„Wir wollten damals, dass mehr deutsche Studierende schon
während des Studiums Auslandserfahrungen samm-eln,“erzählte
Prof. Ekkehard Ramm, Direktor des Instituts für Baustatik.
Im Wintersemester 1980/81 gingen die ersten fünf Studenten
nach Calgary. Anfangs zweifelten die Organisatoren noch, ob
alles klappen würde. „Doch heute ist klar, dass es sich um
eine exzellente Investition in die Zukunft beider Unis
handelt“, ist Ramm über-zeugt. So sieht es auch Prof.
Wolfram Ressel, Dekan der Fakultät Bau- und
Umweltingenieurwissenschaften: „Die Vorteile des Austausches
liegen darin, viele neue Erfahrungen im fachlichen Bereich
zu sammeln, dazu stellen die zwei Semester im Ausland sicher
eine große persönliche Bereicherung dar.“ Erfreulich sei,
dass seit drei Jahren nun ein echter Austausch stattfinde.
Denn im Rahmen der Summer University der Uni Stuttgart
kommen jedes Jahr auch kanadische Studenten nach Deutschland
und dieses Jahr nehmen erstmals zwei Kanadierinnen zwei
Semester am deutschen Studium teil. Prorektor Prof. Wolfgang
Ehlers wies zudem auf die internationalen Studiengänge der
Universität hin. „Zudem haben wir 300 Partnerschaften und
Programme mit anderen Univer-sitäten weltweit“, berichtete
Ehlers.
Das Austauschprogramm gehöre zu den am längsten vom
DAAD betreuten Programmen, sagte Dr. Sebastian Fohrbeck vom
Deutschen Akademischen Austauschdienst. Nach fünf Jahren war
es so erfolgreich, das es als Vorbild für das europäische
Erasmus-Programm diente.
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Im November 2004 konnte in Stuttgart das 25-jährige
Bestehen des Austauschprogramms mit der University of
Calgary gefeiert werden. Im Juni hatte die University of
Calgary das Engagement von Prof. Ekkehard Ramm für diesen
Austausch mit einem Ehrendoktor gewürdigt.
(Foto: Eppler) |
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Längste Partnerschaft mit Stuttgart
In Kanada habe sich in den letzen Jahren sehr viel
ver-ändert, sagte der Gesandte der kanadischen Botschaft
Robert Vanderloo, der den kanadischen Botschafter Paul
Dubois vertrat. „Wir investieren viel in Forschung,
Entwick-lung und Bildung. Gerade in Baden-Württemberg gibt
es in diesen Bereichen viele gute Ideen.“
Deutschland sei ein phantastisches Land, um im
techno-logischen Bereich Erfahrungen zu sammeln, meinte
Prof. Chan Wirasinghe, Dekan der Ingenieurfakultät der
Univer-sität Calgary. Die Uni unterhält verschiedene
Kontakte weltweit und in Deutschland. Doch die Partnerschaft
mit der Uni Stuttgart ist die längste der jungen Uni
Calgary. „Deshalb ist Stuttgart unsere erste Liebe“,
unterstrich Wirasinghe.
In seinem Festvortrag „Ice Mechanics - Why and
What? berichtete Prof. Tom G. Brown, Chef der Abteilung für
Bau-ingenieurwesen an der Uni Calgary, über eines seiner
For-schungsobjekte: eine dreizehn Kilometer lange Brücke
zwischen dem Prince Edward Island und dem kanadischen
Festland mit 44 Pfeilern. Wenn das Wasser zu Eis gefriert,
entstehen große Kräfte, mit denen das Eis gegen die Pfeiler
drückt. Die Pfeiler müssen also so beschaffen sein, dass sie
dem Druck standhalten. Diese Problematik könnte zum Beispiel
auch für Windenergieräder in der Ostsee wichtig sein. Brown
steckte die Zuhörer mit seiner Fasz-ination für Eis an. „Eis
ist für mich etwas ganz besonders, auch wenn die meisten
Menschen glauben, man sollte es doch einfach nur in den
Whisky tun“, merkte er humorvoll an.
Eine Slideshow „Calgary Impressionen“ von
ehemaligen Stipendiaten vermittelte den Festgästen einen
Eindruck vom Leben im Austauschjahr, bevor beim
anschließenden deutsch-kanadischem Büfett Erinnerungen
ausge-tauscht werden konnten.
Birgit Vennemann
KONTAKT
Steffen Genkinger
Institut für Baustatik
Tel. 0711/685-6127
Fax 0711/685-6130
e-mail:
calgary@statik.uni-stuttgart.de
www.uni-stuttgart.de/ibs/isap25
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