Verbraucherproteste gegen gentechnisch veränderten Mais,
Widerstand gegen Freilandversuche und die Einführ-ung der
Kennzeichnungspflicht bei gentechnisch veränderten
Lebensmitteln machen es mehr als deutlich: Die Akzeptanz der
Gentechnik hängt nicht nur von erfolgreichen Anwendungen und
deren positive Folgen für Innova-tionskraft und Arbeitsplätze
ab. Ebenso wichtig sind die Risikowahrnehmung in der
Bevölkerung, das Vertrauen in die beteiligten Akteure,
Ängste vor unsicheren Folgen und ethische Bedenken.
Gleichzeitig verbinden viele Men-schen mit der Gentechnik
Hoffnungen auf innovative Durchbrüche in Medizin und
Agrartechnik
Die Techniksoziologie ist eine der speziellen
sozialwissen-schaftlichen Disziplinen an der Universität
Stuttgart und wird von Prof. Ortwin Renn, Inhaber des
Lehrstuhls für Umwelt- und Techniksoziologie, vertreten.
Gerade zur Frage der Messung der Einstellungen zur
Gentechnik können die Sozialforscher der Universität
Stuttgart auf viele eigene Studien und Erhebungen verweisen.
Vor diesem Hintergrund beantragte Renn gemeinsam mit Dr. Uwe
Pfenning das nun genehmigte DFG-Projekt. Ziel dieses
Forschungsprojektes ist eine bundesweite systematische
Zusammenfassung und ein analytischer Vergleich zentraler
Forschungsergebnisse der Einstellungen in der Bevölkerung
zur Gentechnik und deren speziellen Anwendungen. Mit Hilfe
von mathematisch-statistischen Verfahren erarbeitet das
Forschungsteam die Grundlagen für eine Meta-Analyse. Dies
ist eine Auswert-ungsmethode, um mit Hilfe einer
systematischen Gegen-überstellung von Ergebnissen
verschiedener Studien gemeinsame Trends herauszufinden.
Damit bewegen sich die Sozialforscher auf einem neuen
methodischen Terrain in den Sozialwissenschaften.
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Die Nachwuchswissenschaftler Marlen Schulz und Rüdiger
Goldschmidt erhalten im Rahm-en des DFG-Projektes die
Mög-lichkeit zur Promotion und zum Einstieg in die
berufliche Praxis der Sozialwissen-schaften.
(Foto: Institut) |
Beispiel für Mentoring-Modell
Zugleich ist das Forschungsprojekt ein gelungenes
Beispiel für das Stuttgarter Mentoring-Modell: Zwei junge
Nachwuchswissen-schaftler, Marlen Schulz und Rüdiger
Goldschmidt, erhalten im Rahmen des DFG-Projektes die
Möglichkeit zur Promotion und zum Einstieg in die berufliche
Praxis der Sozialwissenschaften. Die Projektarbeiten wurden
im
Februar 2005 begonnen und werden im Januar 2007 mit einem
Symposium zur Diskussion der wissenschaftlichen Ergebnisse
an der Universität Stuttgart enden.
Pfenning/ amg
KONTAKT
Lehrstuhl für Umwelt und
Techniksoziologie
Prof. Dr. Ortwin Renn
Tel. 0711/ 121-3617
Fax 0711/ 121-2487
e-mail: renn@soz.uni-stuttgart.de
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