Prof. Ortiz wird das Preisgeld für mehrere mehrmonatige Forschungsaufenthalte in Stuttgart und Leipzig im Zeitraum 2002 bis 2005 verwenden. Bereits vom 17. bis 25. Juni 2002 war er zu Gast bei Professor Ekkehard Ramm am Institut für Baustatik, der diesen internationalen Brückenschlag in der Forschung eingefädelt hat.
Uni für globale Elite der Wissenschaft attraktiv
Dies ist bereits der 55. Preisträger, den die Uni Stuttgart in den letzten 30 Jahren innerhalb dieses Programms beherbergt. Der Humboldt-Forschungspreis ermöglicht es, international anerkannte ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu einem selbst gewählten Vorhaben in Zusammenarbeit mit Kollegen in Deutschland einzuladen. Die Preisträger werden von ihren deutschen Fachkollegen nominiert. „Mit diesem Preis honoriert die Humboldt-Stiftung auch die internationale Anerkennung des wissenschaftlichen Profils Ihrer Forschungseinrichtung, betonte der Generalsekretär der Humboldt-Stiftung, Dr. Manfred Osten, in einem Schreiben an die Universität Stuttgart. Dieser Erfolg belege anschaulich die Attraktivität der Universität Stuttgart für die globale Elite der Wissenschaft. Erst im November 2001 war Prof. Atac Imamoglu von der University of California der mit vier Millionen Mark dotierte Wolfgang-Paul-Preis vom Bundesforschungsministerium und der Humboldt-Stiftung für die Zusammenarbeit mit Stuttgarter Physikern zuerkannt worden (der Uni-Kurier berichtete in der
Nr. 88, 2/2001). Und im Dezember 2001 verlieh die Humboldt-Stiftung einen weiteren hochdotierten Forschungspreis an einen ausländischen Gastwissenschaftler der Fakultät Physik der Uni Stuttgart: Dr. Youri B. Ovchinnikov aus der Russischen Föderation erhielt den mit 75.000 Mark dotierten Friedrich Wilhelm Bessel-Forschungspreis, mit dem vor allem junge Spitzenwissenschaftler für längere Kooperationen mit deutschen Kollegen gewonnen werden sollen (siehe dazu Uni-Kurier
Nr. 89, 1/2002).
In Materialmodellierung führend
Prof. Ortiz gilt als der derzeit einflussreichste Wissenschaftler auf dem Gebiet der Materialmodellierung mit
mathematischen, physikalischen und mechanischen Prinzipien. Unter anderem hat er wesentliche Beiträge geliefert zur
Elastoplastizität bei großen Deformationen (Anwendung beim Walzen und Tiefziehen von Stählen),
zu Simulationsverfahren von komplexem Materialverhalten (Finite-Element-Formulierungen und andere Algorithmen), zu Mikrostrukturen in Materialien und ihrem Zusammenhang mit nichtkonvexen Materialgesetzen sowie zur Mehrskalenanalyse und -modellierung.
Reizvolles Forschungsumfeld
Während seiner Aufenthalte in Stuttgart möchte Michael Ortiz seine Arbeiten auf diesen Gebieten fortsetzen und vertiefen. Dabei bietet Stuttgart in den verschiedensten Bereichen Kooperationsmöglichkeiten und Ansprechpartner: Neben Prof. Alexander Mielke vom Mathematischen Institut A und Prof. Christian Miehe vom Institut für Mechanik im Bauwesen sind dies Prof. Ekkehard Ramm vom
Institut für Baustatik und Prof. Huajian Gao vom Max-Planck-Institut für Metallforschung.
Gerade die Stuttgarter Grundlagenforschung im Bereich der Materialmodellierung bietet für den Forschungspreisträger Ortiz ein reizvolles Umfeld, da hier die gesamte Spannbreite von der mathematischen Analysis über die numerische Umsetzung bis hin zu konkreten Anwendungen vorhanden und auch sehr gut verzahnt
ist, was insbesondere durch den Sonderforschungsbereich „Mehrfeldprobleme in der Kontinuumsmechanik und das Schwerpunktprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft „Analysis, Modellierung und Simulation von Mehrskalenproblemen dokumentiert wird.
/zi
Kontakt
Prof. Alexander Mielke,
Tel. 0711/685-5546, -5545,
e-mail: mielke@mathematik.uni-stuttgart.de,
www.mathematik.uni-stuttgart.de/~mielke
sowie
Prof. Christian
Miehe,
Tel. 0711/685-6379, -6378,
e-mail: cm@mechbau.uni-stuttgart.de,
www.mechbau.uni-stuttgart.de/ls1
sowie unter
www.me.caltech.edu/faculty/ortiz.html.