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Prozentanteile der Werte 7 bis 10 der Zufriedenheitsskala
von 1 (äußerst unzufrieden) bis 10 (äußerst zufrieden).
Daten der ersten Welle des European Social Survey
2002-2003. (Quelle: Institut) |
Die bisher größte Studie dieser Art stellt erstmals und
umfassend einen doppelten Vergleich an: Zum einen werden
soziale und politische Einstellungen der West- und
Ostdeutschen einander gegenüber-stellt. Zum anderen wird
Deutschland mit west- und osteuropäischen Ländern
verglichen. Damit werden zwei wichtige Fragen beantwortet:
Wie einheitlich ist die politische Kultur in Deutschland
heute? Und: Wie fallen die Einstellungen der Deutschen im
Vergleich mit den übrigen Europäern aus?
Klare Trennlinien
Zum umfangreichen Fragenprogramm des European Social Survey
gehört die allgemeine Lebenszufrie-denheit. Es zeigt sich
eine klare Trennlinie zwischen den ost- und westeuropäischen
Demokratien, aber auch zwischen Ost- und Westdeutschland:
Die subjektive Lebensqualität in den postkommunistischen
Gesellschaften ist deutlich niedriger. Auch für das
Vertrauen in politische Institutionen, in die Politiker, das
Rechtssystem oder die Polizei finden sich sowohl
ost-westeuropäische als auch innerdeutsche Differenzen:
Osteuropäer und Ost-deutsche haben weniger Vertrauen.
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Europa wächst zusammen - auch in den Köpfen der
Menschen?(Quelle: Europäische Kommission) |
Unzufriedene Deutsche
Im Hinblick auf die Bewertung von Demokratie, Reg-ierung,
Wirtschaft, Gesundheits- und Bildungssys-tem finden sich die
Deutschen dagegen „in Unzu-friedenheit vereint“: Gemeinsam
mit Polen, Portugal und Italien bilden sie das Schlusslicht
des euro-päischen Zufriedenheitsrankings. Dagegen gehören die
Deutschen beim politischen Interesse, der Nut-zung
politischer Informationen in den Medien und der politischen
Beteiligung zur Spitzengruppe.
20 Länder beteiligt
Zwanzig Länder sind an dem Umfrageprojekt European Social
Survey beteiligt. Die repräsentativen Befragungen fanden
erstmals 2002/2003 statt und sollen künftig im
Zweijahresrhythmus wiederholt werden. Langfristiges Ziel ist
es, die Einstellungen, Überzeugungen und Verhaltensmuster
der Bevölkerungen der jeweiligen Länder zu besch-reiben und
zu erklären.
Ausgewählte Projektergebnisse wurden im März in Berlin
vorgestellt. Einen Überblick bietet auch der von Jan van
Deth herausgegebene, Anfang 2005 beim VS Verlag für
Sozialwissenschaften erschienene Sammelband „Deut-schland in Europa“.
Finanziert wurde die Teilnahme Deutschlands von der
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die Koor-dination
liegt bei einem international besetzten Gremium. Für die
Durchführung der Studien in den einzelnen Ländern sorgen
nationale Wissenschaftlerteams. In Deutschland sind dies
neben Prof. Gabriel Prof. Jan van Deth (Universität
Mannheim), Prof. Heiner Meulemann (Universität Köln) und
Prof. Edeltraud Roller (Universität Mainz). Die
Geschäftsführung liegt bei Katja Neller (Universität
Stuttgart).
uk
KONTAKT
Prof. Dr. Oscar W. Gabriel und Katja Neller
Institut für Sozialwissenschaften
Politische Systeme und Politische
Soziologie
Tel. 0711/121-3430
e-mail:
oscar.gabriel@po.pol.uni-stuttgart.de
katja.neller@po.pol.uni-stuttgart.de