche Probleme mit der Luft im Innenraum in Verbindung gebracht.
Menschliches Komfortstreben führt ständig zu neuen Bauprodukten und Konsumgütern wie Reinigungsmitteln, Sprays, Parfums usw. Hobby- und Freizeittätigkeiten im Haushalt sind mit zusätzlichen chemischen Innenraumbelastungen verbunden. Derzeit lassen sich hunderte von Einzelverbindungen in der Innenraumluft nachweisen. Studien belegen, dass die Konzentrationen dieser luftgetragenen Schadstoffe in Innenräumen 25 bis 100mal größer sind als in vergleichbarer Außenluft. Neben dem Einfluss der Umweltchemikalien ist der Einfluss durch Stoffe biologischer Herkunft (Bakterien, Viren, Schimmelpilze, Hausstaubmilben, Tierhaaren und Endotoxine) von erheblicher Bedeutung. In den letzten Jahren ist deutlich geworden, daß biogene Innenraumschadstoffe eine zunehmende Ursache für Allergien darstellen. Ziel ist es, die Belastungen der Innenraumluft mit Chemikalien oder biologischen Stoffen möglichst niedrig zu halten. Dieses Anliegen ist, wie der Vertreter des Sozialministeriums Baden-Württemberg, Dr. Wuthe, in seinem Grußwort betonte, auch im Bericht der Landesregierung zur „Luftqualiät in Innenräumen“ festgeschrieben. Weitere Unterstützung erhält dies durch ein Schwerpunktprogramm „Umwelt und Wohnen“.
KONTAKT
Arbeitsgruppe Luftreinhaltung der Universität Stuttgart (ALS), Prof. Dr.-Ing. Günter Baumbach, Pfaffenwaldring 23, 70569 Stuttgart,
Tel. 0711/685-3487, -3489,
Fax 0711/685-3491,
e-mail: baumbach@ivd.uni-stuttgart.de