Stuttgarter unikurier
Nr. 94 Dezember 2004 |
No
sports? Von wegen
.
„175 Stunden Sport“ ist das Motto! |
Das Blau des Himmels
ist fast wolkenlos. Die Sonne lacht: über den vergeblichen
Versuch des kühnen Reiters, sich auf dem bockigen,
rotäugigen Stier zu halten, der ihn wie eine lästige Mücke
abzuwimmeln versucht, über die tollkühne Wellenreiterin, die
- fast den Strand erreicht - nun doch in die Fluten fällt
und Halt an einer Palme sucht, oder über die fast
kugelrunden Sumoringer, die auf dem grünen Rasen liegend
sich mühen, wieder auf die Beine zu kommen? |
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Gleich geht es wieder runter
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hab ich mir doch gedacht. (Fotos: Eppler) |
Da, ein Schuss unterbricht kurz das lustige Treiben:
Professor Jörg Brüdern, Prorektor der Universität Stuttgart,
hat die Sommersportwoche, die ganz im Zeichen des
175-jährigen Jubiläums der Universität Stuttgart steht,
offiziell eröffnet. Nun kann die Sonne nur noch staunen und
mit ihr die vielen Besucher, die der Einladung des Instituts
für Sportwissenschaft auf den Uni-Campus in Vaihingen
gefolgt sind. Vier Jugendliche flitzen mit ihren Inlinern in
der Halfpipe auf und ab, inklusive Salto und Handstand -
kein Wunder, ist doch der deutsche Vizeweltmeister David
Schade unter ihnen
Von Sumo-Wrestling bis Frisbee
Die ersten zwei Tage der Sommersportwoche vom 7. bis 12.
Juni waren ganz den Fun-Sportarten gewidmet - Inline
Skating, trockenes Wellenreiten in aufgeblasener
Südseeidylle, Skateboarden, Sumo Wrestling mit luftgefülltem
Gummibauch, BMX-Radeln, Fresbee-Fünfkampf, Bullenreiten auf
dem Elektrostier - und auch bei den folgenden Tagen blieb
der Spaß nicht auf der Strecke. Hatte doch schon Professor
Wolfgang Schlicht, Direktor des Instituts für
Sportwissenschaft, zu Beginn der „175 Stunden Sport“
Humboldt zitiert, der einst forderte, an einer Universität
solle „neben Lehre und Forschung auch das zwanglose und
gesellige Zusammensein eine wichtige Rolle spielen.“
Coole Sounds begleiteten daher nicht nur den
Hip-Hop-Wettbewerb, auch die Beachvolleyball- und
Streetball-Turniere boten etwas für Auge und Ohr. Mit seinen
drei Varianten - 1, 7 oder 5 Kilometer - sprach der „INSPO
Run“ Sportler jeder Kategorie an und beim
Kleinfeldfußballturnier traten sage und schreibe 32
Mannschaften gegeneinander an. Sogar weniger rennfreudige
Ballspieler mussten nicht auf ihre „Vorbereitung für die
Europa-Meisterschaft“ verzichten: beim Tischfußball in
Lebensgröße konnten sie ihr Können vom festen Standplatz aus
beweisen.
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Prorektor Jörg Brüdern gibt den Startschuss. |
175 Stunden für die Halfpipe
„Das Team der Studierenden war toll, alles lief
reibungslos“, ist der Organisator der Sportwoche, Dr. Harald
Barkhoff, begeistert. Trotz des ständigen Einsatzes hat ihm
ein Tag zur Regeneration genügt: „Die Mühe hat sich gelohnt
und es hat ja auch alles viel Spaß gemacht“, merkt er an.
Mit 300 Teilnehmern war das Fußballturnier der Renner, dicht
gefolgt von Beachvolleyball und Streetball. Und weil auch
das Wetter immer voll am Ball blieb, konnten sich die
Sportler im Sand durchaus am Strand von Hawaii wähnen. Ob es
im nächs- ten Jahr wieder so eine tolle Woche gibt, wurde
Harald Barkhoff oft gefragt. Die aktuelle Überlegung dazu:
Vielleicht könnte man ja zwei bis drei Tage lang die
Highlights Fußball und Beachvolleyball anbieten?
Und ganz nebenbei: auch 175 Stunden Arbeit gab es. Mitarbeiter und
Studierende des Instituts für Sportwissenschaften haben eine
Halfpipe gebaut, die schon jetzt viele „Freunde“ gefunden
hat und künftig für den Hochschulsport und die Ausbildung im
Rahmen des Sportstudiums genutzt wird.
Julia Alber
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