Stuttgarter unikurier Nr. 92 Dezember 2003 |
Neue internationale
Forschergruppe zu Mehrskalenproblemen:
Übergänge vom Kleinen zum
Großen berechnen |
Oft beeinflussen
mikroskopische Materialeigenschaften sehr stark die
makroskopischen Eigenschaften großer aus einem Verbund
hergestellter Bauteile. Die Berechnung der sich jeweils
ändernden Materialeigenschaften über mehrere Größenordnungen
oder Skalen hinweg stellt eine der großen aktuellen
wissenschaftlichen Herausforderungen dar. Am 1. Juli 2003
hat der Bewilligungsausschuss der Deutschen
Forschungsgemeinschaft (DFG) die deutsch-niederländische
Forschergruppe "Multiscale Methods in Computational
Mechanics" als einzige auch international tätige neue
Forschergruppe eingerichtet. In dieser mit dem Prädikat
"exzellent" bewerteten Forschergruppe werden vier
Zwillingsprojekte gefördert, die parallel an der Universität
Stuttgart, der TU München, der TU Delft und der TU Eindhoven
bearbeitet werden. |
![kleinbal.gif (902 Byte)](../../images/kleinbal.gif) |
|
|
An der Universität Stuttgart
werden diese Projekte von Prof. Ekkehard Ramm, der zugleich
Sprecher der deutschen Gruppe ist, vom In-stitut für
Baustatik sowie von Prof. Wolfgang Ehlers und Prof.
Christian Miehe vom Institut für Mechanik (Bauwesen)
geleitet. An der TU München leitet Prof. Wall, der zum WS
2003/04 von der Universität Stuttgart nach München berufen
wurde, ein weiteres Teilprojekt. In den folgenden sechs
Jahren wollen die Forscher komplexe mehrskalige Probleme
lösen, die von der Untersuchung von Kompositmaterialien (Miehe)
über die Analyse von Turbulenzen bei
Fluid-Struktur-Interaktionen (Wall) und die Optimierung von
Kompositen (Ramm) bis hin zur Behandlung von Geo- und
Biomaterialien (Ehlers) reichen.So soll zum Beispiel im
Bereich der Biomaterialien untersucht werden, wie sich die
menschlichen Zwischenwirbelscheiben (Bandscheiben) während
der täglichen Belastung durch Auspressen der
Porenflüssigkeit verkürzen, während sie sich in nächtlichen
Ruhephasen durch elektrochemisch getriebene Schwellprozesse
wieder regenerieren.
Ein besonderes Kennzeichen der binationalen
Forschergruppe ist der gegenseitige zeitweilige Austausch
der Mitarbeiter zwischen den niederländischen Universitäten
und der Universität Stuttgart.
eng
KONTAKT
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Ehlers,
Institut für Mechanik (Bauwesen)
Pfaffenwaldring 7, 70569 Stuttgart
Tel. 0711/ 685 6345;
Fax 0711/ 685 6347
e-mail: ehlers@mechbau.uni-stuttgart.de
|
|