Stuttgarter unikurier
Nr. 91 April 2003 |
Schüler
an Technik heranführen:
Wendelin Wiedeking begutachtet
Projekt Holzschäume
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Das von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung finanzierte Projekt „Holzschäume
für den Leichtbau" am Institut für Kunststoffprüfung und Kunststoffkunde (IKP), dem Fraunhofer-Institut
für Chemische Technologie (ICT) Pfinztal und der TheoPrax-Stiftung hat aller Voraussicht nach die
nächste Stufe geschafft. Porsche-Chef Wendelin Wiedeking war
kürzlich in seiner Funktion als Kurator der Krupp-Stiftung an der Uni Stuttgart, um das gemeinsame Projekt mit
Schülern aus fünf Gymnasien in Stuttgart, Eisenach, Pfinztal,
Möckmühl und Durlach sowie den Firmen Tecnaro (Eisenach) und Sidler
(Tübingen) zu begutachten. Ziel des Projekts ist es, Schüler
an technische Themen in enger Zusammenarbeit mit jungen Wissenschaftlern
heranzuführen
(siehe auch
unikurier Nr.
90).
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Prof. Peter Eyerer (IKP/ICT) spannte einleitend den Bogen von der Vision „Armaturenbrett"
aus nachwachsenden Rohstoffen über Projektmanagement und Methodenkompetenz
während der Ausbildung. Dörthe Krause von der Stiftung TheoPrax gab einen
Überblick zum Stand des Projektes Holzschäume, bevor drei
Schüler-Gruppen, darunter eine reine Mädchen-Gruppe, aus den beteiligten Gymnasien professionell multimedial und fachlich kompetent ihre Ergebnisse
präsentierten. Sie berichteten über chemische Treibmittel, mit denen sie Lignin, ein Abfallprodukt der Papierindustrie, vermischt mit Naturfasern wie Flachs, Chinaschilf oder Sisal zu
Holzschäumen entwickelten oder über Alterungsversuche in feuchter Erde und Beschleunigungseffekte durch zugegebene
Weißfäule-Bakterien. Wissenschaftler von IKT und ICT stellten die
Schüler-Ergebnisse in den größeren Rahmen der Produktvision „Armaturenbrett"
und Anwendungen im Bau, wie beispielsweise Fensterrahmen.
Wendelin Wiedeking beurteilte das Projekt nach der 90-minütigen
Präsentation sehr positiv. Damit ist der Meilenstein in dem
zweijährigen Projekt „Holzschäume" aller Voraussicht nach geschafft; die Beteiligten erwarten eine Freigabe der zweiten Tranche in
Höhe von 100.000 € für 2003. Wiedeking betonte, wie wichtig es ihm sei, dass die insgesamt 66
Schülerinnen und Schüler in Zusammenarbeit mit Lehrern und Wissenschaftlern
außerschulische Erfahrungen in Technik und Naturwissenschaften sammeln
können: „Als eine der
führenden Industrienationen können und dürfen wir es uns in Deutschland nicht leisten, dass unser Nachwuchs und die ihn ausbildenden Lehrer immer weniger an der aktiven Mitgestaltung der Technik interessiert
sind".
KONTAKT
Dr. Marie-Luise Kaufhold-Wagenfeld,
Institut für Kunststoffprüfung und Kunststoffkunde,
Pfaffenwaldring 32, 70569 Stuttgart,
Tel. 0711/685-3029, Fax 0711/685-2066,
e-mail: kaufhold@ikp.uni-stuttgart. de
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