Ausflüge nach Esslingen, Tübingen, Ludwigsburg, Heidelberg
und Straßburg, beim Rottenburger Fasch-ing mittendrin sein
und in Todtmoos erste Versuche auf Alpin- oder
Langlaufskiern wagen - kein sch-lechtes Programm, fanden die
jungen Leute, die vom 10. Januar bis 18. Februar an der
ersten Winter University der Universität Stuttgart
teilnahmen. |
Doch nicht nur das Vergnügen stand auf dem Plan der 18
Studierenden aus Australien und Kanada. Die 20- bis
30-Jährigen haben Wärme gegen Kälte, Semesterferien gegen
Kurse an der Stuttgarter Uni getauscht. Der fach-spezifische
Unterricht, der von Architektur über Cross-Cultural Training
bis hin zur Kunstgeschichte reichte, wird ihnen ebenso wie
die Deutschkurse an ihrer Heimatuniversität angerechnet.
„Bei uns kann man sich ohne die geringsten Deutschkenntnisse
anmelden. Das ist einmalig“, hob Programmleiterin Dr. Karin
Herrmann eine Besonderheit der Winter University hervor, und
„billiger kann man Deutschland eigentlich nicht kennen
lernen“. Für das sechswöch-ige Programm müssen die
Jugendlichen gerade mal 750 Euro aufbringen.
Tosh,
die in Adelaide Politik und Wirtschaft studiert, war schon
mit einem guten Grundstock an Deutschkennt-nissen angereist,
doch mit dem Sprechen haperte es. Inzwischen schwärmt sie in
fast fließendem Deutsch von Schwarzwälderkirschtorte und
weiteren Leckerein. Die Mutter dreier Kinder war begeistert
von Land und Leuten, der Freundlichkeit ihrer Gastfamilie
und den Lehrern vor Ort. In fünf Jahren vielleicht möchte
sie gerne mit ihrer ganzen Familie für längere Zeit in
Deutschland leben.
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Deutschkurse sind wichtige Bestandteile dieses Angebots.
(Foto: Eppler) |
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Neue Partneruniversitäten zu gewinnen und den
Austausch zwischen Studierenden der Universität Stuttgart
und diesen Hochschulen anzuregen, ist das Ziel der von Dr.
David Phillips, dem Leiter der Abteilung Internationale
Angelegenheiten, ins Leben gerufenen Winter University. Pate
für den neuen Internationalisierungsbaustein war die seit
drei Jahren laufende Summer University, mit der vor allem
Studierende aus Nordamerika angespr-ochen werden. Tina und
ihr Freund Cliff aus Melb-ourne haben sich entschieden: Ein
Kurzurlaub in Spanien, anschließend ein intensiver
Deutschkurs und dann kann das Semester beginnen - an der Uni
Stuttgart. Für ein oder zwei Semester werden sie hier, wie
auch in Australien, Architektur studieren.
Dass an der ersten Winter University - bis auf
einen Kanadier - nur Studierende aus Australien teilnahmen,
ist Zufall. Im nächsten Jahr, so nimmt Karin Herrmann an,
werden auch Studierende anderer Partner-universitäten der
südlichen Hemisphäre mit dabei sein, und es dürfen auch mehr
Teilnehmer werden: „Gut 60 können wir aufnehmen.“ Bei der
Premiere lief alles gut, höchstens einige „kühle Termine“
könnte man vielleicht überdenken. „Auch wenn sie es nicht
zugeben, die Kälte hat ihnen doch zu schaffen gemacht“,
erzählte Karin Herrmann.
„Schnee, Kälte?“, Derek, der in Calgary Chemie
studiert, kann da nur müde lächeln. Seinem Entdeckungsdrang
haben die Temperaturen keinen Abbruch getan. In Bars bis in
den Morgen feiern, Restaurants, in denen man auch lange nach
dem Essen noch sitzen bleibt - vieles war hier neu für ihn.
Und Studieren in Deutschland? Nein, das nun doch nicht, aber
Urlaub machen - immer wieder!
Julia Alber
KONTAKT
Dr. Karin Hermann
Internationale Angelegenheiten
Tel. 0711/685-8564
Fax 0711/685-8568
e-mail:
hermann@ia.uni-stuttgart.de
www.uni-stuttgart.de/ia/internat/winteruniversity sowie
www.uni-stuttgart.de/ia/internat/summeruniversity/
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